Samstag, 12. September 2015

Samstag, 12. September 2015; Tag 24

So, Wecker gehört aufgestanden, ausgecheckt. Zum Bahnhof, Velo verladen und selbst abgesessen. Dann beginnt die letzte Fahrt dieser Tour, direkt nach Bern, ohne Komplikationen. Ankunft in Bern um 10.29Uhr, mit 6Min. Verspätung. Und 5Min. später bin ich wieder zu Hause.
Damit endet nun auch die Berichterstattung dieser Reise...

Freitag, 11. September 2015; Tag 23

Eigentlich habe ich nicht schlecht geschlafen, aber irgendwann bin ich mit Kopfsz aufgewacht. Im Nebenzimmer höre ich Schnarchen (also für 90€ ist das nicht ein absolutes Luxusmodell eines Hotels...) Nach Einnahme des Irfen wurde es auch schon langsam hell. Gegen neun Uhr quäle ich mich trotzdem aus dem Bett und gehe frühstücken. Das Buffett ist ganz gut.
Ich bin nun wieder etwas motivierter um loszufahren. Heute solls sicher bis nach Ferrera gehen. Gepackt, bezahlt, gesattelt und losgeritten. Doch es ist nicht ganz so simpel. Die geplante Strasse ist gesperrt. Die verbleibenden sehr verkehrsreich. Ich versuche einige Umwege, da rasen dann hauptsächlich Lkws vorbei, auch nicht gerade angenehm. Das Wetter ist sonnig, aber mit knapp 20°C auch nicht mehr top. Im Schatten und bei leichtem Wind wird es schnell frisch. So entscheide ich mich, das ganze abzubrechen, zurück nach Ravenna und dann per Zug in Richtung Bern.
Die Verbindung ist jedoch nicht so einfach, wegen der Velomitnahme. Bis Milano mit Regionalzügen (Reisezeit 5h, 1h davon Umsteigezeit in Bologna...), in Milano Centrale könnte ich bis Milano Rho Fiera EXPO fahren und dort schauen, ob ich das Velo mit in den Zug nach Bern nehmen könne (so der Billetverkäufer, im System sei die Velomitnahme nicht möglich). Ich entscheide mich in Milano, es ist auch schon halb sieben Uhr, für eine Übernachtung hier, da in Rho Fiera die Hotels wegen der Expo kaum günstiger sein werden und ich nicht mit einer möglichen Velomitnahme rechne. So suche ich in Milano in Bahnhofsnähe ein Hotel und finde auch eines für 90€, zzgl. Kurtaxe und Veloeinstellung sind es dann knapp 100€. Und die Qualität hält sich schwer in Grenzen... Das Bett ist eigentlich ein Feldbett und die Dusche ziemlich eng... aber für die letzte Nacht... Nach dem Duschen gehe ich am Bahnhof das Ticket für morgen lösen, 07.23h geht's dann definitiv nach Bern. Also, ab ins Bett, damit ich den Zug nicht verschlafe.

Freitag, 11. September 2015

Donnerstag, 10. September 2015; Tag 22

Ich erwache irgendwann, habe das Gefühl es ist schon Morgen, es ist jedoch erst kurz nach vier Uhr. Es ist nicht übertrieben bequem hier und ziemlich laut, trotzdem schlafe ich noch etwas weiter. So um halb neun packe ich dann zusammen, gehe Frühstücken und an Deck. Es scheint wohl geregnet zu haben, jetzt scheint aber die Sonne. So bleibe ich an Deck und döse hier zwischendurch noch ein wenig.
Kurz nach zwei Uhr, also fast eine Stunde eher wie geplant, kommen wir in Ancona an. Ich finde gleich einen Laden mit Karten und besorge mir eine von Zentral- und Norditalien. Dann mache ich mich auf in Richtung Fano/Pesaro. Die Strasse führt entlang der Küste, hat nur mässige Qualität und viel Verkehr. Und es ist windig. Nicht sehr genussvoll. Daher beschliesse ich, beim nächsten Bahnhof den Zug zu nehmen. Der erste Bahnhof scheint dazu jedoch nicht so geeignet, also weiter, nach etwa 10Km erreiche ich Falconara, ab da geht's nun zweieinhalb Stunden per Zug bis Ravenna. Nach kurzem habe ich auch ein Hotel gefunden. Nicht das günstigste. In Albanien habe ich mit dem Geld drei bis vier mal übernachtet... Nach einer erfrischenden Dusche gehe ich noch essen, dann gibt's noch ein Gelati und zurück ins Hotel. Etwas k.o. vom langen Reisetag schlafe ich ein.

Mittwoch, 09. September 2015; Tag 21

Nach einer guten Nacht und einem ausgiebigen Frühstück, geht's bei stark bewölktem Himmel los. Abwärts natürlich. So bin ich schnell in Frushë-Krujë. Von hier geht's weiter auf mir bekannter Strecke. Mein erster Trip nach Durrës verlief auf derselben Strasse. Vorgesehen habe ich jedoch eine alternative Route, vorbei am Flughafen Mutter Teresa und dann Richtung Tirana, dies jedoch umfahren und so wieder Richtung Durrës. Die Strecke ist etwa 30Km länger, führt dafür nicht über Schnellstrassen.
Kurz vor der Abzweigung beginne ich nochmals zu zweifeln, lohnen sich die 30Km Umweg? Oder soll ich doch die sichere Variante über die Schnellstrasse nehmen? Garantiert keine Irrfahrten, rasch am Ziel, gut asphaltierte Strasse. Aber mühsamer Verkehr. Der letzte Tag in Albanien, eine schöne Überlandstrasse wäre auch bei diesem Wetter noch nett. Also Risiko. Die Strasse vorbei am Flughafen ist weder reizvoll noch verkehrsarm. Noch lohnt sich der Umweg nicht. Dann geht's entlang der Schnellstrasse, auch nicht sehr verkehrsarm und reizvoll. Nach Abzweigungen und einigen Kreiseln, mit Wegweisungen, fahre ich auf der anderen Seite der Schnellstrasse wieder zurück. Das kann nicht richtig sein. Wieder umkehren, da entdecke ich noch einen Wegweiser. Es geht, immerhin weiter auf Asphalt, nun in die richtige Richtung. Weiterhin mit viel Verkehr. Ich denke, dafür hat sich der Umweg nicht gelohnt. Nach Vaqarr nimmt der Verkehr etwas ab, es geht leicht Auf und Ab, die Strasse ist mehr oder weniger gut asphaltiert. Landschaftlich nicht sehr spektakulär. Aber ich komme gut voran und es ist doch etwas entspannter als auf der Schnellstrasse. So komme ich Richtung Durrës, auf der Strasse, auf welcher ich mich vor einer Woche beim Verlassen von Durrës verirrt habe. Nun komme ich zum dritten Mal in Durrës an, löse gleich ein Fährticket und gehe dann mal was essen, es ist so um zwei Uhr. Dann noch ein wenig in Durrës herum hängen, von Kaffee zu Kaffee (zwischendurch vereinzelte Regentropfen...), etwas Proviant für die Schiffsreise einkaufen und die restlichen Lek in Euro umtauschen. Dann geht's gegen fünf Uhr in Richtung Hafen, einchecken, auf die Fähre.
Das war's für's erste mit Albanien. Ein schönes, abeechslungsreiches Land. Mit Strassen in unterschiedlichster Qualität, immer wieder für Überraschungen gut. Freundliche Menschen, sehenswerte Ortschaften, traumhafte Küste und wunderschönes & hügeliges Hinterland. Ich werde mir sicher eines Tages noch die weiter hinten liegenden Regionen ansehen. Und vielleicht auch nochmals die Küste.
Um 19 Uhr legt die Fähre gemäss Plan los. Ankunft in Ancona morgen um 15 Uhr. Wir werden sehen, ob sich die Pläne erfüllen :-)
Bereits kurz nach Fünf bin ich auf der Fähre, es werden noch einige Schweissarbeiten erledigt. Auch ansonsten ist es interessant dem Treiben auf dem Schiff und im Hafen zuzusehen. Es sieht nicht wirklich organisiert aus, scheint es aber trotzdem zu sein und um 18.58h fährt die Fähre los. Ich besuche noch das Restaurant und suche danach einen Schlafplatz. Vor dem Lift, der jedoch nicht funktioniert, ist ein gutes Plätzchen.

Dienstag, 8. September 2015

Dienstag, 08. September 2015; Tag 20

Gut, nach der mässigen Nacht heute die Route geplant und gecheckt. Steigung schon gleich zu Beginn. Sicher bis Tirana, ziemlich sicher weiter nach Krujë und evt. zurück nach Tirana. Erst aber irgendwo noch einkaufen, Frühstück und Wasser. Der Market nebenan hat noch zu. Also nun doch erst in Eichtung Elbasan. Nach etwa 3Km finde ich einen Market, kaufe ein und frühstücke. Ein weiterer Kunde unterhält sich kurz mit mir, erzählt, dass er schon vielerorts in Europa gewesen sei, in dr Schweiz aber noch nicht.
Dann fahre ich zurück und bald beginnt auch schon die Steigung. Aber auf wenig befahrener Strasse mit guter Asphaltqualität. Und wieder zunehmend tollen Aussichten und Panoramablicken. So fährt es sich prima. Das Panorama ist wirklich spektakulär. Vorne die Ebene, Städte, ein verlassenes Industriegebiet (sieht von hier zumindest so aus, etwas zerfallen etc.), in der Ferne Hügelketten, dahinter weitere Hügelketten, schon nur noch schenenhaft erkennbar. Während ich mir das immer wieder ansehe, "fliege" ich fast unbemerkt hoch. Und dann läuft noch eine Schildkröte über die Strasse. Als sie mich wahrnimmt zieht sie sich in den Panzer zurück. Ich warte leise bis sie wieder hervorkommt und die Strasse sicher verlassen hat. Es war nicht die erste Schildkröte auf der Tour, aber die erste lebendige. Es gibt einige Tiere zu sehen hier auf der Strasse, die meisten aber eben schon ziemlich flach :-( Vor einigen Tagen ist mir aber eine grasgrüne Echse am Strassenrand entgegen gerannt, wir warfn aber beide zu schnell unterwegs um uns näher zu betrachten... Heute gabe ich noch ein ähnliches Exemplar gefunden, flach... Gut, es geht weiter aufwärts. Bis etwa 600m.ü.M. kurvig, dann in leichter Steigung entlang dem Berg. Hier ist natürlich auch wieder die Weite fastinierend. Manchmal ist ein Blick in beide Richtungen möglich, es windrt dann gleich stärker, aber nach links ist das Panorama noch unglaublicher. Endlose Hügel reihen sich aneinander, eigentlich bis zum Horizont. Ich bin ganz begeistert. Dann erreiche ich die 800m.ü.M. und nehme kurz darauf in einer Bar eine Cola. Dann beginnt wieder eine Abfahrt. Da es nun doch etwas kühl ist (der Herbst scheint sich hier auch langsam einzunisten...) ziehe ich das Trikot an. So rase ich den Berg hinunter. Unten kommt die Strasse mit der Schnellstrasse zusammen, da diese hier streckenweise noch im Bau ist. So nimmt der Verkehr zu, zumindest an den Stellen, wo die Strasse noch nicht fertig gebaut ist. Da ist es weniger reizvoll zum Fahren und es gilt, vor allem vorwärts zu kommen. Und dann, so gegen zwei Uhr, erreiche ich Tirana. Es herrscht hier sehr viel Verkehr. Mehrspurige Strassen und Kreisel (wobei Spuren falsch ausgedrückt ist. Es sind sehr breite Strassen und es wird einfach gefahren, nebeneinander, aneinander vorbei, rechts wird auch einfach mal gehalten und der Warnblinker eingeschaltet, aber immerhin... ansonsten wird kein Blinker verwendet, man fährt dort durch wo Platz ist. Breit ist es teilweise etwa für vier Autos nebeneinander. Pro Richtung. Stellenweise schiebe ich daher mein Velo oder fahre auf dem Trottoir, was nicht unüblich ist, teilweise sind sogar Velowege eingezeichnet.
Ich mache hier Mittagspause, ein Crepes mit Spinat und Käse. Die 30Km bis Krija werde ich noch schaffen. Hierher zurück will ich aber nicht... Also fahre ich dann bald weiter, es geht nach Fushë-Kujë, wo ich vor einigen Tagen schon mal war. Ich finde dank entsprechender Recherche, rasch aus Tirana, die Strasse ist aber verkehrsreich und dementsprechend wieder nervenaufreibend, nicht gerade entspannend. Doch ich schaffe es bis nach Fushë-Krujë und trinke hier einen Kaffee. Nun soll es doch noch nach Krujë gehen, das ich beim letzten Versuch kurz vorher aufgegeben habe um es zumindest nsch Durrës zu schaffen.
Jetzt fahre ich los, es geht weiter auf ziemlich befahrener Strasse. Und es beginnt wieder zu steigen. Es liegen nochmsls etwa 400 Höhenmeter vor mir. Aber die Sonne scheint noch und es sind "nur" noch etwa 8Km. Und bald sehe ich Krujë, von weitem und dann von immer näher. Es sieht nicht so spektakulär aus, viele Neubauten. Aber der Aufstieg geht weiter, die ersten Häuser sind erreicht, es sind auch die untersten, noch sind es etwa 150 Höhenmeter. Und auch die kämpfe ich mich noch hoch. Krujë ist erklommen. Zur Feier des Tages geht's ins etwas luxuriösere Hotel Panorama. Das Zimmer ist super, eigener Balkon mit Topaussicht... und für 40€ ist es auch nicht absolut überteuert. So schaue ich mir das Dörfchen noch kurz an, geniesse den Balkon, gehe kurz essen und schaue nun England - Schweiz im albanischen TV. Immerhin die Soielernamen verstehe ich :-D
Morgen wird voraussichtlich mein letzter Tag in Albanien, dann beginnt definitiv die Rückreise :-S Wie die genau aussehen wird ist noch nicht ganz klar. Aber von Durrës geht's mit der Fähre nach Italien, das steht fest. Und morgen werde ich die 2000Km-Marke knacken ;-)

Montag, 07. September 2015; Tag 19

Ich habe wunderbar geschlafen. Gemütlich aufgestanden und gefrühstückt (währenddessen hat Nasho, der Besitzer, noch angerufen und gefragt ob alles gut sei...), gepackt, mein bepacktes Velo aber noch im (abgeschlossenen) Garten stehen gelassen. Dann bin ich auf Erkundungstour durch Berat. So hat mir das Nasho vorgeschlagen. Nach Tirana habe ich nicht so lange, da könne ich am Nachmittag starten. Nun, er "plant" dafür auch einfach die grosse Strasse, ich ziehe die etwas kleineren vor (die ganz kleinen will ich heute aber auch meiden...). Nun, trotzdem nehme ich mir Zeit in Berat. Steige zur Festung Kalaja hoch, dabei komme ich bereits wieder ziemlich ins Schwitzen, es ist wieder warm heute. Von der Festung aus habe ich wieder Ausblicke in die Ferne. Ich kaufe in der Festung bei einem Verkäufer Trauben, dazu gibt's noch Zwetschgen und irgendwelche unbekannten Beeren. Zuvor hat er mir von allem zum Probieren gegeben und mir dann eben mehr als gewollt eingepackt. Beim Herunterlaufen esse ich also fleissig Früchte. Beim Hotel bezahle ich und will gerade öos, als Nasho kommt. Ich soll doch noch auf ein Bier herein kommen. Die Versuchung ist gross, aber ich lehne ab, einen meiner schwersten Stürze hatte ich nach Bierkonsum... Er füllt mir dafür noch Wasser auf und gibt mir die Adresse eines Hotels in Tiranas.
Dann fahre ich definitiv los. Auf grosser Strasse finde ich gut und rasch aus Berat. Und komme auch gut voran, wie dies auf solchen Schnellstrassen auch sein sollte. Aber zum Fahren sind sie trotzdem nicht sehr angenehm. Also wegen des Verkehrs. Nach einigen Km nehme ich dann die Möglichkeit wahr, auf eine etwas weniger befahrene, aber gute Strasse, auszuweichen. Es ist gleich viel entspannter zum Fahren. So erreiche ich dann Lushnje. Hier muss ich nun etwas suchen, um den richtigen Weg zu finden, als ich denke, ihn gefunden zu haben, halte ich bei einem Market um Wasser (Uj, wie ich belehrt werde...) zu kaufen. Ich frage, ob dies der richtige Weg sei, dies wird verneint, so verstehe ich das jedenfalls, denn eine gemeinsame Sprache sprechen wir nicht. Also fahre ich zurück und lande dann bald wieder auf der Einfahrt zur grossen Schnellstrasse. Nach einigem Hin- und Herüberlegen entscheide ich mich trotzdem, den anderen Weg auszuprobieren, es muss der richtige sein. Also wieder zurück. Und es stellt sich heraus, dass ich richtig lag. Auf asphaltierter Strasse in guter Qualität geht es nun über samfte Hügellandschaften, wie aus dem Bilderbuch. Ich habe nun aber auch schon etwas Zeit verloren. Es geht Auf und Ab, aber ich bin motiviert. Bis ich plötzlicher vor einer Abzweigung stehe. Rechts geht's abwärts, geradeaus flach. Asphaltiert sind beide nicht. Nun, flach ist im Falle eines Irrtums angenehmer zurückzufahren. Der Weg ist holpriger, aber noch zügig machbar. Zu Beginn. Er wird schlechter und schlechter. Irgendwann sandig. Abzweigungen habe ich nach gut Glück gewählt. Ich habe keine Ahnung, wo ich mich befinde. Nach einer Weile entscheide ich mich doch, umzukehren und den zweiten Weg zu versuchen. Der andere Weg ist kein bisschen besser. Entspricht dem Verlauf aber eher der Karte... so fahre ich diesen mehr oder weniger langsam. Und es geht schon wieder langsam in Richtung Abend. Ob ich Tirana heute noch erreiche? Mal sehen. Aber immerhin komme ich irgendwann wieder auf Asphalt. So komme ich gleich viel schneller voran, landschaftlich ist es weiterhin sehenswert. Endlich erreiche ich Belsh. Hier frage ich nach der Richtung, dies wird mir gleich deutlich gezeigt und ich kann weiterfahren. Es geht immer wieder leicht aufwärts, aber dann auch gut wieder abwärts. Immer auf Asphalt, wenn auch nicht mehr immer ganz in Topzustand. Aber ich komme schnell vorwärts. Und erreiche dann Çerrik, schon in der Dämmerung. Elbasan liegt noch in Reichweite, vor allem ohne Strassenrisiko, da eine grosse Strasse dahin führt. Da kann ich auch bei Dunkelheit fahren (nun gehen tut es auch auf massiv schlechteren Wegen, wie ich ja gestern ausprobiert habe...). Bevor ich auf die Schnellstrasse einbiege schalte ich Lichter ein und stärke mich nochmals. Dann fahre ich los, leicht abwärts mit gutem Tempo. Mit der Zeit folgen aber wieder Steigungen und der Verkehr zerrt auch etwas an den Nerven.Unterwegs stelle ich fest, dass ich nicht ganz bis Elbasan muss, da ich morgen sonst sowieso wieder ein Stück zurück müsste. Also entscheide ich mich, das erste Hotel ab der Kreuzung zu nehmen. Bei der Kreuzung ist gleich eines. Nichts spezielles, bei einer Tankstelle, aber es hat ein Bett.
Nach der Dusche erkundige ich mich unten in der Bar, ob es auch etwas zu essen gebe. Dies wird verneint, nebenan ist aber ein Super Market, der Besitzer öffnet mir extra dafür (ich weiss nicht ob er auch mit dem Hotel noch was zu tun hat...). So gibt es Chips und "Fährcroissants" zum Abendessen. Im Zimmer ist es etwas warm, das offene Fenster lässt ziemlich viel Lärm herein und Albanien spielt heute gegen Portugal, im knapp 50 Km entfernten Tirana. Trotz Niederlage lässt man sich hier das Hupen danach nicht nehmen. (A-pros-pos Hupen, die Hupe scheint hier sowieso das wichtigste am Auto zu sein... mit drei Rädern kann man fahren, kaputte Scheiben, kein Problem, Lichter? Wozu? Bremse? Pfff... Dafür gibt's die Hupe, ich bremse nicht ich hupe und umfahre notfalls. Gerne wird auch einfach gefahren und alle 5s mal gehupt, warum auch immer... Fehlt einem Auto hier also die Hupe, dann hat es Totalschaden.)

Montag, 7. September 2015

Sonntag, 06. September 2015; Tag 18

Es war ziemlich warm im Zimmer, das Bett etwas weich, aber ich konnte einigermassen schlafen. Nach dem Aufstehen und Packen bezahlt und in einem Restaurant in der Nähe gefrühstückt. Dsnn losgefahren.
Erst geht es wieder aus Gjirokastër, also abwärts, dann weiter auf dr grossen Strasse von gestern. Sie verläuft relatov flach, manchmal wenig hoch und runter. Zu Beginn ist es noch windstill, das Wettr leicht bewölkt. Nach einigen Km kommt dann doch noch Wind auf, heute von schräg vorne rechts. Es idt zwar etwas mühsamer, geht aber doch noch. Landschaftöich auch wieder reizvoll, es geht immer noch dem Tal entlang, später dann auch an einem Fluss. So fährt es sich bis Tepelenë. Dort fahre ich gleich weiter, es beginnt ein wenig zu Tropfen. Doch nicht lange, einige Km weiter folgt Memaliaj, es ist immer noch bewölkt. Da halte ich kurz um etwas zu trinken, dann geht's weiter, bsld darauf kommt die Abzweigung auf eine kleinere Strasse. Der Strassenbelag ist schnell nicht mehr ganz so gut, aber noch gut fahrbar. Verkehr ist viel weniger und nach einer Weile beginnt es zu steigen. Trotz erwas wechselndem Belag, ws bleibt gut befahrbar und ich komme vorsn. Wähle heute auch immer die richtigen Abzweigungen und verfahre mich nicht. Unterwegs hält ein Kleinbüsschen, ich werde gefragt, wohin ich wolle. Nach Berst. Die Strasse sei nicht so gut. Ob ich mitfahren wolle. Ich lehne dankend ab. Der Pickup gleich dahinter erkundigt sich auch gleich nochmals, wohin ich wolle, wirkt auch etwas zweifelnd, aber fährt dann weiter. Ich ebenso. Die Strasse steigt sanft an, dpäter etwas steiler. So komme ich auf 100, 200, 300m.ü.M. Hier werde ich mal wieder von einem Hund gejagt, aufwärts, meine Lunge kollabiert fast. Mittlerweiöe ist es auch wieder sonnig und warm. Nach dem Hundespurt benötige ich etwas Erholung. Muss vermehrt Pausen einlegen, bis ich wieder einigermassen kann. Dann geht es weiter, 400m.ü.M. Die Aussicht von hier ist schon gewaltig. Es steigt weiter, aber ich komme einigermassen vorwärts, die Aussicht lenkt immr auch ein bisschen ab. Aber es wird schon anstrengender und ich etwas langsamer. Es steigt bis fast auf 800m.ü.M. Dann erreiche ich eine etwas breiter und besser geteerte Strasse, bis Buz geht's nur noch leicht hoch. Hier mache ich gleich im ersten Kaffe Halt, hätte nicht gedacht, dass es hier mehr wie eines gibt. Aber einige Meter weiter winkt schon ein weiterer Restaurantbesitzer. Als ich jedoch zum besagten Kaffe gehe, beschimpfen sich die Besitzerin und er kurz (ich versteh ja nichts, aber nach einer netten Unterhaltung hat das nicht geklungen...). Ich erhalte eine Cola. Werde moch gefragt, was ich essen möchte und bekomme dann einen Tomaten-Zwiebel-Feta-Salat und Pommes, alles frisch zubereitet. Das Fleisch dazu lasse ich wieder stehen. Mir wird hier mitgeteilt, es seien noch etwa 45Km bis nach Berat. Die Strasse nicht asphaltiert und etwas Auf und Ab. Nun, das mit dem Asphalt hiess es gestern auch.
Nach dem Essen geht's weiter. Eine Kurve und der Asphalt ist weg. Und die Strasse merklich schlechter. Nur noch langsam befahrbar, schotterig. Aufwärts und abwärts. Ich kann nicht schnell fahren, uch rutsche und spule, muss sehr gut aufpassen. Zwischendurch muss ich das Velo streckenweise schieben, selbst so rutscht es teilweise fast weg. So komme ich mittlerweile mehr schlecht als recht voran. Meter für Meter kämpfe ich mich vorwärts. Bis Tërpan sinds 18Km. Nach etwa 3 Stunden erreiche ich es, schon gegen Abend, die Sonne geht schon langsam unter. Die Strecke war teilweise schattig, nicht anstrengend aber sehr mühsam. Und in Anbetracht der Zeit fühlte ich mich etwas gestresst.
Nun, von Tërpsn aus sind es nochmals gute 20Km. Jetzt sollte es mehrheitlich abwärts gehen. Ziel ist, vor dem Eindunkeln noch möglichst viel Weg zurück legen, bei Dunkelheit wird die Strasse nicht lustigr zu befahren... Und als ich einem Auto Platz machen will passiert es, ich komme nicht rechtzeitig aus dem Pedal und kippe. Die Insassen sind etwas besorgt, aber es ist nichts passiert. Sie fahren weiter, ich auch. Meine linke Hand schmerzt leicht, aber es geht. Die Strasse ist etwas besser, so komme ich zügiger voran. Aber es wird langsam dunkler, die Sonne verschwindet langsam hinter den Bergen. Die Strecke ist nun auch eher waldig (da fährt man tagelang in praller Sonne aufwärts, ohne einen Fleck Schatten und wenn es kühler ist und dunkler wird kommt ein Wald...). Die Strasse wird wieder schlechter. Nach etwa 10 Km, es ist nun gegen acht Uhr, mache ich das Licht an. Ich fahre relativ zügig, noch ist es nicht stockfinster. Bei Tag wäre ich wohl langsamer unterwegs. Irgendwann sehe ich weit unten Lichter, das wird wohl Berat sein. So langsam ist es stockdunkel. Am Himmel leuchten Sterne, Grillen zirpen, die Taschen klappern, dss Velo giert. Stummes Fluchen. Über die Strasse, die Karte, die Dunkelheit. Aber ich bin ja selbst Schuld. Rundherum herscht Finsternis, nur der Lichtkegel meines Velo bringt ein bisschen Licht in die Dunkelheit, je nach Geschwindigkeit etwas mehr oder weniger. Es geht auch jetzt nicht ganz ohne Steigungen, aber sie halten sich kurz. Vom Abwärtsfahren fühle ich aber neine Handballen. Und die Bremsfinger. Ein Frosch hüpft durch den Lichtkegel über die Strasse, es sieht lustig aus und ich muss lachen (nein, ich bin noch nicht übergeschnappt ;-)). Mittlerweile geht's moralisch wieder. Ich werde Berat erreichen. Dunkler wird's nicht mehr. Und nach der Dusche wird alles schon wieder ganz anders aussehen. Ich fahre weiter. Trotzdem wäre ich langsam froh, meine Hände etwas entlasten zu können. Ich hoffe immer noch auf Asphalt, glaube aber nicht daran. Berats Lichter rücken näher. Aber sind trotzdem noch fern. Die Strasse wird nochmals schlechter. Es geht wieder langsamer abwärts. Dann kommen die ersten Häuser. Hunde bellen, aber sie sind hinter dem Zaun. Es dauert aber noch weiter an. Hier eine Kurve, da eine Kurve. Und plötzlich Asphalt. Ich glaube ich träume. Das ist aber schon sehr kurz vor Berat, bei Km 102. Kurz darauf erreiche ich Berat, fahre über die Brücke und finde das avisierte Hotel auch gleich. Aber es ist voll. Mir wird eines in der Nähe empfohlen. Dort hat's Platz. Der Besitzer spricht sogsr etwas Deutsch. Das Zimmer ist super, nach dem Duschen gehe ich in den Eingangsbereich, erhalte ein eisgekühltes Bier. Es ist fast zehn Uhr. Der Besitzer erklärt mir, wo ich noch Restaurants finde und ich mache mich dann auf den Weg. Berat, die Stadt der tausend Fenster, wie es heisst, auch nschts gut in Szene gedetzt. Sieht faszinierend aus. Nach dem Essen gehe ich zurück ins Hotel und falle erschöpft ins Bett.

Samstag, 5. September 2015

Samstag, 05. September 2015; Tag 17

Gleich neben meiner Unterkunft ist ein kleiner Market, dort kaufe ich gleich Wasser ein, dann packe und bezahle ich und fahre los. Noch ohne Frühstück, das will ich dann unterwegs irgendwo nehmen. Heute geht's wieder weg vom Meer, etwas ins Inland, was auch heisst, etwas bergiger. Aber nach einer ersten kurzen Steigung, geht es wieder abwärts. Mit einer kleinen, wackligen Fähre geht's über einen Kanal. Landschaftlich war die Strecke, bis jetzt noch kurz, bereits sehr beachtlich. Es geht eine Weile in der Ebene, dann beginnt es wieder leicht zu steigen. Langsam macht sich der Hunger bemerkbar und nach einigem Sichen finde ich doch eine reife Feige an einem Feigenbaum am Strassenrand. Landschaftlich ist es weiterhin traumhaft. So komme ich recht gut vor- und aufwärts. Die Steigung ist gut machbar und unter 10%. Nach dem Sattelpunkt am Hügel geht es wieder abwärts und der Fahrtwind kühlt angenehm. Zum Teil durchfahre ich aber Blasen mit richtig heisser Luft. An einer Ortschaft begegne ich einer Gruppe von Radfahrern, kann die aber nicht ganz einordnen, keine Rennradfahrer, eher Bikes, teilweise mit einer Saccoche... Naja, ich hab sie schnell überholt und fahre in Ruhe weiter. Und stelle dann fest, dass ich schon weiter nin wie gedacht. Dann bin ich kurz vor Sarandë, ich werde jedoch rechts weggehen und Sarandë auslassen. Vorher nehme ich hier in einem Kaffee noch einen Frappé, quasi als Frühstück. Danach geht's auf grosser Strasse ein Stück abwärts, dann biege ich auf eine kleinere Strasse ein und es geht flach. Das Wasser, obwohl nachts wieder im Tiefkühler, hat sich mittlerweiöe dich schon beachtlich erwärmt. In der Ferne vor mir sehe ich die Berg- oder Hügelkette, die es wohl zu überwinden gilt. Der höchste mir bekannte Punkt heute liegt auf 570m.ü.M., aber die Karte ist für Höhenberechnungen nur mässig geeignet... Ich merke nun doch wieder langsam etwas Hunger kommen und kaufe im nächsten Market ein, Brot und Käse und für jetzt noch eine Cola und ein Schoko-Croissant. Dann geht es weiter, mittlerweile wieder sanft ansteigend. Aber ich mag jetzt wieder gut und komme voran. Bald erreiche ich Delvinë. Hier wird es etwas steiler.
Und dann werde ich von einigen Herren in einer "Eisdiele" gestoppt und zu ihnen an den Tisch gebeten. Was für Eis ich wolle, sie ordern sich auch gleich noch Nachschub. So sitze ich da am Tisch und esse Eis. Dann wird das Handy hervorgeholt und es müssen Fotos gemacht werden. Nicht alle Tage fährt ein Irrer mit dem Velo durch Delvinë. Für einen Toilettengang werde ich zum nächsten Kaffee geleitet, dort auf Toilette geschickt und auch wieder zurück geleitet :-) Der "Hauptverantwortliche" für meinen Stopp etc. sei der "Premier Minister", ich dachte, wohl der Bürgermeister, meine Recherchen mittlerweile bestätigen dies jedoch nicht, keine Ahnung was er wihl war oder ist, gefunden habe ich nichts. Mal sehen, für Facebook wurden Namen getauscht, vielleicht find ich dann noch mehr heraus :-D Ich erhalte noch ein Wasser, nochmals mit dem Premier Fotos, der Luftdruck meiner Pneus wird noch gecheckt, dann geht's weiter. Die Strasse sei nicht mehr asphaltiert oben und es sei heiss (nur der Eisdielenbesitzer, ein junger Mann, sprach Englisch, die restlichen kommunizierten mit Händen und Füssen oder durch den Dolmetscher...). Nun, die Karte sagt was anderes, aber sie werden wohl besser informiert sein wie die Karte. Und tatsächlich geht es nicht lange und der Asphalt hört auf. Es bleibt aber einigermassen gut fahrbare Piste, auch aufwärts. Aber die Sonne brennt nun schon langsam. Doch bald beginnt wieder etwas Asphalt, mir reichen auch einige Streifen... und dann ist sie wieder ganz asphaltiert. Die Qualität ist nicht top, aber angenehmer wie Piste. Auch wenn es zwischendurch ziemlich holpert (ich denke immer wieder an meine Speichen...). Zwischendurch geht es flacher, teilweise kurz abwärts, dann steigt es wieder. Panorama grandios.
Die Strasse wechselt von der Qualität, dem Asphaltgehalt und von Auf und Ab immer ein wenig. Verkehr hat es kaum, der wenige hupt, winkt oder hält den Daumen auch gerne mal hoch. So komme ich voran. Bis auf 400m.ü.M., dann wieder abwärts. Und dann wieder hoch. Es sind hier einige Bächlein eingetragen, die führen momentan jedoch weniger Wasser, als mir gerade die Arme runter läuft... Und dann erreiche ich wieder die grosse Strasse. Hier geht es nun noch ein Stück und etwa 200 Höhenmeter hoch zum Pass. Aber auch das ist sehr gut zu fahren. Nach dem Pass folgt die Abfahrt. Und die führt in eine Talebene. Es sieht wieder unglaublich aus, Bergketten und dazwischen breitet sich dieses ebene Tal aus. Faszinierend. In diesem Tal folgt dann eine noch grössere Strasse, entlang dem Tal. Bis Gjirokastër (sprich: Dschirokastra) sind es noch etwa 20 Km. Doch hier hat es nun Wind. Er kommt hauptsächlich von links, teilweise etwas von schräg vorne. Trotzdem komme ich auch hief gut voran. Es erfordert einfach etwas Aufmerksamkeit, grössere Fahrzeuge (Lkws, Busse,...), nehmen beim Überholen plötzlich den seitlich Wind, was mich jeweils nach links, als auf die Fahrbahn schwenken lässt. Aber der Rückspiegel warnt mich vor, so dass ich das gut im Griff habe. Im Tal hier sind die Ortschaften teilweise auch in griechischen Lettern angeschrieben.
So komme ich auf der flachen Strasse nach Gjirokastër. Das liegt am Hang, es geht also wieder aufwärts, diesmal ziemlich steil. Mir wird einmal mehr ein Hotelzimmer angeboten und ich schlage zu. Das sollte ich mir abgewöhnen, erst ankommen, umsehen, etwas trinken und dann ein Hotel nehmen... vielleicht schaff ich das irgendwann noch. Nun, das Hotel (ein sehr nobler Begriff für die Unterkunft...) ist zwar zentral, ansonsten habe ich aber gerade ein kleiner Raum mit Bett, reicht ja eigentlich. Dusche ist über den Flur (die Dusche ist hier jeweils neben dem WC, ohne Abtrennung) und ja, in der Decke hat es teilweise Löcher... also es sieht wie "Einsturzlöcher" aus. Ansonsten wirkt es aber solide :-D
Nach der Dusche geht's auf Stadtbesichtigung und Besichtigung des Kastells (UNESCO-Weltkulturerbe). In der Altstadt haben die Häuser, vergleichbar mit einigen Häusern im Tessin, Steindächer. Dann geht's Abendessen, heute gab es mal wieder ein Bier (Elbar, ein lokales von hier), mein Bierkonsum hält sich sehr in Grenzen... ist wohl erst etwa das vierte auf der Reise... Und später ins Bett. Ich befinde mich nun praktisch schon auf der Rückreise. Den südlichsten Punkt meiner Reise habe ich heute passiert, es geht wieder in Richtung Durrës und von dort mit der Fähre nach Italien und irgendwie dann nach Hause. Aber ein paar Tage habe ich noch und die geniesse ich noch :-) Die Dekubiti (Grad I) am linken Ohr und dem linken Nasenrücken, der Helm hat die Sonnenbrille teilweise etwas stark darauf gedrückt, sind mittlerweile fast wieder weg (Bepanthen plus... ein Wundermittel ;-)), die Blasen an den Füssen ebenfalls.

Freitag, 4. September 2015

Freitag, 04. September 2015; Tag 16

Da bei dieser Übernachtung das Frühstück nicht dabei war, mache ich mich auf ins Dörfchen. Zuvor habe ich noch gefragt, ob ich gleich auschecken solle oder erst frühstücken gegen könne. Nur gemütlich hiess es, erst mal frühstücken gehen. Als ich an der Strandpromebade ankomme, sehe ich mal wieder zwei Tourenfahrer. Ich frage gleich mal nach wo's hingeht. Wir unterhslten uns ein wenig, es sind Australier, Phil und Brooks, sie reisen etwa zwei Monste und dind in Varcelona gestartet. Sie fahren in dieselbe Richtung wie ich, haben die letzte Nacht aber in Dhermi verbracht, haben also bereits einiges Auf und Ab hinter sich heute Morgen. Nun, ich geh dann zum Frühstück. Heute wieder Omelette. Phil & Brooks kommen auch noch dazu, setzen sich dann aber, wegen besserem WiFi-Empfang wieder weg. Nach dem Frühstück gehe ich noch rasch einkaufen und dann zurück ins Hotel, packe meine Sachen, den Wassersack habe ich über Nacht etwas eingefroren, bezahle und fahre dann los. Es wird auch heute immer wieder Auf und Ab gehen, aber nicht mehr so hoch wie gestern.
Die wrste Steigung kommt dann auch schon bald. Und es geht deutlich besser wie gestern. Vielleicht bin ich nach der Pause jetzt wieder eingefahren. Oder die Omelette hat's gebracht. Es geht aber auch noch nicht mit 10% los... Die kommt später, aber heute nur ein oder zwei mal und auch das ging. Es geht der Jüste entlang, was wieder sehr schön anzusehen ist. Ich bewege mich bald in Höhen von 200 bis 300 m.ü.M., rechts fallen die Hügel ab und das weite in allen möglichen blautönen schimmernde Meer endet irgendwo im Dunst. Verkehrstechnisch ist es gut machbar. Und mein Wasser ist noch angenehm kühl. So komme ich gut vorwärts. Natürlich ist es auch heute wieder sehr heiss. Tagsüber nehme ich gerne fünf bis sechs Liter Flüssigkeit zu mir.
Kurz vor ein Uhr erreiche ich dann Lukovë. All zu viel Steigung sollte nun nicht mehr bevorstehen. Da ich aber langsam etwas Hunger habe, entscheide ich mich für eine Mittagsrast. Ich setze mich auf ein Terrässchen, andere Leute hat es nicht. Aber die Aussicht von hier ist grandios (siehe Fotos). Die Wirtin spricht kein Englisch, aber mittels Zeichen versteht sie, dass ich essen möchte. Ich trinke eine Fanta, bin allerdings dann doch nicht so sicher, ob sie verstanden hat, dass ich gerne etwas essen würde. Kurz darauf kommt sie dann aber mit Fetakäse, tomaten, Gurken und Zwiebeln, also einer Art Griechischem Salat, nur ist nicht alles so unästhetisch in einer Schüssel durcheinander gebracht. Dazu gibt's Beot. Und dann bringt sie mir noch etwas Bohnensuppenartiges, mit fotzeligem Fleisch drin. Sie bietet es mir an, dtellt es mir dann trotz Verneinung hin. Aber ich bin nach Salat und Brot genügend gesättigt ;-) Mittlerweile haben sich noch einige einheimischen Männer eingefunden, einer hat mir noch eine Aprilose gebracht, sie wiederholen einige Male "Bio", lachen dazu. Sie war jedenfalls gut :-) Das Bezahlen ist eine Sache für sich, aufgeschrieben hat mir die Wirtin 4000 Lek, meint aber 400. Das hat, wie ich aus dem Reiseführer weiss, mit alten und neuen Lek zu tun. Es wurde vor einigen Jahrzehnten eine Null gestrichen. Oft wird aber noch mit alten Angaben kommuniziert, das kann etwas zur Verwirrung führen. Und so häufig ist es mir bisher noch nicht passiert...
Dann geht's weiter, nach kurzer Abfahrt wieder aufwärts und ich bin froh um die Stärkung zuvor. Ich komme aber weiterhin gut voran, geniesse die Aussicht aufs Meer, den sommerlich-mediterranen Duft und muss aufpassen, dass ich nicht mit Kühen oder Eseln zusammen stosde, die es mal wieder mitten auf der Strasse am gemütlichsten finden. Nach einer kürzeren Strecke hinter einem Hügel vorbei gelange ich wieder ans Meer, nach Sarandë. Der Tourismus ist hier auch schon angekommen, wie die zahlreichen Hotelkomplexe unschwer erkennen lassen. Mein Ziel ist aber Ksamil, noch etwa 10 Km weiter auf einer Landzunge zwischen Meer und Butrintit Lagune. Ich fahre weiter, es geht schon bald entlang der Lagune und dann wieder in Richtung Meer, wo ich aif Ksamil treffe. Auch durchaus als touristisch zu bezeichnen... Die Zeltplätze zeichnen sich hier vor allem durch wenig Schatten und harten Boden aus. Ich kurve ein wenig im Dörfchen umher, die Strände sind mit Sonnenschirmen und Liegestühlen übersät. Ich nehme dann wieder ein Zimmer, unweit des Strandes, die Lage ist aber nicht mit gestern zu vergleichen. Ich gehe an den Strand und nehme wieder ein Meerbad, aber auch das ist hier nicht gleich wie gestern. Ich nehme an einer Strandbar noch einen Frappé. Wenn ich mich nicht irre, sieht man von hier aus auf Corfu... (Foto). Gemäss Karte müsste dies so sein... Dann gehe ich zum Hotel, nach Dusche und Provianteinkauf gehe ich wieder ins Dorf um zu Abend zu essen. Es dauert etwas, da ich erst noch eine Bank finden musste, was schwieriger war wie erwartet. Und nun geht's dann zurück ins Zimmer und in das Land der Träume...

Donnerstag, 3. September 2015

Donnerstag, 03. September 2015; Tag 15

Heute ist Sarandë das Ziel. Um die 120 Km und auch wieder etwas Steigung. Kurz nach zehn fahre ich los, unterwegs dann wieder Wasser auffüllen. Es geht zu Beginn der Küste entlang, schon hier immer etwas auf und ab. Aber die Sicht auf die Bucht ist super. Aber es hat auch Verkehr und zahlreiche Hotels werden oder sind schon gebaut.
Nach einer Weile geht's dann links ins Landesinnere, die Berhe sind schon sichtbar. Noch geht es relativ flach. Und entlang einem kleinen Kanal, an welchem ich mich dann kurz einmal abkühle. Und kurz darauf beginnt die Steigung. Es geht ziemlich steil aufwärts. 10% und mehr Steigung. Und das ist richtig anstrengend. Wie ich auf der mittlerweile noch festgestellt habe geht es auf einen Pass in ca. 1000m.ü.M. Da ich ja praktisch von Meereshöhe gestartet bin entspricht dies also mindestens den abzusolvierenden Höhenmetern. Und die Steigung bleibt eeiter so steil. Ich muss andauernd kurz pausieren. Nebst der Steigung ist auch die Hitze nicht zu unterschätzen. Ich nutze mein vorgewärmtes Wasser rege, gut muss ich das nach dem Konsum nicht auch noch energiereich auf Körpertemperatur erwärmen. Ich komme nicht schnell voran. Und ich muss kämpfen. Ich weiss nicht, ob die zwei Pausentage mich aus dem Tritt gebracht haben, mir das morgendliche Omlet fehlt oder die Steigung einfach so mühsam ist. Ein Blick zurück bietet dafür immer wieder auch ein tolles Panorama mit Bergen und weit hinten dem Meer. Und auch Autos müssen immer wieder stehen bleiben. Mit geöffneter Motorhaube stehen sie dann am Rand, die Insassen stehen rundherum. Aber ich kann mit jedem Auto zutiefst mitfühlen. Irgendwann, das heisst nach gefühlten Stunden (eigentlich nicht nur gefühlt... es waren Stunden...) erreiche ich eine Anhöhe, hier sind auch diverse Restaurants und viele machen Pause. Ich weiss, dass trotz zwischenzeitlicher kurzer Abfahrt, die Höhe noch nicht erreicht ist. An einer Art Brunnen erfrische ich mich, fahre und kämpfe mich dann weiter. Und nach weiteren zähen Kurven, Metern und Pausen erreiche ich den Pass. Und der Blick auf der anderen Seite ist einfach atemberaubend. Der karge Berg fällt ab und darunter breitet sich das Meer bis in die Unendlichkeit aus. Nun beginnt eine tolle Abfahrt mit eigentlich durchgehend spektakulärer Aussicht. Auch auf die albanische Riviera.
Was dann folgt entspricht nicht ganz meiner Erwartung. Es folgt eine weitere Steigung. Und wieder kurze Abfahrt, gefolgt von Steigung. Und so weiter. Natürlich ist die Landschaft und das Panorame unglaublich, es hat hier schon viel vom griechischen. Aber es sind weiterhin steile Anstiege. Davor jeweils ein Schild mit entsprechender Ansage. Ich glaube, diese Schilder gab es im Sonderangebot, kaum habe ich eine Steigung überstanden und es wird flacher (das heisdt hier einfach nicht mehr ganz 10%), folgt dchon das nächste Schild, das eine Steigung ankündigt. Hier hätten es, so sehe ich das gerade, auch ein paar kurze Tunnel getan... Ich wäre sie mit Freude durchfahren. Meine Erdnüsse sind bald alle. Die Riegel ebenfalls. Wasser habe ich noch. Irgendwann verspeise ich die ganze Packung Traubenzucker. Ich bin ziemlich am Ende. Aber irgendwo in der schattenlosen Pampa. Ich muss weiter, irgendwie. Und mit dem Traubenzucker schaffe ich es bis ins nächste Dörfchen. In einem Kaffe decke ich mich mit Chips und kalten, zuckerreichen Getränken sowie einem dieser "Fähre-Croissants" ein. Setze mich, fülle meine Energiespeicher etwas und erhole mich etwas.
Dann geht's weiter. Erst abwärts, dann wieder aufwärts, abwärts, aufwärts. Doch dann ist auch hier das Maximum erreicht und es beginnt die definitive Abfahrt. Im Übrigen habe ich Sarandë als Tagesziel schon länger aufgegeben. Himarë ist das neue. Eigentlich gegen vier Uhr wollte ich dort sein, auch das musste ich anpassen. Das Ziel ist nur noch, dort überhaupt anzukommen. Aber die Abfahrt, natürlich geht es genau so steil hinunter wie hinauf, starkes Bremsen ist gefordert, denn es ist auch kurvenreich. Und so erreiche ich endlich Himarë. Es kommen doch noch ein, zwei Hügel, meist aber mit dem Schub der vorangehenden Talfahrt überwindbar. Und dann fahre ich der Strandpromenade von Himarë entlang. Auf etwa der gleichen Höhe über Meer wie beim Start der heutigen Etappe. Ich werde angesprochen, ob ich ein Hotel suche, schaue es mir an. Es liegt direkt am Meer, unter dem Balkon schon Strand. Ansonsten nicht luxuriös, aber für 20€ schlage ich zu. Es ist kurz vor Fünf. Ich ziehe mich um, gehe an den Strand und im Meer baden. Es ist herrlich. Erfrischend. Erholsam. Danach trocknen an der Sonne, obwohl das eigentlich nicht möglich ist. Kaum ist das Meerwasser verdinstet beginnt der Schweiss zu laufen :-) Nach einem kurzen Nickerchen nochmals eine Abkühlung im Meer, dann wieder Wäsche waschen, duschen und ins Dörfchen essen gehen.
Noch eine Anekdote zu Hunden. Dass ich sie nicht mag ist ja bekannt. Hier sind die meisten festgebunden, bellen jedoch manchmal aus dem Nichts, was mich erschrecken lässt und auch schon mal einen Schlenker in die Strassenmitte machen lässt. Zum Glück bisher nie als ein Auto heranbrauste, aber kmapp war es schon. Es gibt aber eben auch die nicht festgebundenen. Und ein Teil dieser jagd mich dann gerne. Dies war gestern und auch heute wieder der Fall. In diesem Fall sorgt das Adrenalin jeweils für einen Extra-Schub an Energie. Denn die Hunde beissen sich, wenn sie mich erwischen gerne in meinen Saccochen fest und ich fürchte jeweils, dass sie durchaus auch meine Knöchel packen würden, wenn ich mich micht rechtzeitig aus dem Pedal lösen könnte (und um Tempo zu bekommen sollte ich eingeklickt sein...). Dies einfach noch so, da ich dies bisher immer vergessen habe zu erwähnen :-D
Jetzt sitze ich in einem Restaurant, nach dem Bier gab es noch ein Pepsi, aus einem nostalgisch anmutenden Glasfläschchen :-) Noch zu erwähnen ist, dass es hier schon ziemlich touristisch ist (für hiesige Verhältnisse) und ich Hin und Wieder auch Deutsch höre... Aber es hat trotzdem (noch) einen ursprpnglichen Charme hier.

Mittwoch, 2. September 2015

Mittwoch, 02. September 2015; Tag 14

Die Nacht verging rasch, habe wieder nicht so schlecht geschlafen, fühle mich aber etwas steiff im Nacken... Aber den Sonnenaufgang habe erneut verpasst. Nachdem ich mich etwas frisch gemacht habe (so dürfte man dies wohl nicht benennen...), gibt es wieder Kaffe und Schokogipfel, dies gehört zu einer Fährfahrt obligat dazu. Dann folgt das definitive Erwachen in der Morgensonne an Deck, mit dem Meereslüftchen ist dies noch angenehm und die Einfahrt in Durres, das ich ja schon kenne, die Tauarbeit ist aber immer wieder faszinierend (die Knoten und Schlaufen sind bei diesen Tauen schon vorgefertigt, Fränzi, die kann man einfach über die Festmachdinger hängen. Die Festmachdinger haben auch einen Namen, nur ist mir der gerade entfallen...).
Dann geht's von Board, durch den Zoll und schonbin ich wieder in Durres. Ich fahre gleich los, will noch einkaufen und kurz umziehen, dies folgt dann aber doch erst nach ein, zwei Km. Nachdem der Wassertank wieder aufgefüllt ist, die Elektronik installiert und ich mich noch mit einer zusätzlichen öligen Sonnencremeschicht überzogen habe geht's richtig los. Wieder auf einer grossen Strasse. Und kurz darauf verfahre ich mich schon... Nachdem ich das Meer plötzlich hinter mir statt vor oder neben mir sehe, bin ich definitiv davon überzeugt und kehre um. Jetzt geht es abwärts, daher ist es nicht so tragisch. Dann nehme ich die richtige Abzweigung, die Wegweiser sind für mich manchmal nicht ganz eindeutig platziert (vielleicht liegt's auch an meiner Logik...). Es geht nun wieder auf so einer autobahnähnlichen Strasse, die Polizisten am Anfang taten aber wieder nichts dergleichen. Gleich daneben führt eine weitere, etwas kleinere Strasse, sie wäre wohl angenehmer gewesen, aber ich komme jetzt nicht mehr weg von der Autobahn. Erst bei Golem, dort gehe ich ab der Autobahn, vrfahre mich wieder ein Stückchen und finde dann die Strasse entlang der Autobahn. Es ist definitiv angenehmer zu fahren und ich kann mehr auch in der Landschaft herum sehen, auch wenn hier nicht gerade kein Verkehr ist.
Bei Kovajë fahre ich durch den Ort, danach geht's noch ein Stück weiter auf der breiten aber nur noch mässig befahrenen Strasse und irgendwann ändert der Belag wiedr auf Schotter, aber eher befestigter, do dass doch noch mit einigermassen sinnvollem Tempo gefahren werden kann. Irgendwann führt die Strasse dann wieder auf die Autobahn, die hier aber gerade erst noch ausgebaut wird und daher nur einspurig und langsamer befahren wird. Es kommen einige Fruchtstände am Rand und ich kaufe zwei Nektarinen als Erfrischung und Energiespender. Kurz darauf wird aus der Strasse tatsächlich eine Autobahn, also mit entsprechender Kennzeichnung und Veloverbotstafel. Ich bleibe kurz davor stehen, esde mal die Nektarinen und studiere die Karte. Irgendwie muss ich da durch, ein anderer Weg gibt es nicht. Und als ein Töffli so locker an mir vorbeibraust, nehme auch ich die Autobahn in Angriff. Etwas später biege ich rechts auf einen Kiesweg, vielleicht geht's ja auch hierdurch... die Autobahn ist mir doch etwas unangenehm. Kurz darauf kommt mir ein Lastwägelchen entgegen, grüsst mich (also der Fahrer) und ich frage ihn nach dem Weg. Er schickt mich zurück auf die Autobahn und später dann rechts weg. Hier komme man nur zum Fluss... Na gut, dann los auf die Autobahn. Das Stück ist nicht sehr lange, vielleicht ein oder zwei, höchstens drei Km. Dann ist die Autobahn wieder zu Ende und ich muss sowieso rechts weg. Die Strasse wird verkehrsärmer und qualitativ auch etwas schlechter. Interessant ist, dass immer dann, wenn Gegenverkehr kommt oder ein Auto überholen will, am Rand ganz schlechte Verhältnisse herrschen (die Strassenmitte ist iptimal zum Fahren). Egal. Ich komme vorwärts, mehrheitlich verlief und verläuft alles flach. Die Sonne scheint nun schon kräftig und es dürften wieder gut über 30°C sein. Mein Trinkwasser ist damit wieder gut temperiert, es muss jedenfalls nicht erst aufgetaut und geschmolzen werden... Dann komme ich in Divjakë an. Dies liegt an einer Lagune, also es sind doch noch ein paar Km von hier bis zur Lagune. Ich habe erst die Strasse zur Lagune gewählt, unterwegs nochmals auf der Karte geschaut und gefunden, dass ich nichts davon habe. Beim Kartenlesen hält ein Fahrer und fragt ob er mir helfen könne, erklärt mir, dass es hier zur Lagune und nach rechts zum Park gehe und in etwa einem Km ein Infostand zu Park und Lagune kämen. Ich bedanke mich freundlich, fahre dann aber doch zurück. Die Strasse sollte etwas näher zur Lagune führen und durch ein oder zwei Ortschaften in unmittelbarerer Lagunennähe führen. Vielleicht bietet sich da irgendwo eine Übernachtungsmöglichkeit, es ist bald Mittag und dann könnte ich noch etwas Baden und Wäsche waschen. Bald kann ich die Lagune von weitem sehen. Und es folgt dann ein Hinweisschild zu einem Restaurant, als Symbol ist auch ein Bett aufgeführt. Also folge ich dem, finde es dann auch. Es heisst jedoch, sie hätten keine Zimmer. Mit Italienisch könnte ich mich hier verständigen, wenn ich es denn könnte. So verstehe ich zumindest, dass hier nirgendwo ein Hotel sei. Das Zelt könne ich hier überall aufstellen (da bin ich mir beim Verständnis aber nicht mehr so sicher... nach stetigem Lächeln und Nicken, verneine ich dann am Schluss auch die Frage, ob ich verstanden hätte. :-) Wir lachen zusammen, dann ziehe ich weiter. Also erstmal wieder ein Stück zurück, dann wieder auf der ursprünglichen Strasse. Vorerst will ich jetzt sicher bis Fier, dort mal sehen wie ich zeitlich und körperlich noch mag und dann allenfalls weiter bis nach Vlorë. Unterwegs habe ich mir mal wieder eine kalte Erfrischung gegönnt, jeweils köstlich nach dem warmen Wasser. Ich gekange wieder auf eine grosse, autobahnähnliche Strasse. Hier habe ich zum ersten Mal auf der Tour merklich mit Wind zu kämpfen, seitlich und Gegenwind. Er ist spürbar, aber noch nicht im totalen Demotivationsbereich. Ich fahre hier nicht auf dem Seitenstreifen, resp. nur hin und wieder, besonders bei überholenden Lkws, aber der Verkehr idt nicht sehr dicht. Die Strasse ist einfach lang und gerade. Dies gibt mir manchmal das Gefühl, nicht vorwärts zu kommen, das ist fast demotivierender wie der Wind. Mit kurzen (Trink-)Pausen komme ich aber doch bald in Fier an, kurz vor vier Uhr. Wieder eine kalte Erfrischung und der Entscheid steht, die 37Km bis Vlorë werden noch in Angriff genommen, es sollte diesmal ohne ganz grosse Strasse gehen, was zwar etwas Unsicherheit bzgl. Strassenbelag, dafür grundsätzlich entspannteres Fahren ermöglicht.
Kurz nach Fier geht es steil hoch. Ich mag noch und meistere die Steigung, trotz viel Verkehr. Danach geht es einige Km flach oder abwärts. Und dann kommt die Trennung, entweder auf die Autobahnstrasse oder die etwas daneben. Ich nehme zweitere, der Belag ist auch bald nicht mehr ganz so gut, aber dafür nur noch wenig Verkehr. So komme ich trotzdem gut voran und bleibe auch bei Laune ;-)
Es geht wirklich schneller wie erwartet vorwärts, schon bald sind es nur noch einige Km bis Vlorë. Es ist wieder ein Blick auf eine Lagune in def Ferne möglich, die Sonne steht dchon tiefer am Himmel, das hat schon was. Dann geht's noch etwas hügeliger weiter, gesäumt von Olivenbäumen. Und nach einem Anstieg und einer Kurve wird der Blick auf Vlorë möglich. Es liegt weiter unten, davor ist noch der sanft abfallende Hügel mit den Olivenbäumen, dahinter das Meer. Wie aus dem Bilderbuch. Bei der Abfahrt überhole ich einen Mann, der sein Velo stösst, ich frage, ob alles ok sei, ich scheine ihm aber wohl nicht so geheuer, er schickt mich weiter... So fahre ich abwärts bis nach Vlorë. Hier hindurch und schaue nach einem Hotel. Gegen Ende finde ich eines und frage mal nach. Ich kann hier ein Zimmer für 25€ inkl. Frühstück haben. Mit Meerblick (Fotos mit den Palmen im Vordergrund sind vom Balkon aus). Und für an den Strand (der Strand sieht hier allerdings fast eher nach einer ehemaligen Baustelle aus...) ist nur die Strasse zu überqueren. Natürlich ist es keine Luxussuite und hat andere Mängel, aber für eine Nacht reicht das :-D
Endlich wieder duschen. Obwohl dies hier wohl eher zu den Mängeln gehört, das Wasser wechselt teilweise plötzlich zu brennend heiss oder dann eiskalt (das ist noch auszuhalten und erfrischend...) Aber ich schaffe es, die Dusche wieder ohne Verbrühungen und sauber zu verlassen. Dann ist die Wäsche dran. Das Wasser ist da schon fast schwarz... War anscheinend wirklich nötig :-) Dann geht's noch etwas ins Städtchen und etwas essen, bevor ich wieder in einem richtigen Bett schlafen werde.

Dienstag, 01. September 2015; Tag 13

Die Nacht war den Umständen entsprechend ok. Ich habe schon bequemer geschlafen... Die Fähre hat mit etwas über 100 Min. Verspätung abgelegt, Ankunft in Bari mit vielleicht noch etwa 45 Min. Verspätung. Aber ich hatte es ja nicht pressant. Das erste Mal kam ich ebenfalls per Schiff nach Bari, das war jedoch einiges grösser und luxuriöser, ein Kreuzfahrtschiff :-D Nach zwei Jahren bin ich nun wieder zurück und es kommt mir einoges wieder bekannt vor.
Den Velomech habe ich relativ bald gefunden, bis das Rad wieder geflickt ist dauert es etwas, aber auch nicht ewig. Nebst der gebrochenen Speiche seien alle locker gewesen, jetzt sitzen sie wieder fest und es fährt sich fast wie neu, kein Eiern mehr. Dann irre ich ein wenig durch Bari, das kommt mir auch irgendwie bekannt vor, ich glaube auf der Kreuzfahrt ging uns dies ähnlich. Mit funktionierendem Velo bin ich aber etwas schneller unterwegs als zu Fuss :-) Nur hat sich damit auch der Bewegungsradius vergrössert.
Ich fahre den ganzen Tag in Bari herum, werden auch einige Km gewesen sein... Im Kreis, Hin und Her... Der Verkehr hier ist ansttengend, mühsam. Laut, dauernd wird gehupt, jeder fährt, meiner Ansicht nach eher rücksichtslos... Irgendwann habe ich dann auch das Rückfahrticket gelöst. Dann esse ich moch zu Abend und gehe dann zum Hafen. Es wirkt hier etwas unorganisierter wie in Durres... Der Info-Point ist nicht besetzt, nichts angeschrieben... naja, warte ich einfach mal.
Ich finde dann mal heraus, dass mein Schiff mit dem Boarding noch warten muss, erst dürfen mal alle andern. Gut, dann warte ich. Als nach mindestens einer Stunde dann endlich auch wir zur Ticketkontrolle dürfen, ich kann mit dem Velo nebendurch, werde ich nach der Noarding-Card gefragt. Naja, ich dachte, das geschieht hier wohl gleich in einem, die Schalter hier im Gebäude waren alle immer zu. Es sei 2Km weiter, es fshre ein Gratis-Shuttle-Bus. Okay, ab zum Bus, damit bis zum Check-In Schalter, da werde ich zwei mal weiter geschickt, dann erhslte ich die Boarding-Card. Der Bus ist mittlerweile wieder weg. Ein weiterer Passagier, bereits auf der Hinfahrt mit mir im Bus, fragt etwas herum. Der komme wieder, kein Stress, wir haben Zeit. Hatte nicht den Eindruck, gestresst auszusehen, aber gut. Der Bus kommt, ich steige ein. Zwei Rucksacktouristen gehen auch noch einchecken und fahren mit zurück. Es sind Deutsche, sie machen irgend so ein Tramper-Ding mit verschiedenen Leuten und Geld sammeln oder wie auch immer. Sie fahren mit dem selben Schiff nach Albanien. Das Boarding klappt nun, ich hatte noch etwas Zweifel, da mir fürs Velo kein Ticket ausgestellt wurde, bei der Hinreise war das noch anders... Aber es klappte.
Das Schiff ist kleiner und scheint auch weniger voll. Ist aber angenehm so. Nachdem ich meine Kehle erfrischt habe, suche ich mir einen Platz, ich bin todmüde. Und so langsam macht sich bemerkbar, dass ich Sonnencreme und Meerwasser, Schweiss und Meerluft, Abgas und Staub zwei Tage gesammelt und nicht geduscht habe. Ich würde vor mir selber fliehen, wenn ich könnte. Nochmaks eine schmuddelige Nacht, dann noch etwas Velo fahren und dann endlich wieder eine Dusche. Kleider sollte ich auch noch waschen. Die Erappe morgen sollte nicht zu weit werden. Zudem habe ich vom vielen Herumgehen Blasen an den Füssen. Die Schuhe sind nicht zum Gehen gemacht... Versorge die Blasen notdürftig mit dem Schweizer Taschenmesser und Bepanthen. Und dann schlafe ich bald ein, am Boden auf der Fähre nach Durres.

Dienstag, 1. September 2015

Montag, 31. August 2015; Tag 12

Auf Grund des Defektes habe ich gestern beschlossen, heute Abend mit der Fähre nach Bari (Italien) überzusetzen um dort mein Velo wieder instand setzen zu lassen. Hier in Durres ist es schwer einen Velomech zu finden... In Bari hab ich schon nachgefragt, dort werde ich morgen früh erwartet :-)
Das Frühstücksbuffet hier ist ausserordentlich vielfältig, zumindest im Vergleich zu den bisherigen auf der Tour. Danach packe ich, belade das Velo und gehe zum Hafen. Die Schaltung dcheint nun doch wieder zu funktionieren. Das Hinterrad eiert aber nach wie vor ein wenig, was zu Vibrationen am gesamten Velo führt. Dies tut auch dem Rahmen und der gesamten Stabilität nicht so gut. Zudem sollte die Kette dringendst mal wieder Öl sehen (das habe ich leider vergessen mit zu nehmen und konnte es nicht auftreiben bis jetzt...), weshalb ich nach kurzem Überlegen doch bei meinem Entschluss bleibe. Am Hafen will ich das Ticket lösen, muss dann aber zuerst nochmals ins Zentrum zurück, Geld abheben. Dabei bemerke ich, dass dies mit der Schaltung wohl doch noch nicht behoben ist, sie spinnt erneut. Zurück, Ticket gelöst, kurz in die Stadt, eine Turbobesichtigung, es ist wieder sehr warm, ich spaziere nur, möglichst im Schatten, aber ich bin trotzdem schon durchnässt. Und es ist erst Morgen. Dann gehe ich die Strandpromenade entlang. Bis jetzt bin ich immer wieder langsam gefahren, nachdem es jedoch zusätzlich ungute Geräusche macht, sehe ich, dass am Hinterrad noch eine Speiche gebrochen ist... Die Reperaturreise ist definitiv eine gute Entscheidung, ich hoffe, es kann alles behoben werden.
Nun gut, es geht nun nur noch zu Fuss enrlang der Strandpromenade, wo sich eine Bar mit Sonnenschirmen und Liegestühlen an die nächste reiht. Ein Traumplätzchen gibt es hier nicht, daher lasse ich mich dann an einer solchen Strandbar nieder, Hauptsache bald etwas Abkühlung. Nun wird es langweilig... Die Zeit geht weniger rasch vorbei als beim Fahren... Irgendwie ist der Nachmittag dann doch noch vorübergegangen. Das Meer bot zwar ein wenig Abkühlung, ist aber auch schon lauwarm... und kaum aus dem Meer ist man auch schon wieder trocken. Dann gehe ich am Abend wieder essen. Und alleine das Dasitzen gibt so warm, dass der Schweiss nur so läuft. Beim Velofahren fällt das weniger auf irgendwie...
Nach dem Essen flaniere ich noch auf der Strand-Promenade. Da beginnt es erst am Abend lebendig zu werden, jung und alt, Familien, alle sind unterwegs. Es werden Maiskolben gegessen, die überall frisch grilliert werden (dies ist übrigens nicht erst hier in Albanien so, auch schon in Bosnien & Montenegro scheint dies üblich). Auch Popcornstände sind anzutreffen, das Popcorn wird noch mit Gas zubereitet und die Stände sehen aus wie aus längst vergangenen Zeiten (auch dies viel mir schon vor Albanien auf). Und noch für alle BaslerInnen, wer die Tagada letztes Jahr an der Herbstmesse auch vermisst hat, ich weiss jetzt wo sie steht :-D
Und dann geht's in Richtung Fähre, einchecken und auf der Fähre ein Plätzchen suchen...

Die Karte hier zeigt den Schiffsweg, ausnahmsweise nicht die Velo-Strecke ;-)

Sonntag, 30. August 2015

Sonntag, 30. August 2015; Tag 11

Das Frühstück war wieder einmal ausgiebig. Dann geht's aber auch schon los, auf der Hauptstrasse durch Shkodër, noch kurz einen Einkauf in einem kleinen Market, das Interesse an dem ungewohnten Velofahrer ist gross, die Verwunderung auch, aber es wird tatkräftig geholfen, ein Mädchen vringt ein Säckchen, sie nehmen decken mir gleich den Abfalleimer ab um die leeren Flaschen zu entsprgen und wünscht mir dann gite Reise. Hier finden sich am Strassenrand Fischverkäufer. Mit Auarium... der Fisch kann also kaum frischer sein. Da keiner in meinen Wassertank passt, lasse ich den Fischkauf sein (im Wassertank wäre er bis am Abend sicher gar gewesen :-D).
So geht's an der Burg vorbei und in Richtung Valpoje. Ich will jetzt das Meer sehen. Die Strasse ist ziemlich befahren und gut ausgebaut, für eine Hauptstrasse 2. Ordnung... In der Ebene links und rechts weiden Tiere, mal Kühe, mal Schafe, meist durch Hirten bewacht. Einfache Ställe oder Unterstände aus Holzstangen und mit Strohdach, teilweise mit Stoffen und Plastikblachen auch seitlich noch geschützt. Die Strecke zieht sich und es muss noch ein Hügel überwunden werden, ich kann die salzige Meerluft und denn trockenen Geruch des Sandes aber schon riechen. Der erhoffte Blick aufs Meer vom Hügel bleibt aber aus. Es zieht sich nochmals etwas, bis ich die Strandstrasse erreiche, von hier geht es jedoch noch ein Stück zum Strand, durch die Querstrassen kann ich manchmal einen Blick auf die zahlreichen Sonnenschirme erhaschen. Ich fahre weiter, es kommt wieder Schotterstrasse und dann eine Art Damm, auf dem fahre ich in Richtung mehr und lande dann bei der Lagune, kann von da aber auch auf das Meer blicken. Endlich. In einer einsamen Strandbar trinke ich ein Fanta, dann geht's zurück. Nach dem Hügel nehme ich dann einen Weg rechts, die beiden hier stehenden Polizisten bestätigen mir, dass er in die richtige Richtung führt, deuten aber an, dass er unwegsam ist. Das liess sich auch auf der Karte erahnen, er ist jedoch besser wie erwartet... Zumindest wenn ich bedenke, worauf ich gestern gefahren bin... da kann dies schon fast als Hauptstrasse durchgehen ;-) Und mach etwa der Hälfte erscheint eine ebene Asphaltstrasse, was will man mehr? Dann dolgt das einbiegen auf die, in der Karte als Hauptstrasse 1. Ordnung eingezeichnete Strasse. Asphaltiert ist sie. Aber seit der ersten Asphaltierung wurde wohl nichts mehr daran gemacht. Somit zeigt sich, es gibt durchaus auch bei Asphaltstrassen grosse Qualitätsunterschiede. Hier fährt es sich fast so wie auf Schotter. Es fehlen überall Teile. Wie bei einem Puzzle. Ich taufe diese Strecke daher Bigis-Puzzle-Strasse (Bigi will sicher ein Bild davon... daher habe ich eines gemacht. Ich weiss nicht wie gut es sich erkennen lässt, aber beim Befahren waren die Löcher deutlich spürbar und kaum zu umfahren :-$). Nun, so komme ich nicht rasend schnell voran, warm ist es auch so ziemlich, gute 37°C im Schatten, wobei man Schatten hier vergebens sucht. Aber egal. Mein Wasser ist mittlerweile auch angenehm temperiert. Und trinken muss ich doch einiges. Ein Töfflifahrer warten am Strassenrand bei einem Haufen Wassermelonen, bietet mir beim Vorbeifahren an, aber ich kann die ja nicht auch noch transportieren. Kurz darauf fülle ich meine Wasserflaschen auf, da fährt der Töfflimann heran und gibt mir eine halbe Wassermelone, sie sei frisch. Dann fährt er davon. Nun gut, die ist schon so geschnitten, dass ich die Stücke aus der Hälfte herauslösen und essen kann. Auch die ist nicht kalt, aber doch sehr erfrischend. Nach dem Verzehr gegt's weiter auf Bigis Puzzle Road. Meist flach, wenig Verkehr und auch hier immer wieder Tiere mit ihren Hirten. Oder umgekehrt.
Dann wird die Strasse irgendwann besser und ich komme kurze Zeit später auf die Schnellstrasse. Zuvor noch kurz bei einem Market Halt gemacht für ein kühles Getränk, auch hier schauen die Kinder interessiert zu, während ich neben meinem Velo stehe und trinke. Kommunikation ist eher schwierig, sie sprechen nur einige Brocken Englisch und ich kein Albanisch. Mit Ure komme ich da auch nicht weit :-) Einige Km spätr erreiche ich Lezhe, von weitem ist eine Kirche auf dem Hügel zu erkennen, aber ich kann auf Grund des Verkehrs gerade schlecht fotografieren. Durch Lezhe durch, jetzt nicht mehr auf der Schnell- sondern auf der Hauptstrasse. Und die ist hier gut, der Verkehr mäsdog. So komme ich voran.
Ein Junge grüsst mich, will noch Abklatschen, als ich Halte beginnt er nach Geld zu fragen. Mit Münzen ist er nicht zufrieden, er will eine Note, zieht diese schon fast aus meinem Portemonnaie. Das lass ich aber nicht zu. Als ich ihm deutlich mache, dass es dann gar nichts gibt, ist er mit Münz einverstanden. Als ich aber das Portemonnaie erneut hervor nehme, beginnt das von neuem. So fahre ich ihm letztendlich davon ohne dass er was bekommen hat. Es geht weiter und ich komme eigentlich gut voran. Bis nach Milot, wenn ich das noch recht im Kopf habe (es geschieht so viel den ganzen Tag, da gehen einige Details gerne mal vergessen...). Ab dort wird die Hauptstrasse, in der Karte unverändert, in der Realität aber zu einem Mix aus Asphalt und Schotter. Mal so, mal so, mal etwas von beidem. Aber ich komme nicht mehr so gut voran. Und es zieht sich langsam. Auch die Zeit schreitet voran. So entscheide ich mich dann, nicht mehr nach Krujë zu fahren, das wären noch etwa 450 Höhenmeter zusätzlich gewesen und quasi ein Abstecher, also Hin und Zurück derselbe Weg. Bis nach Durrës ist es aber auch noch ein Stück und der avisierte Campingplatz liegt noch etwas unterhslb von Durrës. Die Sonne brennt weiterhin erbarmungslos, dies zerrt zusätzlich an den Kräften. In einem Kaffee erfrische ich mich nochmals, von innen wie von sussen (mit kaltem Wasser auf dem WC), dies bringt nochmals etwas zusätzlichen Schub. So erreiche ich dann die Abzweigung nach Krujë, wo ich mich definitiv gegen einen jetzigen Besuch entscheide, die acht, resp. eben 16 zusätzlichen Km würden zu viel Zeit erfordern und ich möchte heute noch bei Licht ankommen. So geht es nach Frushë-Krujë und dann wieder einmal auf der Schnellstrasse. Es zieht sich und ich mag nicht mehr so wirklich. Da ist ein Camping angeschrieben. Ich seh mir den kurz an, da fahr ich doch noch weiter. Vielleicht zum nächsten Hotel... So fahre ich auf der Schnellstrasse, kämpfe ein wenig. Und dann kommt die Kreuzung, links nach Tirana, rechts nach Durrës. Aber die Strasse sieht hier nun mehr nach Autobahn aus... Da ich aber kein entsprechendes Signet sehe, fahre ich mal darauf, resp. auf dem Streifen ganz rechts, qualitativ nicht so gut wie die "Autobahn", aber etwas sicherer. Trotzdem, höchste Konzentration, wenn ich hier zur falschen Zeit einen Schwenker mache oder kippe, dann ist dann rasch fertig... Aber ich bin konzentriert, trinke weiterhin genügend und kämpfe doch etwas. Die Strasse hat aucj immer wieder leichte Steigungen. Aber hier spazieten auch Leute am Rand. Oder stehen auf/an der Spurentrennung zwischen den beiden Richtungen (zwei Spuren in jede Richtung, dazwischen ein Betonmäuerchen), sie überqueren so mal einfach diese Strasse... Es gab doch früher dieses PC-Spiel, wo man ohne überfahren zu werden mehrspurige Strassen überqueren musste, do in etwa kommt mir das hier vor, nur in echt. 1 Leben, dann Game Over.
An einer Lavazhe spritzen sie noch den Boden ab, da halte ich an und frage, ob ich mich da auch gleich erfrischen kann. Das wird gemacht, das Wasser sei gut, ich trinke wenig davon und lasse Kopf und Füsse abspritzen. Grandios. Einiges später kommt ein Hotel. Auf der Karte sehe ich, noch etwa zehn Km bis Durrës. Es ist sechs Uhr. Den Camping schaffe ich sowieso nicht mehr. Aber Durrës liegt doch sicher noch drin. Ein Riegel. Und weiter geht's. Laaaaaaangsam kommt Durrës näher. Nach einer "Autobahn"-Ausfahrt kurz vor Durrës stehen zwei Polizisten mit ihren Kellen, es interessiert sie nicht, dass ich hier fahre, kurz darauf überholen mich zwei Rennvelofahrer. Ja gut, das ist dann wirklich einfach eine grössere Strasse, da übertreibt die Karte mal wieder. Dann die Ausfahrt Durrës. Irgendetwas stimmt mit dem Velo nicht mehr so ganz, es holpert, resp. "eiert". Besonders jetzt bei lsngsamerem Tempo. Ich erkenne so beim Fahren jedoch nichts, auch nach kurzem Anhalten nicht. Luftdruck ist in Ordnu g. Ich fahre so durch Durrës, bei der Touristen-Info lasse ich mir eine Hotelempfehlung geben. Die Stadtkarte kostet, ich könne sie aber auch abfotografieren. Ich kaufe sie trotzdem, beim Finden des Weges aus der Stadt kann es noch hilfreich sein. Bei der Suche nach dem Hotel verfahre ich mich, resp. Verlaufe ich mich. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass beim hinteren Umwerfer etwas nicht mehr stimmt. Er schaltet immer wieder selbstständig um, beim Stossen drehen die Pedale immer mit... Nicht gut, nicht gut. Jedenfalls wird mir in der Sackgasse geholfen, der Weg zum Hotel erklärt, auf Englisch. So dtosse ich mein Vehikel den steilen Berg wieder aufwärts und finde dann kurz darauf das Hotel auch. Mein Zimmer im 5. Stock hat sogar seitlichen Meerblick. Mal sehen, ob ich das mit dem Velo regeln kann, ein Velomech wäre nicht schlecht, aber ob sich das hier finden lässt? Das Frontrack hat übrigens auch die heutigen Strapazen überstanden.

Samstag, 29. August 2015

Samstag, 29. August 2015; Tag 10

Was gestern ganz vergessen ging ist, dass ich gestern die 1000Km-Grenze dieser Tour überschritten habe :-) Gestern Abend trafen auf dem Camping noch die beiden Tourenfahrer vom Bobotov Kuk ein. Zwei Deutsche, sie reisen von Sarajevo, fahren nun um den Skodarisee und dann hoch nach Split. Das heisst, heute hatten wir den selben Weg. Ich bin aber etwas früher gestartet, wieder bei warmem Sonnenschein, jedoch schon eher etwas spät, bereits nach zehn Uhr, und es folgte noch ein kurzer Einkaufsstopp in Plav. Ach ja, vom Camping gab es noch ein kleines Fläschchen Wein mit auf den Weg, ich hab das schlagfester verstaut wie den Schnaps, ich lerne ja dazu... Danach geht's um den Plavski jezero und in Richtung Grenze zu Albanien. In Gusinje habe ich glücklicherweise einen Mann auf dem Velo nach dem Weg gefragt, der hat mich gleich wieder zurückgeschickt. Alles mit Händen und Füssen, denn vom Text sonst habe ich nicht viel Verstanden...
So kam ich dann auf den richtigen Weg. Die Berglandschaft erlaubt auch hier wieder bezaubernde Panoramablicke. Dann erreiche ich die Grenze, es ist kurz vor zwölf, als ich zum ersten Mal albanischen Boden betrete, nach dem Schlagbaum, der noch von Hand geöffnet wird. Zuvor musste ich etwas warten, die vor mir hatten irgendein Einreiseproblem, ein Zollbeamter hat mich dann aber nebenbei abgehandelt.
Nun bin ich also in Albanien. Die asphaltierte Strasse endet gleich hinter der ersten Kurve und wird zu einem Schotterweg. Erfreulicherweise jedoch nicht sehr lange, dann folgt wieder Asphalt. Und Steigung. Die Landschaft ändert sich nun auch, wird karstiger. Aber bald erreiche ich die Kreuzung, ich entscheide mich, noch den Abstecher ins Vermosh-Tal zu machen, 5Km hin und auch wieder zurück, das liegt noch drin. In Vermosh scheint dann gerade irgendein Hochzeitsfest oder so zu sein. Sehr viele Autos und Leute bei der Kirche und in dr ganzen Umgebung. Ich passe mit meinem Outfit nicht so ganz da rein. Ansonsten ist das Tal wenigr spektakulär wie erhofft, aber immerhin war ich im nördlichsten Dorf Albaniens. Dann wieder zurück zur Kreuzung und dort steigt es an, nach einigen Metern ist dann auch kein Ssphalt mehr und es geht auf Schotterpiste weiter. Und dies für die etwa 30 nächsten Km. Wobei die Schotterqualität durchaus immer wieder wechselt. Zu Beginn ist es hier aber noch gut befahrbar, auch aufwärts. Trotzdem erfordert so eine Schptterpiste viel Konzentration... ind es lässt nicht immer das Herumschweifen des Blickes zu, was trotzdem immer wieder geschieht, zu schön auch hier immer wieder Landschaft und Panorama. An einem kleinen Bergbach, der gerade sehr idyllisch dahinfliesst, erfrische ich mich mal kurz. Nach einiger Zeit dann Lepushë (die Namen hier klingen schon so märchenhaft...) erreicht, von da an geht's mehrheitlich abwärts. Doch beim Abwärtsfahren auf dieser holprigen Schotterpiste fällt mir ein Geräusch auf, bevor ich deswegen anhalten kann fällt die rechte Frontroller ab. Dann stelle ich fest, dass das Frontrack rechts gebrochen ist. Nun, einen Frontroller brächte ich gut noch hinten drauf, aber dann wird die Steuerung instabil und linkslastig. Irgendwie muss nun also repariert werden und zum Glück habe ich stabiles Tesa-Tape dabei :-) Damit klebe ich das Frontrack wieder einigermassen in Position, fixiere es noch leicht an der Gabel. Frontroller wieder montiert, hält fürs Erste... Dann geht es weiter, immer abwärts, eine Zeit lang versuche ich möglichst vorsichtig und erschütterungsfrei zu fahren, aber das wird dann irgendwann nicht mehr möglich, da dann nur noch zählt ohne Sturz nach unten zu kommen. Teilweise ist es in dem Schotter und bei dem meist ziemlich steilen Abwärtsfahren schon rutschig und es braucht Fingrspitzengefühl, wann wie viel Tempo möglich ist und wann wie der Lenker bewegt werden kann, donst ist ein Sturz sofort die Folge. Zudem muss ich andauernd bremsen. Meine Daumenballen tragen bei dieser Abfahrt viel Gewicht und ich spüre sie bald sehr gut... und die Finger "klemmen" schon vom Dauerbremsen. Aber landschaftluch ist es atemberaubend. Im Fahren fotografieren ist hier jedoch unmöglich, so muss ich für jedes Foto kurz anhalten. Wie gesagt, die Piste wechselt immer wieder, mehr grober Schotter, dann eher feiner, mal fester, mal lockerer, wirklich schnell geht's nie, aber es gibt doch Unterschiede. Hier kommen mir immer wieder Biker entgegen, ihre Velos sind für dieses Gelände doch besser gerüstet. Und einmal nimmt es mich dann doch, zumindest das Velo berührt seitlich den Boden, mir hat es gerade noch gereicht die Füsse aus den Pedalen zu lösen, aber halten konnte ich es nicht mehr. Aber nichts passiert, Saccochen kurz abklopfen um die etwas vom Staub zu befreien und weiter geht's. Öfter fahre ich nun auch ohne Klickpedal, hier ist es teilweise sicherer. Zudem fahre ich seit gestern mit den neuen Schuhen, die lösen sich noch etwas weniger rasch wie die älteren, eingefahrenen.
Jede noch so kleine Steigung ist eine willkomene Abwechslung, besonders für die Hände. Nach einer kurzen Steigung kommt erneut eine Abfahrt, was mich "nicht schon wieder" (naja, so in etwa...) ausrufen lässt. Aber es gibt auch immer wieder lustige Momente. Dass Kühe einem mitten auf der Strasse (oder dr Piste...) im Wege stehen oder bei meinem Auftauchen aufgeschreckt davon jagen ist nichts mehr neues, hier kommt es aber auch vor, dass mal ein Schwein kurz die Strasse quert oder sich in einer Pfütze am Pistenrand suhlt, die interessieren sich dann so ziemlich gar nicht für mich und bewegen sich auch nicht unbedingt schneller von der Stelle. Auch als ich mich an einem wasserspendenen Rohr erfrische liegen daneben Schweine, sie schauen kurz hoch, aber das wars auch schon.
Gut, nach langem, langem Fahren auf Schotterpiste erreiche ich dann Tamarë. Und plötzlich erscheint eine geteerte Strasse. Wie neu sieht sie aus und darauf zu fahren... unglaublich. Übrigens hält der Frontroller bid jetzt noch. Die geteerte Strasse tut gut, weiterhin atemberaubende Berglandschaften. Und was ich jedoch auch weiss, ist dass nun bald noch ein steiler Anstieg kommen wird, etwa 300-400m. Aber es ist erfreulich, dass dies auf Asphalt und nicht auf Schotter erfolgen wird (ich hoffe die Strasse bleibt do bis dorthin...). Es geht noch eine Weile bergab, jetzt ist es angenehmer zu fahren. Dann lege ich etwas nach vier Uhr noch eine Rast ein, esse etwas, trinke nochmals, fülle die Flaschen wieder auf. Und bald darauf beginnt der Anstieg, auf der guten Strasse, aber er hat es in sich. Nach den ersten harten Höhenmetern folgt dann der Blick auf die Serpentinen, etwa sechs Stufen für die rund 300 Höhenmeter. Dieser Anblick ist erst etwas demotivierend, aber ich habe keine Wahl. Also los. Und eigentlich sind Serpentinen ein angenehmes Aufwärtskommen, finde ich. Als ich die ersten paar Längen habe scheint es schon weniger schlimm. Die sechste hat es dann nochmals in sich, belohnt am Ende dann aber mit einem grossartigen Panorama. Dann geht's weiter, noch einige Meter aufwärts, dann abwärts. Über eine Ebene, relativ flach, teilweise nochmals Anstieg, meist aber leicht abwärts. Und dann, dann kommt eine Abfahrt, in dr Ferne ist die Ebebe ersichtlich, der Skudarisee und dahinter wieder Berge. Ein spektakulärer Anblick. Und die Abfahrt ist grandios. Ich würde behaupten, es ist wohl die beste und schönste Abfahrt die ich je erlebt habe. Meist ist sie mit gutem Tempo zwischen 40 und 50Km/h sicher fahrbar, vor den Kurven ist dabei ein rechtzeitiges Abbremsen sinnvoll. Und der untere Teil, nicht mehr ganz do steil, aber relativ gerade in die Ebebe hinein, links und rechts noch von Hügeln flankiert. Das ist grandios. Nur einmal wurde es kurz etwas kritisch, als sich einige Schafe nicht so ganz einig waren, wie die Strasse zu überqueren sei. Eines bleibt stehen, als ich es umfahren will rennt das nächste doch noch über die Strasse, knapp einem Zusammenstoss entgangen. Die Luft ist warm oder heiss und es duftet schon mediterran.
So fahre ich in die Ebene und erreiche dann die Schnellstrasse nach Shkodër. Die ist ziemlich breit und auf dem Seitenstreifen kann ich sicher fahren, auch bei den rassnten Tempi, die hier gerne gefahren werden. Meist verläuft die Strasse auch hier noch leicht abschüssig, aber nicht immer. Und es dämmert langsam. Rechts geht die Sonne langsam über einer Hügelkette unter und lässt den Himmel rot leuchten. Und, Yves, an wen denke ich wohl beim Thema "Sunnuntrgang"? :-D
Ich fahre also entlang dieser Schnellstrasse, von hier gibt es durchaus auch noch spektakuläre und wunderbare Ausblicke, der Mond geht kreisrund und gross über einer Hügelkette zu meiner Linken auf. Also Rahel, ich habe ja das Meer hier noch nicht gesehen und auch sonst noch nicht sehr viel von Albanien, aber wenn das so weiter geht, komme ich auch kaum noch aus dem Schwärmen hersus :-)
Im Hinblick auf die bald eintreffende Dunkelheit werde ich heute erneut auf das Zelt verzichten (dazu gibt es immer Ausreden und ich hab genügend Zeit mir täglich eine auszudenken :-P) und in Shkodër selbst nach einem Hotel auszuschauen. Irgendwann schalte ich das Licht ein, denn so nach acht Uhr wird es durchaus dunkel. Heiss ist es immer noch und die Strasse zieht sich dahin. Aber irgendwann ist es so weit, ich erreiche Shkodër. Da ich gerade nirgendwo ein Hotel sehe fahre ich einfach weiter entlang der Strasse und dann, endlich erblicke ich von weitem den Schriftzug eines Hotels. Ich entscheide mich dann jedoch für das Hotel dahinter, wirkt etwas einfacher und günstiger und wird meinem Anblick wohl gerechter... Ich bekomme ein Zimmer, dusche und gehe dann noch etwas essen. Für 850 Lek gab es eine Pizza 4 djathrave und drei Pepsi (ich hatte grossen Durst...). Dann zurück ins Hotel, noch fertig bloggen und erschöpft einschlafen. Ach ja, planen für morgen noch... Die beiden Tourenfahrer habe ich den ganzen Tag über nicht angetroffen, sie werden mich wohl überholt haben, als ich im Vermosh-Tal unterwegs war und meine Panne hat ihnen weiteren Vorsprung verschafft, sie werden es wohl noch vor Anbruch der Dunkelheit bis zum Zeltplatz geschafft haben. Mit dem Albanisch habe ich momentan noch meine Mühe, immerhin weiss ich schon was Brücke (Ure) heisst... Aber dafür wirken die Albaner hier überall äusserst freundlich und offen, von jung bis alt grüssen fast alle und/oder winken mir zu... So, und nun gute Nacht!