Skandinavien-Velo-Tour 2018

Vorplanung Tour 2018

So, erste Überlegungen für die nächste Tour haben, infolge der Lektüre von Dres Balmers "Rund ums Schwarze Meer", stattgefunden. Noch sind es jedoch sehr unverbindliche Gedanken, resp. handelt es sich momentan um eine Option. Die Idee wäre, von Helsinki aus entlang dem Finnischen Meerbusen nach St. Petersburg und weiter nach Tallinn zu fahren. Vielleicht kommen noch weitere Optionen dazu, kann auch sein, dass diese Option wieder ganz verworfen wird... Stattfinden wird die Tour Ende Juli. Dies ist ein Novum, meine bisherigen (langen) Touren waren ehr im Frühling (Mai/anfangs Juni) oder Spätsommer (Mitte August/September), noch nie jedoch im Hochsommer.



Fortsetzung Tourenplanung 2018

So, ich beschäftige mich wieder etwas mit der diesjährigen Tour. Mittlerweile bin ich von meiner ursprünglichen Variante (Tallinn - St. Petersburg - Helsinki) abgekommen. Hauptgrund ist das russische Visum, bei welchem mir Auftrag und Ertrag nicht ausreichend sind. Dazu kommen finanzielle Überlegungen, An- und Abreise wären per Flugzeug, die Flüge dahin sind gerade nicht besonders lukrativ (besonders mit Velomitnahme). Zudem ist das Fliegen mit Velo sowieso eher meine zweite Wahl.

Aber nun zu meinen aktuellen Plänen... nach ersten Überlegungen von Hamburg nach Stockholm zu fahren, was aber ebenfalls wieder mit einem Flug verbunden wäre, bin ich nun bei der Route von Hamburg, der dänischen Westküste hinauf nach Frederikshaven (EuroVelo 12), dort mit der Fähre nach Göteborg und dann weiter der schwedischen Küste nach Süden folgend bis Kopenhagen (EuroVelo 7), gelandet.
Hierbei ist die Anreise per Zug nach Hamburg möglich und ebenfalls die Rückreise von Kopenhagen im Zug, beides auch relativ günstig, so denn meine jetzigen Informationen stimmen. Diesbezüglich werde ich mich noch genauer informieren.

Ich danke an dieser Stelle auch Liza, die mir für den dänischen Teil einige Tipps und Hinweise gegeben hat, was die Tourenplanung auch noch etwas beeinflusst.


Hier noch die aktuell ungefähr vorgesehene Strecke:



Montag, 16. Juli 2018 - Die Anreise

Mit dem Zug von Bern (13.04) nach Hamburg (23.15)

Nach dem Gurtenfestival blieb nicht viel Zeit zum Packen und den Sonntag musste ich vorwiegend mit Erholen verbringen. Daneben war noch WM-Final.
So habe ich heute Morgen alles gepackt und war rechtzeitig fertig. Frühzeitig dann zum Bahnhof, um noch Proviant für die zehnstündige Zugfahrt einzukaufen. Und dann aufs Perron. Kurz darauf fährt der Zug ein und nachdem ich meinen Waggon (255) gefunden habe, habe ich die Saccochen in den Gepäcksack gepackt, alles eingeladen und mich auf meinen Platz gesetzt.
Etwas später fährt der Zug los. Nach einer guten Stunde ist Ankunft in Basel mit einer knappen halben Stunde Aufenthalt. Da noch schnell ins Press & Books um etwas Lektüre einzukaufen, während den nächsten neun Stunden kann ich mich nicht im Internet beschäftigen. Wieder zurück zum Zug, noch alles da. Und dann geht die Reise weiter. Diese verläuft unspektakulär.
So erreiche ich dann kurz nach Elf Hamburg (absolut pünktlich :D) und bin froh, endlich da zu sein. In Bahnhofsnähe finde ich ein Hotel, einigermassen günstig, und checke da ein. Noch ein wenig Musik hören und dann einschlafen. Morgen geht's dann mit dem Velo los.


Das Gepäck

Bepacktes Velo am Bahnhof Bern

Internetlose Beschäftigung

Zwischenhalt in Basel SBB


Dienstag, 17. Juli 2018; Der erste Tag

Hamburg - Friedrichskoog {129 Km - Fahrzeit 7h13'06" - Schnitt 17,9 km/h}



Ich erwache kurz nach Sechs, schlafe aber nochmals etwa eine Stunde und stehe so gegen halb Acht auf. Duschen und dann frühstücken gehen. Danach alles einpacken, auschecken und das Velo beladen. Dann geht's los, es ist etwa neun Uhr. Die Route habe ich bereits im Vorfeld geplant. In Hamburg war ich ja schon mal, nicht mit dem Velo, aber die Besichtigung spare ich mir. Trotzdem geht es nun natürlich quer durch Hamburg, vorbei an der Speicherstadt, den Landungsbrücken und dem Hagen. Am Fischmarkt vorbei, davon sehe ich allerdings nicht wirklich etwas und durch St. Pauli. Zumeist darf auf dem Fussweg gefahren werden, was noch angenehm ist. Langsam geht es aus Hamburg hinaus, entlang der Elbe, von Weitem sehe ich noch die Krane des Hamburger Hafens. Das Wetter ist grandios, sonnig und richtig heiss. Noch habe ich weder Proviant noch zusätzlich Wasser eingekauft, habe von der Anreise noch ~0,75L Wasser.
Nach einer Weile folgt der Weg, nun ist alles auf einem separaten Radweg, einem Deich. Ich fahre jedoch auf der Innenseite, also ohne Blick auf die Elbe. Zwischendurch wechsle ich zwar, der Weg auf der Elbseite ist aber weniger gut fahrbar. Es weiden viele Schafe und immer wieder müssen Gatter passiert werden. Aber es ist traumhaft. Ich habe die Freiheit zurück. Die Freiheit auf dem Fahrrad zu fahren. Mit dem Fahrrad zu fliegen.
So fahre ich dahin. Und bereue so langsam, kein Wasser gekauft zu haben. Das heisse Wetter und das Velofahren fordern Flüssigkeit. Ich gehe sparsam um. Nur selten führt der Radweg, ich befinde mich suf dem Elbradweg, durch kleine Ortschaften. Doch da sehe ich keine Einkaufsmöglichkeit. Etwa um ein Uhr erreiche ich Kollmar, hier gibt es einen Imbissstand und da gönne ich mir eine Cola. Danach geht' weiter, mittlerweile schon länger auf der Elbseite und die Aussicht ist einfach phantastisch. Die Hälfte habe ich nun etwa geschafft, langsam muss ich etwas kämpfen, erste leichte Krämpfe machen sich bemerbar. Wassermangel ist nicht gut. Ich erreiche Glückstadt, eine grössere Ortschaft, die ich nicht ohne zusätzliches Wasser wieder verlassen will. Und bald finde ich im Zentrum einen Rossmann, in dem ich mich mit Wasser eindecken kann. Halleluja! Erfrischt und mit nun 4L Wasser fahre ich weiter entlang der Elbe nach Brunsbüttel. Eine wirklich schöne Strecke, besonders bei diesem Wetter. Trotz Wasser merke ich die Beine, komme nicht mehr ganz so leicht voran wie die ersten 50Km. Und doch bin ich mit gutem Tempo unterwegs. Brunsbüttel erreiche ich um etwa halb Vier. Noch etwa 30Km vor mir. Und in Brunsbüttel verlasse ich die Elbe um etwas durchs Landesinnere zu fahren, die Elbe erreicht kurz darauf sowieso die Nordsee und damit auch ihr Ziel. In Brunsbüttel überquere ich noch einen Kanal mit der Fähre, somit ist die obligate Fährfahrt bereits am ersten Tag abgehakt, es werden aber weitere folgen.
Ich fahre nun also nicht mehr mit Sicht aufs Wasser, mein Wasservorrat hat auch schon wieder nachgelassen, so dass ich mich langgsam für Nachschub umsehe.
Es geht nun durch Windkraftwerkparks mit dutzenden von Windrädern, die sich drehen und drehen. Ich spüre zwar schon auch Wind, er ist aber nicht stark beeinträchtigend. Endlich erreiche ich Marne und hier ist gleich ein Penny, ich zögere nicht lange, eigentlich gar nicht und nutze diesen um meinen Wasservorrat wieder aufzufüllen und gleich noch Proviant für morgen einzukaufen. Ich fülle meinen Wassersack und habe nun rund 10L Wasser dabei. Dann fahre ich weiter. Es sind noch etwa 15Km und die zusätzlichen 10Kg Wasser machen sich beim Fahren bemerkbar. Das kenne ich. Das Wasser schwappt und schränkt dadurch das Fahrgefühl etwas ein, das Velo gleitet nicht mehr so ruhig und stabil. Aber natürlich geht's, ich fahre ja nicht zum ersten Mal so :)
Die letzten Kilometer sind zäh. Langsam mag ich nicht mehr so, aber die zu fahrenden Kilometer sinken stetig. Ich erreiche endlich Friedrichskoog, nun sind es noch gute sechs Kilometer bis zum avisierten Zeltplatz. Weiter kämpfen und dann, um kurz nach 18 Uhr, bin ich da. Platz hat's auch noch auf dem Camping Swienskopp. Kein Luxuszeltplatz, aber das macht nichts. Am Eingang ein Bistro, das gleich auch "Reception" ist. Ein Einmannbetrieb, wie's mir scheint. Für etwas mehr wie 7€ kann ich mein Zelt aufstellen und bekomme noch einen Jeton zum Duschen, 6' warmes Wasser, das reicht. Zelt aufgestellt. Wenn ich mich nicht irre zum ersten Mal seit der Tour 2015! Aber es hat locker und einwandfrei geklappt, das verlernt man nicht ;)
Dann habe ich mir im Bistro ein Bierchen gegönnt, anschliessend unter die Dusche und dann bin ich mit dem leeren Velo nach Friedrichskoog Spitze gefahren, habe dort im Restaurant in einem Strandkorb ein echtes norddeutsches Gericht, Matjesfilet mit Apfel-Zwiebel-Gurke-Sahne-Sauce und Bratkartoffeln, genossen, dazu ein grosses Potsdamer (Pils mit roter Limo).
Vor dem Essen noch kurz den daneben liegenden Deich bestiegen und einen Blick auf die Nordsee geworfen. Mittlerweile hat starker Wind eingesetzt, es bläst mich fast vom Deich, so dass ich wieder hinunter in den wingeschützten Strandkorb fliehe. Die Matjes sind sehr lecker. Das WLan hier funktioniert nicht, so dass ich beschliesse, den Kaffee im Restaurant nebenan zu nehmen. Doch dort will man mir den WLan-Schlüssel nicht geben, da die Kasse auch darin hängt und abstürzt, wenn sich zu viele ins WLan einloggen. Dies sei eben im Sommerder Fall... Somit heute kein Internet. Die Routenplanung für morgen ist trotzdem möglich, nur nicht mit Optimierungsmöglichkeit. Aber da kann ich dann "on-the-way" schauen. Ausgeschildert ist hier ja auch alles tiptop. Und morgen folge ich nicht mehr dem Elbradweg, sondern dem Nordseeradweg, wobei der Elbradweg auch Teil davon war.
Nach dem Kaffee gehe ich zurück zum Zelt und dann zu Fuss auf den Deich, um den Sonnenuntergang zu sehen. Weiterhin windig und aufgrund von Wolken über dem Horizont, versinkt die Sonne nicht im Meer, sondern in den Wolken. Dann zurück zum Zeltplatz, bei den Sanitären Anlagen Handy laden und den Tagesbericht, den ich bei Wind auf dem Deich begonnen habe, weiter verfassen. Wieder einmal von Hand in einem Heftchen. Back to the roots. Zelt und Block, wie bei meinen ersten Touren.
Danach geht's ins Zelt und schlafen. Morgen wird wieder ein strenger Tag und möglicherweise einer mit Regen. Aber auch das gehört zu jeder Tour. Üblicherweise mindestens in den ersten Tagen...
Gute Nacht.













Mittwoch, 18. Juli 2018; Der zweite Tag

Friedrichskoog - Schobüll (Husum) {96,2 Km - Fahrzeit 6h20'42" - Schnitt 15,2 km/h}



Bereits um sechs Uhr erwache ich zum ersten Mal. Ich bleibe aber noch etwa eine Stunde liegen, bevor ich dann kurz nach sieben Uhr aufstehe. Es ist bewölkt, aber trocken, windet aber. Ich gönne mir ausreichend Sonnencrème, da ich mir gestern bereits einen Sonnenbrand im Bereich der Schulterblätter eingefangen habe. Dann packe ich im Zelt, anschliessend das Zelt und zuletzt alles aufs Velo.
Es ist nicht kalt, aber durch den Wind doch etwas frisch, so fahre ich kurzärmlig und nicht ärmellos, dem Sonnenbrand kommt dies auch entgegen. Um etwa acht Uhr fahre ich los, erstmal sehe ich bei den Restaurants von gestern Abend nach, ob ich da Kaffee erhalte, aber Fehlanzeige, alles noch geschlossen. Also begebe ich mich auf die Route, irgendwo werde ich wohl was finden. Kurz darauf ein Rewe, da gibt es ein kleines Frühstück, Rhabarber-Schnecke und Latte Macchiato.
Und schon geht's weiter. Der Wind ist deutlich spürbarer wie gestern, benötigt immer wieder zusätzliche Energie und Motivation. Es geht wieder einem Deich entlang, auf Nordsee-Seite und zwischen Schafen hindurch. Ähnlich wie gestern, nur mit weniger Sonnenschein und mehr Wind. Und im Vergleich zu gestern, wo unzählige RadfahrerInnen unterwegs waren, AlltagsfahrerInnen, TagesausflüglerInnen, E-BikerInnen und längere TourerInnen, ist heute kaum jemand unterwegs. Grosse Teile fahre ich einsam. Der Elbradweg scheint beliebter wie die North Sea Cycle Route. Mir soll's recht sein, so habe ich freie Fahrt, abgesehen vom Wind.
Nach dem Deich geht es wieder er ins Landesinnere, nicht mehr der Küste entlang. Weite Felder, Windkrafträder, alles flach. Der Wind ist auch hier, unsichtbar, aber spürbar und manchmal leicht zermürbend.  aber ich komme trotzdem gut voran. Was habe ich heute genug, das ist immer gut zu wissen. Auch so gut befestigt, dass der Einfluss aufs Fahrgefühl möglichst gering ist. zwischen 12:30 Uhr und 13 Uhr habe ich mal Mittag eingeplant, sofern ich ein gutes Plätzchen finde. Ein Bushaltestellen-Häuschen wäre nicht schlecht, da es Windschutz böte. Doch inmitten von Fedderingen schlenkert plötzlich das Vorderrad, Steuern unmöglich. Plattfuss. Sofort angehalten. Und dann habe ich auch dies abgehakt, Schlauch gewechselt und weter geht's. Natürlich nun zeitlich etwas in Verzug. Irgendwie habe ich die Nordseeroute wieder verlassen. Die Wegweiser sind etwas unscheinbar, da habe ich wohl mal einen übersehen. Daher fahre ich nach Navi. Dies schickt mich auf grössere Strasse in Richtung Friedrichstadt. Hier gibt es keinen Veloweg und auch keinen geeigneten Rastplatz. Also fahre ich weiter und beschliesse, erst in Friedrichstadt Mittag zu machen, das sind nur noch knapp zehn Kilometer. Ein bischen kämpfen muss ich schon, der Wind hält nach wie vor an. Aber auch die Sonne kommt jetzt öfters zum Vorschein, kalt ist es definitiv nicht. Und schon fahre ich in Friedrichstadt ein. Ein schmuckes Örtchen, wirkt aber etwas touristisch. Aber im Pärkchen, mitten im Städtchen, esse ich auf einem Bänkchen zu Mittag, der gestern eingekaufte Proviant bewährt sich. Und es ist warm, denn die Sonne versteckt sich nicht weiter hinter Wolken.
Nach dem Essen packe ich wieder zusammen und fahre weiter. Nächstes Ziel ist Husum, dort sollte ich auch die Nordseeroute wieder finden. Bis Husum sind es rund 15 Kilometer und eigentlich ist der Veloweg auch da ausgeschildert, ich bemühe mich, kein Schild zu verpasden und das gelingt mir, zumindest kein relevantes, so dass ich auf der Route bleibe. So erreiche ich, immer noch mit Wind, aber auch mit Sonne, der Himmel ist viel blauer wie noch morgens, um etwa 15.30 Uhr Husum. Ebenfalls ein sehr hübsches und touristisches Örtchen. Ich geniesse einen Eiskaffee in einer Eisdiele und sehe mir währenddessen nochmals die Zeltplätze in der Nähe an. Eigentlich habe ich einen weiter entfernten für heute vorgesehen, noch etwa 35 Kilometer. Aber irgendwie habe ich genug und kann mir auch einen in der Nähe vorstellen. Noch etwa 5 Kilometer, das sollte machbar sein und der Name "Seeblick" verspricht so einiges.
Nach dem Eiskaffee geht's also wieder weiter. Nun habe ich die Nordseeroute, im Übrigen Teil der EuroVelo12, wieder gefunden. Es geht wieder entlang der Nordsee und einem Deich, links und rechts blöken die Schafe, manchmal auch vorne dran. Es sind nochmals zähe Kilometer, aber der Blick auf die Nordsee macht vieles wieder wett. Oder Watt? Und dann erreiche ich den Zeltplatz auch schon. Der Name hat nicht zu viel versprochen, kein Deich im Weg, Sicht vom Zeltplatz auf die Nordsee. Eingecheckt, Zelt aufgestellt und eingerichtet, das geht ja zügig. Dann ein Ausflug an die Nordsee, ein Steg führt etwas hinein, zuvorderst am Steg baden einige und ein Windsurfer versucht sein Glück, Wind hat's ja...
Danach gehe ich im Zeltplatz-Bistro ein Radler trinke, bevor ich dann unter die Dusche gehe. Frisch geduscht suche ich nun mein Abendessen. Es gibt einige Bistros gleich oben an der Strasse neben dem Zeltplatz. Doch es wird Bargeld benötigt, was ich gerade nicht mehr vorrätig habe. Also mit dem leeren Velo schnell drei Kilometer zum nächsten Dorf mit Bancomat und wieder zurück. Dafür gibt es dann ausgezeichnete Tapas. Nach dem Kaffee im Camping-Bistro gehe ich nochmals zum Steg, Zeit für Sonnenuntergang. Und der ist, so über dem Watt, sehr vielversprechend. Da, wo vorhin gebadet wurde, ist nun nur nch Watt, Schlamm. Aber die Sonne verschwindet blutrot hinter dem Horizont, spiegelt sich währenddessen im Meer und erzeugt eine richtig kitschige Stimmung. Dann gehe ich zurück, wieder zu den Sanitären Anlagen, aufladen der ganzen Elektronik ist angesagt. Und beim Warten schreiben. Ich habe mir auf dem Camping nun WLan für 1€ gelöst, für die weitere Tourenplanung schon mal wieder hilfreich. Und so tippe ich auch die Einträge der letzten beiden Tage in den Blog, eine langwierige Arbeit. Um zwei Uhr gehe ich dann schlafen, der heutige Tag muss sich mit der Veröffentlichung noch gedulden.

Beim Anblick dieses Windsurfers werden Erinnerungen an Bootsferien in Holland geweckt :)

Tapas...









Donnerstag, 19. Juli 2018; Der dritte Tag {den tredje dag}

Schobüll (Husum) - Højer [DK] {124,8 Km - Fahrzeit 8h07'39" - Schnitt 15,4 km/h}



Ich bin bereits wieder früh wach und stehe dann auch so um halb Acht auf. Das Zelt muss etwas trocknen, in der Zwischenzeit beginne ich mit Morgentoilette und Packen. Zudem hole ich im Camping-Shop etwas kleines zum Frühstück und koche in der Küche einen Kaffee. Es ist bereits warm und ich bin dann um etwa Viertel vor Zehn so weit, dass ich losfahren kann. Zuerst geht es auf Nordstrand. Einem Deich entlang geht es auf diese Halbinsel, zwischendurch geht's kurz auf den Deich, das ermöglicht gewaltige Aussichten. Dann führt der Weg der Insel entlang auf der Deichinnenseite. So fahre ich im Norden gen Norden und bin doch plötzlich in Süden. Auch heute hat es wieder etwas Wind, aber weniger wie gestern und bei der Wärme ist er fast schon eine willkommene Erfrischung. Ich umrunde die Insel, es ist , wie bisher eigentlich immer auf dieser Tour, flach. Gut, Hie und Da mal einige Meter rauf und wieder runter, Deich hoch oder so, aber nicht der Rede wert. So fahre ich weiter auf ebenen Wegen um Nordstrand und komme dann ganz ohne Steigung in Oben an. Also in  ordstrand lässt sich das Beamen erproben... im Norden gelegen mit einem Schritt im Süden, auf Meereshöhe und mit einem Schritt Oben.... Wieder einem Deich entlang geht es dann zurück aufs Festland, zwischendurch erklimme ich den Deich, um einen Blick auf die Nordsee zu erhaschen, es ist gerade Ebbe und ich sehe hauptsächlich Watt.
Es ist der dritte Tag und es fährt sich einfach gut heute. Ich bin nun eingefahren, natürlich spüre ich Beine, Po und Hände, aber das it immer so. Ich habe jetzt den Rhythmus wieder, die Ruhe. Keine Eile, kein Stress. Fahren wie ich mag. Und so geniesse ich das Wetter, die Landschaft, die Deiche und die Schafe. Und das Velofahren. Heute sind wieder etwas mehr RadfahrerInnen unterwegs, jedoch mehr AlltagsfahrerInnen oder dann sportlich mit Bike oder Rennrad. Ich fahre, einmal mehr, einem Deich entlang. Auch hier gilt es zwischendurch Gatter zu überwinden, die Schafe selbst, auch wenn sie sich auf dem Weg befinden, stellen keine Gefahr dar und hopsen meist rasch weg oder bleiben dann seelenruhig stehen oder liegen und können so umfahren werden. So komme ich auf ruhigen Wegen vorwärts, eine Weile einem Kanal entlang, durch Felder und bei Dagebüll wieder an die Nordsee. Hier in Dagebüll mache ich auch gleich Mittagsrast. Nach dem Essen gehe ich im Örtchen noch einen Eiskaffee trinken. Und dann fahre ich weiter. Heute soll der Grenzübertritt nach Dänemark erfolgen, es stehen also noch einige Kilometer an. Noch rund 60 Km bis zum geplanten Ziel, und ich habe bereits knapp 70 Km hinter mir.
Aus Dagebüll geht's auf ruhigen Strässchen und dann wieder entlang einem Deich. Nach dem Passieren eines Gatters spüre ich plötzlich einen stechenden Schmerz im rechten Knie. Es geht aber schnell wieder, muss ja. Ich spüre es zwar weiterhin, je nach Belastung, aber ich fahre weiter. Es geht noch eine Weile dem Deich entlang, bevor es dann wieder etwas ins Landesinnere geht. Niebüll ist die nächste Ortschaft. Zwischendurch verliere ich den Nordseeradweg wieder, dann halte ich mich ans Navi und die Karte, die ich mir heute Morgen noch zum Frühstück gekauft habe und die den Nordseeradweg in NOrddeutschland ebenfalls eingezeichnet hat. Sie ist eine zusätzliche Unterstützung bei der Navigation. Ein wenig bremst mich das rechte Knie schon aus, voll belasten geht gerade nicht, daher wird jetzt das linke Bein vorwiegend belastet. So komme ich dann nach Niebüll, hier habe ich bereits für einen Velomech geschaut, da ich die neue Kurbel nach 100 Km nachziehen sollte , jetzt sind es schon beinahe 300 Km... Ich finde den Mech gleich und er zieht die Kurbel nach. Weiter habe ich auch für eine Apotheke geschaut, noch nicht wegen des Knies, aber das kommt jetzt doppelt gelegen. Ich fahre also zur Apotheke, decke mich da mit einer Perskindol-Alternative für die Quadrizeps, mit After-Sun-Lotion für die sonnenbrandgeplagten Schulterblätter sowie Arme, Unterschenkel und Kopf, mit Voltaren-Gel für das rechte Knie und dazu noch mit einer Kurzzugbinde ein. Vor der Apotheke versorge ich mein rechtes Knie gleich mit Voltaren und Kurzzugbinde, dann fahre ich weiter. Nun immer noch im Landesinnere oder einfach nicht direkt an der Küste entlang. Über Felder, vorbei an Windkraftanlagen. Es beginnt sich doch langsam zu ziehen, mit lädiertem Knie sowieso. Aber ich komme der Grenze näher, sie ist auf den Radwegweisern bereits angeschrieben, Rudbøl. Der Weg führt noch kurz über eine unbefestigte Strecke, die erste auf dieser Tour. Aber nach kurzer Zeit geht's bereits wieder auf Strasse weiter. Und dann, um 18.51 Uhr, überfahre ich die Grenze zu Dänemark und somit fahre ich in Rudbøl ein. Ab hier fahre ich nun auf der Vestkystruten, der Westküstenroute, die Nr. 1 der dönischen Fernradwege. Gleichzeitig ist sie aber auch Bestandteil der Nordseeroute und damit der EuwoVelo 12. Der Startpunkt ist mit einem Infoposten und einer grossen Karte am Boden gekennzeichnet. Das Ende der Vestkystruten bildet das 560 Km (Radwegstrecke) entfernte Skagen, nördlichster Punkt Dänemarks. Nach kurzer Sichtung dieses Infopostens fahre ich weiter, noch etwa zehn Kilometer bis zum Ziel. Nach anfänglich guter Strasse mit separatem Radweg, lande ich alsbald auf einer Kiesstrasse. Grundsätzlich auch eine gute unbefestigte Strasse, aber mit dem vollen Velo nur mässig gut zu befahrbar, jedenfalls nicht mit gewünschter Geschwindigkeit. Und mit dem angeschlagenen Knie. Nachdem ich diese Strasse überwunden habe, geht's wieder auf befestigter Strasse weiter und bald erreiche ich Højer. Von hier sind's nur noch um die vier Kilometer bis zum Zeltplatz.

Grenzüberfahrt nach Dänemark bei Rudbø

Freitag, 20. Juli 2018; Der vierte Tag

Højer - Sjelborg {103,4 Km - Fahrzeit 6h52'43" - Schnitt 15 km/h}



Morgens, nach einer guten Nacht, aufgestanden und im Hotel gefrühstückt. Danach alles wieder fertig gepackt und dann los gefahren. Der Hotelier hat mir noch gesagt, dass in Esberg, meinem heute angepeilten Ziel, eine Regatta stattfindet und daher viele Segelboote vor Ort seien. Meine Route führt wieder flach entlang dem Watt, neben Deichen, es ist der letzte Tag am Watt, nach Esberg endet das Watt-Gebiet. Die Wege sind nicht mehr so häufig asphaltiert, aber haben einen guten Kiesgrund, so komme ich trotzdem ordentlich vorwärts. Eine zeit lang geht es auf Metallplatten, aufgrund einer Baustelle. Kurz bevor es wieder etwas weg vom Meer, in Richtung Ribe, geht, treffe ich ein älteres Tourenfahrerpaar an, resp. haben wir uns bereits zuvor immer wieder gegenseitig überholt, nun unterhalten wir uns aber kurz. Sie kommen aus Belgien und sind mit dem Wohnmobil unterwegs, machen aber immer wieder Tagestouren mit dem Velo, in Ribe sind sie für heute wieder fertig.
Ich fahre weiter nach Ribe. Dort erkundige ich mich im Tourismusbüro bzgl. Velokarten der Vestkystruten. Sie hatten jedoch keine, verwiesen mich aber zu einer Buchhandlung. Also besuche ich die Buchhandlung, finde eine passende Karte und erwerbe sie.



Samstag, 21. Juli 2018; Der fünfte Tag

Sjelborg - Søndervig {90,8 Km - Fahrzeit 5h43'04" - Schnitt 15,9 km/h}



Text folgt...




Sonntag, 22. Juli 2018; Der sechste Tag, die Sonntagsfahrt

Søndervig - Klitmøller {141,1 Km - Fahrzeit 7h25'44" - Schnitt 19 km/h}



Text folgt...

Nicht gerade sehr geräumig im Zelt... aber passt :)

Leuchtturm-Aussicht...

...und in die andere Richtung.

Das ist der Leuchtturm ;)

Das ebenfalls.

Ein Bierchen am Strand von "Cold Hawaii"

Das dänische Surfparadies.

Steintürmchen in der Abendstimmung...


Montag, 23. Juli 2018; Siebter Tag auf dem Velo

Klitmøller - Grønhøj {122,7 Km - Fahrzeit 6h54'44" - Schnitt 17,8 km/h}


Text folgt...

08:10, schon wieder alles gepackt.

Zeit für ein kleines Frühstück, dänischer Plunder :)

Und abends Zeit fürs Feierabend Sommersby - Blackberry

Währenddessen wird das Zelt aufgebaut

Dann ein Bad in der Nordsee am nahen Strand...

Sehr erfrischend... aber der Wind trocknet mich rasch... und die Sonne wärmt.
Abendessen... nix gescheites in Reichweite, also selbst für Essen sorgen...

Dienstag, 24. Juli 2018; Der achte Tag, am nördlichsten Punkt Dänemarks

Grønhøj - Skagen {116,7 Km - Fahrzeit 6h32'48" - Schnitt 17,8 km/h}


Text folgt...

Im Hintergrund: Skagerrak (links) & Kattegat (rechts)

Und hier nochmals die beiden bei der Vereinigung bei Grenen.

Stjerneskud... bis auf die "luksus rejer" sehr lecker :)


Mittwoch, 25. Juli 2018; Der neunte Tag & mit der Fähre nach Schweden

Skagen - Frederikshavn - Göteborg {60,1 Km - Fahrzeit 3h19'12" - Schnitt 18,1 km/h}



Text folgt...

Den tilsandede kirke

Überfahrt von Frederikshavn nach Göteborg

Auf der Fähre...

Immer noch... ~3 Stunden Fahrt...

Einfahrt in die Göta-Mündung

Göteborg naht...

Hafeneinfahrt in Göteborg

Abendessen in der Skybar des Riverton-Hotel

Panoramablick aus der Skybar...



Halstrad Lax...

Sonnenuntergang hinter Göteborg

Abenddämmerung...



... bezaubernd...



Göteborg ist hinreissend.


Donnerstag, 26. Juli 2018; Der zehnte Tag und der tausendste Kilomter dieser Tour

Göteborg - Träslövsläge {151 Km - Fahrzeit 8h18'11" - Schnitt 18,2 km/h}



Text folgt...

Freitag, 27. Juli 2018; Der elfte Tag mit dem ersten Regen

Träslövsläge - Torekov {163,4 Km - Fahrzeit 8h36'01" - Schnitt 19 km/h}



Text folgt...

Das Velo dient als Zelttrockner 😄

Abendstimmung über Torekov



Samstag, 28. Juli 2018: Der zwölfte Tag, Abschluss des Kattegattleden, Rückkehr nach Dänemark

Torekov - Helsingør {115,3 Km - Fahrzeit 6h34'10" - Schnitt 17,6 km/h}



Text folgt...

Auf der Fähre von Helsingborg nach Helsingør


Ein hübsches Gässchen in Helsingør

Sonntag, 29. Juli 2018; Der dreizehnte und letzte "Veloreisetag"

Helsingør - København {68,8 Km - Fahrzeit 4h48'30" - Schnitt 14,3 km/h}



Text folgt ...

København

Chillen bis eingecheckt werden kann...




Smørrebrød

Lego-Schaufenster...


  1. Blick über København aus dem Hotelzimmer 😊

Montag, 30. Juli 2018; Das Warten auf die Heimreise

Kobenhavn

Text folgt ...

Aufgehende Sonne über København

Nyhavn in København

Im Legoladen...

Mit H.C. Anderson...

Und einen dänischen Hot Dog, gibt's hier auch 


Dienstag, 31. Juli 2018; Die Heimreise

København - Basel Bad Bhf

Hier noch die ganze Tour in der Übersicht:


Text folgt ...

Der erste Teil im IC Bus...

Warten im Hamburger Bahnhof von etwa 03 Uhr...

... bis 04:38 Uhr 😴

Noch die knapp zehnstündige Zugreise von Hamburg nach Basel Bad Bhf...

Und der allerletzte Teil noch am 1. August von Basel nach Bern.

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