Donnerstag, 27. April 2017

Donnerstag, 27. April 2017 (Tag 1): "Und los geht's"


Aufgestanden so um halb neun Uhr, alles wieder gepackt, gegen neun Uhr gefrühstückt und dann das Velo beladen. Zuerst fahre ich wieder etwas näher ins Zentrum von Budapest, zu einem Velo-Sportladen, vielleicht findet sich da eine Sonnenbrille. Die Zeit bis Hugo-Sport öffnet, nutze ich um Proviant für den heutigen Tag einzukaufen und den Wasservorrat zu erstellen. Mein Ungarisch war nicht ganz so gut, so gab es Wasser mit Kohlensäure... nicht ganz so praktisch im Wassersack, aber naja.
Dann ins Sportgeschäft, photochromatische Brillen haben sie zwar keine, aber immerhin mit Wechselgläsern, also eine gekauft und danach das Velo gleich regenfest gemacht. Es ist bewölkt und die erste Tropfen fallen schon. Aber es ist immer noch warm, immerhin. Irgendwie habe ich es noch verpasst, eine Ungarn-Karte zu organisieren, daher werde ich heute teilweise mit Navi fahren.
So um halb elf Uhr fahre ich definitiv los. Um aus Budapest herauszufinden ist das Navi doch sehr praktisch, doch es frisst auch Strom und der Nabendynamo liefert zu wenig davon, um es ausreichend zu laden, damit ich den ganzen Tag mit Navi übetstehen könnte.
Es dauert eine Weile bis ich die Stadtgrenze erreiche, der Regen hat wieder aufgehört und war nicht weiter dramatisch, bin kaum nass geworden. Ich fahre weiter, weiterhin auf gut befahrener Hauptstrasse, nicht besonders gemütlich, aber ich komme vorwärts. Nach den erdten 30 Km spüre ich meine Beine schon, sehr gut, wenn noch gute 60 Km zu fahren sind... Nach etwa zwei Stunden Fahrt mache ich eine erste Rast, esse etwas zu Mittag. Zudem optimiere ich die Velobepackung. Das ist nicht unüblich auf den ersten Km, da muss ich jeweils erst wieder das Optimum finden. Wie bereits erwartet waren bisher immer wieder Stopps nötig, um Kohlensäure aus dem Wassersack zu lassen, nicht dass der mir noch platzt. Aber auf den letzten Km wurde es besser. Nun montiere ich auch noch mein Solarpanel, zum ersten Mal auf einer Tour.
Das Wetter bleibt wechselhaft, aber wenn es regnet, dann nur leicht. So setze ich meine Fahrt nach dem Mittagessen fort, die Strasse weiterhin befahren, bis plötzlich ein Veloverbotszeichen da steht. Nun, das versetzt mich schon lange nicht mehr in Panik, da fahr ich einfach weiter. Die erste Abzweigung nehme ich, die Strasse ist gleich in schlechterem Zustand. Der Solarstrom versorgt mein Navi brav mit Strom, so dass ich eine Alternativroute wählen kann. Nach kurzer Zeit geht es dann weg von Asphalt, Naturweg ist angesagt. Erde, Gras, Sand, Schlamm... Ganz so schnell komme ich nicht mehr voran, aber es wird nur wenige Km so sein. Es ist trotzdem gemütlich, die Beine können sich etwas erholen und das Tourengefühl kommt auf. Ich bin wieder da, Zuhause, auf dem Velo.
Nach einiger Zeit kann ich wieder auf asphaltierter Strasse fahren, aber es ist auch hier ruhiger, weniger Verkehr. In einigen langgezogenen Ortschaften sind sogar Velowege vorhanden, angenehmer wie die geflickten und trotzdem von Schlaglöchern befallenen Strassenränder.
So komme ich weiter gut vorwärts. Nach weiteren 30 Km lege ich nochmals eine Pause ein, in Tatárszentgyörgy, da sind zahlreiche Storchennester auf den Strommasten am Strassenrand. Nach der Selbstverpflegung genehmige ich mir in einem Strassencafé noch einen Kaffee und ein Pepsi. Danach stehen noch 31 Km auf dem Programm, maximum zwei Stunden will ich dafür benötigen, also spätestens um 18.15 Uhr das Tagesziel erreichen.
Und ich komme gut voran, ich merke bald, dass es in 90 Min. zu schaffen sein sollte. Und so ist es dann auch, gege 17.45 Uhr bin ich in Kecskemét und finde rasch ein Hotel, um einiges schöner und zentraler gelegen wie das gestrige und trotzdem günstiger.
Nach einer Dusche gehe ich zu Abend essen, dann zurück ins Hotel. Bloggen und dann schlafen.



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