Sonntag, 30. April 2017

Sonntag, 30. April 2017 (Tag 4): "Bekannte Strecken, tote Hotels"



Schon als der Wecker geht sehe ich aus dem Fenster den blauen Himmel, Sonne. So macht Aufstehen Spass. Also langsam auf, die Schuhe konnten nicht ganz trocknen, Handschuhe auch nicht, der Rest ist aber tiptop und mit diesen beiden kann ich gut leben ;-) Dann zum Frühstück. Kurz nach draussen, Temperatur-Check. Es ist trotzdem noch frisch, aber eine Schicht kann ich heute weglassen. Also gepackt und ausgecheckt.
Das Velo wieder abgeholt, wurde freundlicherweise in einem Kämmerchen ausserhalb des Hotels eingeschlossen. Dann losgefahren, Novi Sad, inkl. der Festung Petrovaradin, habe ich vor fünf Jahren, auf der Donau-Velo-Tour, bereits besichtigt. Bei einem Market unterwegs noch den Proviant, inkl. Notreserve, wieder aufgestockt, der gestrige Tag hat mich diesbezüglich auf 0 gesetzt. Der heutige Plan sueht rund 130 Km bis nach Lazarevac vor. Bereits kurz nach dem Start konnte ich erstmals die Wechselgläser der Sonnenbrille einsetzen, es darf heute etwas dunkler sein :-) Zu Beginn geht es auf eher grösserer Strasse, teilweise noch bekannt von der Donau-Velo-Tour. Es folgt auch die erste nennenswerte Steigung, relativ zu Beginn, aber gut machbar und danach wieder grundsätzlich flach. Irgendwann geht's dann über Nebenstrassen, die Strassenverhältnisse sind mehrheitlich sehr gut. Dann kommt eine ebenfalls bekannte Strecke von der Balkan-Velo-Tour I.
Es ist doch noch so frisch, dass ich mit der Wind-/Regenjacke fahre, gerade wenn es etwas windet ist das deutlich angenehmer. Auch die Brillengläser habe ich erneut gewechselt, zu gelb, es sind doch noch Wolken aufgezogen, so sehe ich wieder etwas mehr.
Ich suche heute länger nach einem geeigneten Rastplatz, nicht immer so einfach, einen verlasse ich gleich wieder, neben einem Kadaver ist es nicht besonders gemütlich :-) Ich lege dann auf offenem Feld, bei wieder aufgetauchter Sonne, Mittagsrast ein. Es gibt sogar Hummus, lecker und etwas Abwechslung zum üblichen Mittagessen. Erst im Verlaufe des Nachmittags ist mir aufgefallen, dass ja heute Sonntag ist, die Wochentage verlieren auf den Touren meist etwas an Bedeutung, da aber eigentlich immer alles offen hat, spielt das nicht eine wirkliche Rolle. Dann geht's weiter, ich komme eigentlich sehr gut voran, durch den etwas späteren Start bin ich grundsätzlich später in der Zeit, aber das Tempo stimmt. Die letzten Km ziehen sich trotzdem etwas, ich erreiche aber Lazarevac so gegen halb sieben. Das angepeilte Hotel finde ich nach etwas Suchen in der Fussgängerzone. Es sieht aber nicht wirklich belebt aus... das zweite aufgeführte ist gar nicht erst vorhanden, damit habe ich aber schon fast gerechnet. Also geht es auf Unterkunftssuche. Ein Kaffee, angeschrieben mit "4 Sobe" (Sobe = Zimmer) ist aber wirklich nur ein Kaffee. Trotz sprachlicher Differenzen wird mir erklärt, wo ich ein Zimmer finde. Nicht weit entfernt im Hostel Milenijum. Auch hier klappt alles ohne sprachlicher Kongruenz. So habe ich ein riesiges Viererzimmer für mich. Gleich daneben hole ich mir nach der Dusche eine Pizza und esse "Zuhause". Danach gönne ich mir in der Fussgängerzone noch eine Glace, zwei Kugeln für umgerechnet knapp 90 Rp. Dann gehe ich mich erholen, es gibt einige Blessuren, die ein wenig Pflege und Erholung nötig haben :-D
лаку ноћ!

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