Sonntag, 29. Mai 2016

Samstag, 28. Mai 2016; Tag 1



Irgendwann so gegen vier wurde ich vom Sonnenaufgang geweckt. Habe dann aber nochmals weiter geschlafen. Etwa um 8.30 bin ich dann aufgestanden, habe alles sinnvoll (zumindest für den Moment) gepackt und bin dann frühstücken gegangen. Danach nochmals kurz ins Zimmer, umziehen, fertig packen und dann ausgecheckt.

Kurz nach 10 Uhr habe ich die Tiefgarage verlassen und mich auf den Weg gemacht. Zuerst fahre oder gehe ich nochmals in Ruhe durch die Altstadt. Es hat viel Verkehr, nicht Autos, sondern zahlreiche geführte Touristengruppen. Alle paar Meter, vermischen sich zum Teil und lassen die begehrten Orte nur für Sekunden etwas menschenleerer aussehen. Nun, ich zwänge mich dazwischen, damit ich auch einen kurzen Blick über die Dächer der Altstadt werfen kann. In den engen Gässchen stehe ich teilweise im Stau... So bewege ich mich langsam wieder aus der Altstadt, begebe mich auf meine geplante Route. Die alten, charmanten Häuschen weichen neuen Blöcken, modernen Gebilden und die Touristen verschwinden allmählich.

Und ich bin wieder zu Hause, auf dem Velo auf der Strasse. Es ist sehr angenehm zu fahren hier, grosse Strecken, besonders an stark befahrenen Strassen, sind mit einem abgetrennten Veloweg versehen. Geteert, versteht sich. Und es ist fast ausschliesslich flach. Angenehm zu fahren, aber doch fast ein wenig langweilig... ;-) Das Adrenalin des vorbeirasenden Lkws fehlt :-D Und wo kein Veloweg vorhanden ist, da überholen die Autos mit Abstand.

Ja, landschaftlich wechseln sich Nadelwälder und Wiesen ab. Auch Birken sind vielerorts und zahlreich zu sehen. Und natürlich die Ostsee. Immer wieder kann ich einen Blick auf sie erhaschen. Es geht ein Lüftchen, aber ein sanftes. Und bei dem Sonnenschein ist es schon fast angenehm. Ich kann sogar kurzärmlig fahren. Mit diesen Bedingungen komme ich mit knapp 20 km/h vorwärts.

Jedenfalls geht das bis etwa 15.30 Uhr so. Dann zieht doch ein stärkerer Wind auf. Vielleicht liegt's aber auch daran, dass ich nun sehr nahe am Meer auf einer kleineren Halbinsel bin... Der Einfluss aufs Tempo ist minim vorhanden, stärker noch auf die Temperatur, so muss ichwieder lange Ärmel montieren.

Gegen 16 Uhr lege ich einen kurzen Mittagsrast ein, es war dringend nötig, denn die Kräfte haben doch langsam nachgelassen. Dann geht'aber wieder weiter. Irgendwann ist ein Hotel in Pedase ausgeschildert. Dies wird nun als Ziel festgelegt. Unterkünfte sind eher rar und aufs Zelt verzichte ich gerade lieber, denn die Temperaturen nachts sind doch noch eher frisch. Das Hotel liegt auch nicht weit von Vintse, dem ursprünglich avisierten Ziel.

Etwa um 18 Uhr erreiche ich das Hotel, etwas abgelegen und nicht besetzt, dafür ein Zettel mit Telefonnummer. Bald kommt jedoch der rasenmähende Herr und übernimmt den Anruf für mich. Er spricht kein Englisch, ich kein Estnisch, so wird übers Telefon übersetzt :-) Ich bekomme ein Zimmer, gehe kurz noch an den nahen Strand und lege mich dann schon bald k.o. schlafen.


Am Strand bei Pedase...

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