Samstag, 4. Juni 2016

Samstag, 04. Juni 2016; Tag 8

NACHTRAG: Hier ist nun noch die Route, von Hand eingezeichnet...


Okay. Es gab zu gestern noch einige Nachträge, resp. Ergänzungen, daher zuerst den gestrigen Tag nochmals überfliegen ;-)
Ich höre schon im Bett, dass es windig wird heute. Der Wind zieht am Häuschen vorbei, ich habe schon fast das Gefühl zu schwanken. Ganz so schlimm ist es aber dann nicht ;-) Das Velo ist bald bepackt, es gilt nochmals nachpumpen... und um ca. 9.45 Uhr fahre ich los. Zuerst geht es ca. 6 Km bis Kuivastu, wo ich um 10.10 Uhr ankomme. Die Fähre geht um 10.50 Uhr, die letzte Fährfahrt auf dieser Tour. Um 11.20 Uhr bin ich in Virtsu wieder auf dem estnischen Festland, sozusagen "FEstland" :-D (Döme, wie seit me däm? :-P)

Wie erwähnt geht's heute ohne technische Hilfsmittel. Das heisst keine Musik. Kein GPS. Keine digitale Karte. Ganz oldschool. Glücklicherweise ist die Route ja auch gut ausgeschildert. Aber ich leide doch etwas unter dem Wind. Es ist etwas frischer durch ihn, nicht ganz so warm. Und benötigt etwas mehr Kraft, besonders wenn er von vorne kommt. Doch am meisten kostet er Nerven. Und Motivation. Auch wenn es nicht besonders starker Wind ist. Aber genau in solchen Momenten wäre etwas pushende Musik nicht schlecht... Selber Schuld...

Von Virtsu aus geht's gleich wieder auf Feldwegen los, bald wieder durch reizvolle Landschaften und Naturgebiete. Ein weiteres Mal läuft mir ein Reh über den Weg, nicht so gefährlich wie kürzlich, für ein Foto hat's auch heute nicht gereicht. Auch an einem kleinen Fuchs fahre ich vorbei, das arme Tierchen sieht aus, als würde es schlafen, liegt aber tot auf der Strasse :-( Ansonsten komme ich mir vor wie der Libellenkönig :-D Libellen fliegen in grossen Geschwadern vor und um mich, machen mir beim Heranfahren schön den Weg frei und schwirren zur Seite :-) Geleitschutz von Insekten hatte ich in den letzten Tsgen immer mal wieder. Nebst Libellen hatten auch schon Hummeln Dienst. Meist fliegen sie eine Weile auf gleicher Höhe neben oder vor mir, bevor sie abschwenken ;-)

Unterwegs sehe ich wieder zwei Tourenfahrer, sie machen gerade auf einer Wiese Pause, während ich vorbei ziehe. So komme ich vorwärts, richte mich nach Karte und Wegweiser, zähle die Km abwärts und kämpfe gegen den Wind, dies durchaus auch mal lautstark... Nützen tut's nichts... Und trotzdem nehmen die Km ab und ich nähere mich Pärnu, meinem heutigen Etappenziel. Und gemäss Albert soll es hier in etwa zwei Wochen, wenn die Schulferien beginnen, massiven Menschenzuwachsgeben, das sei dann wie an der Nordsee (was auch immer das heissen mag...). Durch den Sommer verdreifache sich die Einwohnerzahl etwa.

Kurz vor Pärnu mache ich noch halt in einem Supermarkt. Hier finde ich einen neuen Pneu mit (hoffentlich) passendem Ventil... Danach fahre ich ins Städtchen und suche mir ein Hotel. So gegen 17 Uhr habe ich das geschafft. Nach der Dusche spaziere ich durchs Städtchen, da läuft gerade irgendeine Prozession ab, unterhaltsam aber keine Ahnung was genau, scheint etwas mit Musik zu tun haben. Anschliessend esse ich zu Abend und beobachte die flanierenden Leute. Velos sind hier beliebt und auch Longboards scheinen sehr abgesagt zu sein. Ist auch alles flach...

Nach dem Abendessen gehe ich ins Hotel zurück, ich darf am PC der Reception eine Nummer suchen und rufe dann vom Hotelzimmer aus meinen Telefonanbieter an. So kann ich meine SIM-Karte wieder frei schalten und bin damit wieder in der modernen Welt angekommen...

Ich gehe nochmals ins Städtchen und an den Stadtstrand, ein riesiger Strand und breit. Sieht noch ziemlich offen aus, also keine fix platzierten Schirme und Liegestühle... Liegestühle können aber auch gemietet werden, für 3€/Tag. Brauche ich ja aber nicht :-) Dann, so kurz vor Neun Uhr, ziehe ich mich ins Hotelzimmer zurück, zum Schreiben ;-)

Im heutigen Blog fehlt die Route, da ich ja keine GPS-Aufzeichnung durchführen konnte... Sie entspricht grösstenteils aber dem geplanten Weg... Fotos von unterwegs gibt's auch keine, erst vom Abendspaziergang in Pärnu ;-)


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