Freitag, 27. September 2019

20.09.2019 - Tag 7

Wir haben nicht schlecht geschlafen. Die gestrige Fahrt ist uns noch ind den Knochen. Wir machen uns einen türkischen Kaffee, packen langsam zusammen und fahren wieder ins Zentrum. Es ist eigentlich schönes Wetter, aber immer noch kalt. Wir frühstücken ausgiebig im Restaurant, das uns gestern nicht mehr einlassen wollte. Dann gehen wir einkaufen und fahren dann los. Es beginnt schön, mit guter Strasse und schönen Landschaften. Wir hadern noch leicht mit der Nachtfahrt gestern, stellen uns vor, welch schöne Ausblicke wir wohl verpasst haben. Aber bald sind wir mit der nächsten Steigung beschäftigt. Sie geht uns nicht so leicht von den Pedalen. Nach einer Weile legen wir eine Pause ein, setzen uns ins Gras und picknicken. Salzstangen und Salzstangen mit Erdnuss gefüllt, Gurke, Brot und Käsli, Nüssli... In der Sonne ist es angenehm warm und wir geniessen die Wärme und die Pause gerade sehr. Doch irgendwann sollten wir weiter und so machen wir uns wieder auf. Es geht durch Wald und die Aussicht ist nicht mehr so spektakulär. Und unsere Motivation auch nicht mehr so ganz. Aber wir fahren weiter, das Wetter halbwegs mild, Sonnenschein aber doch auch kühl. Wir kommen in ein Skigebiet, glücklicherweise hat's aber noch keinen Schnee. Und hier wir wieder einmal gebaut. Wir fahren der Baustelle entlang hoch und machen am Ende der Baustelle wieder einen Halt. Ein wenig ausruhen, etwas trinken. Es fahren zwei weitere TourenfahrerInnen hoch und halten kurz. Sie kommen aus Spanien, sind mit dem Zelt unterwegs und nutzen dies, im Gegensatz zu uns, auch fleissig. Nach etwas Austausch, Laura hat da ihre Spanischkenntnisse eingesetzt, fahren sie weiter. Wir pausieren noch etwas und radeln dann auch wieder los. Es geht noch ein Stück auf guter Strasse weiter, dann hört der Asphalt auf. Kurvig geht es weiter hoch, an einer Art Alp vorbei, weniger Bäume und tolle Aussicht auf die umliegende Berglandschaft. Hier fahren wir wieder an den spanischen TourenfahrerInnen vorbei, die hier gerade Pause machen. Eigentlich kommen wir nicht schlecht voran und die Kilometer bis oben nehmen ab. Laura pusht mich mit ihren Boxskills, Arme eng anlegen, 1, 2, 3, links und nochmal. Oder so ähnlich 😄 Es hilft jedenfalls für die Motivation. Und so erreichen wir dann den höchsten Punkt. Auf rund 1760 m.ü.M. sind wir nun. Kurzes Pause Abklatschen, dann fahren wir gleich weiter. Die restlichen rund 30 Kilometer soll es nun nur noch abwärts gehen. Hell ist es auch noch. Das stimmt uns zuversichtlich. Dann machen wir uns an die Abfahrt. Die Strasse noch immer nicht asphaltiert, es geht durch Wald, so wird es schnell sehr kalt bei der Abfahrt. Nach einigen Kurven machen eir einen Stopp um uns etwas aufzuwärmen, unsere Hände sind eingefroren und nur noch eingeschränkt beweglich. Auch hier auf diesen Wegen fahren zwischendurch Lastwagen, beladen mit Baumstämmen, durch. Sie sind kaum schneller wie wir und so dient die Pause auch etwas, den Abgasen des vor uns fahrenden Lkws zu entkommen. Nachdem wir nicht mehr ganz so kalt haben, setzen wir uns wieder auf und fahren weiter. Einige Kilometer weiter kommen wir aus dem Wald und fahren auf eine Art Ebene. Wir hoffen, dass die Strasse bald besser wird. Aber noch bleibt es kiesig. Aber relativ gut fahrbar. So langsam wird es schattig und kalt ist es weiterhin. Als die Strasse dann plötzlich wieder adphaltiert ist, ist unsere Freude gross. Wir kommen zügiger voran, aber dadurch nimmt auch der Fahrteind zu und die Kälte. Ich ziehe mich nochmals wärmer an. Dann fahren wir weiter, die Strasse bleibt nicht im erwünschten Zustand. Vielerorts wird sie erneuert, ist aufgerissen und wieder schlechter befahrbar. So kommen wir zwar schneller vorwärts wie wenn es aufwärts ginge, aber nicht so schnell, wie wir für die Abfahrt gedacht haben. Es zieht sich, wir haben kalt, immerhin ist es trocken. Die Strasse wird wieder kontinuierlich besser, aber es dämmert bereits. Wir kommen etwa 15 Kilometer vor Berane an einem Café vorbei, in Lubnice. Es dunkelt schon ein, noch ist aber was zu sehen. Ich würde gerne schnell weiterfahren, Laura möchte ins Café. Sie ist völlig durchfroren, wir setzen uns also ins Café, direkt ans heisse Öfeli und wärmen uns auf, dazu türkischer Kaffee. Es war ein guter Entscheid. Wir lassen uns Zeit, damit wir wieder richtig warm haben, dunkel ist es nun sowieso. Die Wärme des Öfeli tut gut, wir packen uns gut ein, montieren das Licht, Laura wieder die Stirnlampe, da wir es verpasst haben, die andere Lampe aufzuladen. Aufgewärmt fahren wir auf der guten Strasse weiter abwärts. Es hat wenig Verkehr, wir fahren grösstenteils nebeneinander, so dass wir beide mit dem Licht einigermassen gut sehen. Wir kommen schneller voran wie zuvor, teilweise sind noch zügige Abfahrten von rund 10% darin enthalten. Landschaftlich ist wieder nichts mehr zu sehen, aber es ist eine sternenklare Nacht. Wir nähern uns der Zivilisation, es tauchen langsam mehr Häuser auf, die Lichter nehmen zu, die Strasse wird grösser mit etwas mehr Verkehr und Strassenlampen. Berane kommt näher. Und dann, endlich, fahren wir in Berane ein, das Zentrum finden wir relativ direkt. Am Ende der "Shoppingstrasse" setzen wir uns in ein Restaurant. Laura entdeckt die Topla Cokolada. Wir buchen wieder online eine Unterkunft und entscheiden uns, gleich hier noch zu Abend zu essen. So jestellen wir uns ein üppiges Mahl, setzen uns dann nach drinnen, da es uns doch zu kalt wird draussen. Das Essen wird serviert und sieht grossartig aus. Es schmeckt auch vorzüglich. Trotz dass wir uns beide überessen, schaffen wir nicht alles. Wir bezahlen und suchen dann die Unterkunft auf. Das Zimmer ist riesig, wir sind total erschöpft. Entspannen, warme Dusche und dann ins Bett. Wir entscheiden noch, uns morgen einen Ruhetag zu gönnen und das Zimmer morgen noch zu verlängern.

Die verdreckten Velos nach der gestrigen regnerischen Nachtabfahrt.

Auch das Gepäck ist nicht ganz sauber geblieben...

Gute Miene zum bösen Spiel, nach der zweiten Nachtabfahrt in der bitteren Kälte.

Das Essen sieht wunderbar aus, ich dafür ziemlich k.o.

Das Abendessen im Überblick.

Das grosszügige Hotelzimmer in Berane.

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