Dienstag, 1. Oktober 2019

26.09.2019 - Tag 13

Nach dem Aufstehen gehen wir im Restaurant frühstücken. Das Frühstück ist wohl eines der schlechteren auf der bisherigen Reise. Wie üblich geht's danach ans Packen und Vorbereiten, auschecken und dann das Beladen der Velos. Das Wetter ist besser als erwartet, so entscheiden wir uns gegen die Stadtbesichtigung und für das losradeln in Richtung Mavrovo-Nationalpark. Ein kleines Stück geht es zurück, von wo wir gestern hergekommen sind, aber nicht weit und dann fahren wir wieder auf einer neuen Strasse, guter Asphalt, erträglicher Verkehr. So fahren wir aus Tetovo, in die nächsten Dörfer. Das Wetter macht etwas zu und dann beginnt leichter Regen. Wir halten an einer Tankstelle, nutzen die Pause für Toilette und kleine Einkäufe, ziehen Regenkleider an und als wir weiter fahren wollen, hat der Regen bereits wieder aufgehört. Umso besser. So gleiten wir auf der keicht nassen Strasse weiter leicht abwärts, durch kleinere und grössere Dörfer, streckenweise etwas neben der Hauptstrasse durch Nebenstrassen der Dörfer und kommen gut vorwärts. Laura fährt heute mit der Karte am Lenker und liest diese einwandfrei. Sie fährt voraus. In dieser männlich dominierten Welt hier auch eine Art Statement, wie wir leicht amüsiert feststellen. Landschaftlich fahren wir am Rande einer Ebene, rechts geht es in höhere Berge, links auf der anderen Seite der Ebene sind auch wieder Berge zu sehen. So gleiten wir bis Gostivar, wo wir in einem Restaurant eine Pause einlegen, trinken und auch etwas essen. Und auch die Unterhaltung geht uns dabei nicht aus. Die Themen wechseln immer wieder in unseren zahlreichen Unterhaltungen, Lebensthemen, Erlebnisse der bisherigen Tour, Landschaften, humorvolles, ernstes, teilweise auch etwas metakommunikation. Bei diesem Gespräch beschliessen wur auch schon unsere nächste Velotour. Nach der ausgiebigen Pause heben wir wieder Geld ab und stocken den Proviant auf. Dann gibt's noch einen Abstecher zu einer Bäckerei, ein Anliegen von Laura, wo nochmals was kleines gekauft und gegessen wird und der Schokogipfel als Motivator aufgehoben wird. Dann geht die Fahrt weiter, ab jetzt mehrheitlich bergauf. Das Wetter mittlerweile wieder warm und sonnig, die Strasse nun stark befahren, aber immerhin gut geteert, wobei das bisher selten nicht der Fall war. Landschaftlich geht es beeindruckend weiter, mühsam ist aber der Verkehr, aber irgendwann sollte das auch besser werden, wenn wir die Abzweigung zum Nationalpark nehmen. Aber dies dauert länger als ich gedacht habe. Wir quälen uns auf dieser verkehrsreichen Strecke also hoch, machen irgenwann noch ein Päuschen und nehmen dann noch den Rest in Angriff, bis endlich die Abzweigung kommt. Der Verkehr wird nun etwas weniger und das Fahren dasurch angenehmer, aufwärts geht's aber immer noch und so kämpfen wir weiterhin. Es ist nun auch mehr bewaldet, was die Aussicht und damit auch die Motivation einschränkt. Zwischendurch legen wir nochmals kurze Pausen ein, ansonsten kämpfen wir uns weiter bergwärts. Ich kenne die Strecke, weiss, dass es sich lohnt, wäre aber trotzdem liebend gern schon oben. Es wird wieder langsam kühler, nicht nur die Höhe, auch Wolken sind wieder aufgezogen. Und es ist schon später Nachmittag. Doch dann haben wir endlich den höchsten Punkt erreicht, ab dem es nur noch runter geht. Wir machen eine Pause, ziehen uns wärmer an für die Abfahrt und fahren dann weiter. Besonders ich dränge eher etwas auf Weiterfahrt, nicht dass wir erneut in die Dunkelheit fahren müssen. Die Abfahrt beginnt also, der See wurd sichtbar, die Aussicht, auch wenn das Wetter sie etwas trübt, trotzdem wunderbar. Es geht fast bis auf Seehöhe und dem See, es ist ein Stausee, entlang. Dann geht es rechts weg, weiter in ein Tal. Immer abwärts, durch beeindruckende Felsschluchten, entlang einem Flüsschen. Ich kenne es zwar bereits, aber bin auch dieses Mal wieder sehr fasziniert. Auch die Wechsel, kantige Felsen, kurz darauf bahnt sich das Flüsschen durch breite Kieselfelder den Weg, dann stückchenweise durch Wald und Pflanzen und plötzlich wieder zwischen Felswänden hindurch. So fahren wir, immer abwärts, immer weiter. Der Blick ins Tal, mit den Wolken ist überwältigend. Ein kurzer Fotostopp, dann fahren wir weiter und nach einer der nächsten Kurven ist auch schon Trnica, der Hotel Ort. Wir können gleich einchecken, vorgebucht haben wir bereits, und unser Zimmer beziehen. Nach einem kurzen Ankommen gehen wir ins zugehörige Restaurant und essen dort ein wunderbares  lokales/regionales Abendessen. Es leben hier auch einige halbwilde Hunde, die vom Restaurant abends jeweils die Essensreste erhalten. Dies freut Laura besonders. Ich erfreue mich mehr über das süsse kleine Kätzchen.
Nach dem Abendessen gehen wir zurück ins Zimmer, wo wir uns dann bald schlafen legen.

Der erwähnte Ausblick, kurz vor dem Hotel.

Aussicht aus dem Hotelzimmer.

Das leckere Abendessen.

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