Freitag, 21. August 2015

Donnerstag, 20. August 2015; Tag 1

Nach der, nicht geraden ruhigsten, Nacht im Viererzimmer höre ich am Morgen Regengeräusche, was mich nicht eben aus dem Bett jagt. Dich so gegen halb Neun verstummen die Regenklänge und so steh ich auf, packe meine sieben Sachen und mache mich nun auf um Zagreb zu erkunden. Nachdem ich mir nun eine Karte im Tourismusbüro besorgt habe, irre ich nicht gross umher und finde alles recht schnell. Der Regen hat sich nochmals zurückgemeldet, dies nutze ich gleich für eine Frühstückspause, Frühstücksbuffet für 25 Kn... danach geht's noch zu weiteren Besichtigungen, mittlerweile etwas regensicher ausgestattet. So gegen elf Uhr besorge ich dann Proviant, nehme meinen neuen Wassersack in Betrieb und starte bei leichtem Regen offiziell die diesjährige Velo-Tour.
Relativ bald befinde ich mich an der Sava auf einem gut fahrbaren Damm, autofrei und in völliger Natur. So geht dies eine Weile, der Regen hat sich irgendwann dann doch ganz verabschiedet und der Weg führt vom, mittlerweile grasigen, Dammweg hinab an eine Flussmündung. Keine Brücke weit und breit. So geht es auf dem Damm zurück, an einer Abzweigung geht's auf einen weiteren Damm, dem unüberquerbaren Flüsschen entlang. Irgendwann erreiche ich eine Baustelle, das Flüsschen wird hier "gezähmt", also begradigt und einbetoniert. Da ist dann auch eine Brücke. Kurz danach lande ich jedoch in nicht mehr sehr wegsamem Gelände, es gibt Pfützen, die beinahe eine halbe Radhöhe tief sind und meine Schuhe tauchen da auch gleich unter. Und dann ist es erst noch eine Sackgasse, also alles, inklusive Brücke, wieder zurück und auf dem Baustellenweg weiter. So erreiche ich dann nach einiger Zeit wieder eine richtige Strasse.
Von da an geht's eigentlich ohne Probleme weiter, auf Nebenstrassen mit wenig Verkehr und guten Strassenverhältnissen. Es geht immer entlang der Sava, es lässt sich fast ein wenig mit der Donau-Velo-Tour von 2012 vergleichen. So verfahre ich mich auch nicht mehr und komme gut mit +/- 20Km/h voran.
Es geht gegen sieben Uhr, als ich mich langsam für einen Schlafplatz umsehe und mich dann, bevor sich die Strasse von der Sava entfernt, für ein Plätzchen entscheide. Zelt aufbauen, Essen kochen, es gibt noch ein Trek 'n' Eat, seit einigen Jahren schon abgelaufen, schmackt aber noch.
Während des Essens grüsst ein älterer Herr von der Strasse, gesellt sich dann zu mir und wir plaudern ein wenig, er hatte in der Schule früher einige Jahre Deutschunterricht, was das Plaudern etwas vereinfacht... Nach dem Essen lädt er mich noch zu sich nach Hause, gerade über die Strasse, ein wo ich nebst einem Kaffee auch noch Schnaps bekomme. Er erzählt so einiges, zeigt mir immer wieder alte Dokumente, lässt von seiner Frau ein Fläschchen Schnaps abfüllen, bringt mir eine Packung Tramal 100mg gegen allfällige Schmerzen und letztendlich noch einen Verband. Dazu gesellen sich dann noch Birnen, Äpfel und seine Adresse ☺ Kurz nach neun Uhr begleitet er mich dann mit einer Taschenlampe zurück zum Zelt und verabschiedet sich.
Heute habe ich meinen Nabendynamo erstmals als "Kraftwerk" eingesetzt und während des Fahrens mein Smartphone (trotz laufendem GPS-Tracker & Musik) um gut 50% aufladen können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen