Sonntag, 30. August 2015

Sonntag, 30. August 2015; Tag 11

Das Frühstück war wieder einmal ausgiebig. Dann geht's aber auch schon los, auf der Hauptstrasse durch Shkodër, noch kurz einen Einkauf in einem kleinen Market, das Interesse an dem ungewohnten Velofahrer ist gross, die Verwunderung auch, aber es wird tatkräftig geholfen, ein Mädchen vringt ein Säckchen, sie nehmen decken mir gleich den Abfalleimer ab um die leeren Flaschen zu entsprgen und wünscht mir dann gite Reise. Hier finden sich am Strassenrand Fischverkäufer. Mit Auarium... der Fisch kann also kaum frischer sein. Da keiner in meinen Wassertank passt, lasse ich den Fischkauf sein (im Wassertank wäre er bis am Abend sicher gar gewesen :-D).
So geht's an der Burg vorbei und in Richtung Valpoje. Ich will jetzt das Meer sehen. Die Strasse ist ziemlich befahren und gut ausgebaut, für eine Hauptstrasse 2. Ordnung... In der Ebene links und rechts weiden Tiere, mal Kühe, mal Schafe, meist durch Hirten bewacht. Einfache Ställe oder Unterstände aus Holzstangen und mit Strohdach, teilweise mit Stoffen und Plastikblachen auch seitlich noch geschützt. Die Strecke zieht sich und es muss noch ein Hügel überwunden werden, ich kann die salzige Meerluft und denn trockenen Geruch des Sandes aber schon riechen. Der erhoffte Blick aufs Meer vom Hügel bleibt aber aus. Es zieht sich nochmals etwas, bis ich die Strandstrasse erreiche, von hier geht es jedoch noch ein Stück zum Strand, durch die Querstrassen kann ich manchmal einen Blick auf die zahlreichen Sonnenschirme erhaschen. Ich fahre weiter, es kommt wieder Schotterstrasse und dann eine Art Damm, auf dem fahre ich in Richtung mehr und lande dann bei der Lagune, kann von da aber auch auf das Meer blicken. Endlich. In einer einsamen Strandbar trinke ich ein Fanta, dann geht's zurück. Nach dem Hügel nehme ich dann einen Weg rechts, die beiden hier stehenden Polizisten bestätigen mir, dass er in die richtige Richtung führt, deuten aber an, dass er unwegsam ist. Das liess sich auch auf der Karte erahnen, er ist jedoch besser wie erwartet... Zumindest wenn ich bedenke, worauf ich gestern gefahren bin... da kann dies schon fast als Hauptstrasse durchgehen ;-) Und mach etwa der Hälfte erscheint eine ebene Asphaltstrasse, was will man mehr? Dann dolgt das einbiegen auf die, in der Karte als Hauptstrasse 1. Ordnung eingezeichnete Strasse. Asphaltiert ist sie. Aber seit der ersten Asphaltierung wurde wohl nichts mehr daran gemacht. Somit zeigt sich, es gibt durchaus auch bei Asphaltstrassen grosse Qualitätsunterschiede. Hier fährt es sich fast so wie auf Schotter. Es fehlen überall Teile. Wie bei einem Puzzle. Ich taufe diese Strecke daher Bigis-Puzzle-Strasse (Bigi will sicher ein Bild davon... daher habe ich eines gemacht. Ich weiss nicht wie gut es sich erkennen lässt, aber beim Befahren waren die Löcher deutlich spürbar und kaum zu umfahren :-$). Nun, so komme ich nicht rasend schnell voran, warm ist es auch so ziemlich, gute 37°C im Schatten, wobei man Schatten hier vergebens sucht. Aber egal. Mein Wasser ist mittlerweile auch angenehm temperiert. Und trinken muss ich doch einiges. Ein Töfflifahrer warten am Strassenrand bei einem Haufen Wassermelonen, bietet mir beim Vorbeifahren an, aber ich kann die ja nicht auch noch transportieren. Kurz darauf fülle ich meine Wasserflaschen auf, da fährt der Töfflimann heran und gibt mir eine halbe Wassermelone, sie sei frisch. Dann fährt er davon. Nun gut, die ist schon so geschnitten, dass ich die Stücke aus der Hälfte herauslösen und essen kann. Auch die ist nicht kalt, aber doch sehr erfrischend. Nach dem Verzehr gegt's weiter auf Bigis Puzzle Road. Meist flach, wenig Verkehr und auch hier immer wieder Tiere mit ihren Hirten. Oder umgekehrt.
Dann wird die Strasse irgendwann besser und ich komme kurze Zeit später auf die Schnellstrasse. Zuvor noch kurz bei einem Market Halt gemacht für ein kühles Getränk, auch hier schauen die Kinder interessiert zu, während ich neben meinem Velo stehe und trinke. Kommunikation ist eher schwierig, sie sprechen nur einige Brocken Englisch und ich kein Albanisch. Mit Ure komme ich da auch nicht weit :-) Einige Km spätr erreiche ich Lezhe, von weitem ist eine Kirche auf dem Hügel zu erkennen, aber ich kann auf Grund des Verkehrs gerade schlecht fotografieren. Durch Lezhe durch, jetzt nicht mehr auf der Schnell- sondern auf der Hauptstrasse. Und die ist hier gut, der Verkehr mäsdog. So komme ich voran.
Ein Junge grüsst mich, will noch Abklatschen, als ich Halte beginnt er nach Geld zu fragen. Mit Münzen ist er nicht zufrieden, er will eine Note, zieht diese schon fast aus meinem Portemonnaie. Das lass ich aber nicht zu. Als ich ihm deutlich mache, dass es dann gar nichts gibt, ist er mit Münz einverstanden. Als ich aber das Portemonnaie erneut hervor nehme, beginnt das von neuem. So fahre ich ihm letztendlich davon ohne dass er was bekommen hat. Es geht weiter und ich komme eigentlich gut voran. Bis nach Milot, wenn ich das noch recht im Kopf habe (es geschieht so viel den ganzen Tag, da gehen einige Details gerne mal vergessen...). Ab dort wird die Hauptstrasse, in der Karte unverändert, in der Realität aber zu einem Mix aus Asphalt und Schotter. Mal so, mal so, mal etwas von beidem. Aber ich komme nicht mehr so gut voran. Und es zieht sich langsam. Auch die Zeit schreitet voran. So entscheide ich mich dann, nicht mehr nach Krujë zu fahren, das wären noch etwa 450 Höhenmeter zusätzlich gewesen und quasi ein Abstecher, also Hin und Zurück derselbe Weg. Bis nach Durrës ist es aber auch noch ein Stück und der avisierte Campingplatz liegt noch etwas unterhslb von Durrës. Die Sonne brennt weiterhin erbarmungslos, dies zerrt zusätzlich an den Kräften. In einem Kaffee erfrische ich mich nochmals, von innen wie von sussen (mit kaltem Wasser auf dem WC), dies bringt nochmals etwas zusätzlichen Schub. So erreiche ich dann die Abzweigung nach Krujë, wo ich mich definitiv gegen einen jetzigen Besuch entscheide, die acht, resp. eben 16 zusätzlichen Km würden zu viel Zeit erfordern und ich möchte heute noch bei Licht ankommen. So geht es nach Frushë-Krujë und dann wieder einmal auf der Schnellstrasse. Es zieht sich und ich mag nicht mehr so wirklich. Da ist ein Camping angeschrieben. Ich seh mir den kurz an, da fahr ich doch noch weiter. Vielleicht zum nächsten Hotel... So fahre ich auf der Schnellstrasse, kämpfe ein wenig. Und dann kommt die Kreuzung, links nach Tirana, rechts nach Durrës. Aber die Strasse sieht hier nun mehr nach Autobahn aus... Da ich aber kein entsprechendes Signet sehe, fahre ich mal darauf, resp. auf dem Streifen ganz rechts, qualitativ nicht so gut wie die "Autobahn", aber etwas sicherer. Trotzdem, höchste Konzentration, wenn ich hier zur falschen Zeit einen Schwenker mache oder kippe, dann ist dann rasch fertig... Aber ich bin konzentriert, trinke weiterhin genügend und kämpfe doch etwas. Die Strasse hat aucj immer wieder leichte Steigungen. Aber hier spazieten auch Leute am Rand. Oder stehen auf/an der Spurentrennung zwischen den beiden Richtungen (zwei Spuren in jede Richtung, dazwischen ein Betonmäuerchen), sie überqueren so mal einfach diese Strasse... Es gab doch früher dieses PC-Spiel, wo man ohne überfahren zu werden mehrspurige Strassen überqueren musste, do in etwa kommt mir das hier vor, nur in echt. 1 Leben, dann Game Over.
An einer Lavazhe spritzen sie noch den Boden ab, da halte ich an und frage, ob ich mich da auch gleich erfrischen kann. Das wird gemacht, das Wasser sei gut, ich trinke wenig davon und lasse Kopf und Füsse abspritzen. Grandios. Einiges später kommt ein Hotel. Auf der Karte sehe ich, noch etwa zehn Km bis Durrës. Es ist sechs Uhr. Den Camping schaffe ich sowieso nicht mehr. Aber Durrës liegt doch sicher noch drin. Ein Riegel. Und weiter geht's. Laaaaaaangsam kommt Durrës näher. Nach einer "Autobahn"-Ausfahrt kurz vor Durrës stehen zwei Polizisten mit ihren Kellen, es interessiert sie nicht, dass ich hier fahre, kurz darauf überholen mich zwei Rennvelofahrer. Ja gut, das ist dann wirklich einfach eine grössere Strasse, da übertreibt die Karte mal wieder. Dann die Ausfahrt Durrës. Irgendetwas stimmt mit dem Velo nicht mehr so ganz, es holpert, resp. "eiert". Besonders jetzt bei lsngsamerem Tempo. Ich erkenne so beim Fahren jedoch nichts, auch nach kurzem Anhalten nicht. Luftdruck ist in Ordnu g. Ich fahre so durch Durrës, bei der Touristen-Info lasse ich mir eine Hotelempfehlung geben. Die Stadtkarte kostet, ich könne sie aber auch abfotografieren. Ich kaufe sie trotzdem, beim Finden des Weges aus der Stadt kann es noch hilfreich sein. Bei der Suche nach dem Hotel verfahre ich mich, resp. Verlaufe ich mich. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass beim hinteren Umwerfer etwas nicht mehr stimmt. Er schaltet immer wieder selbstständig um, beim Stossen drehen die Pedale immer mit... Nicht gut, nicht gut. Jedenfalls wird mir in der Sackgasse geholfen, der Weg zum Hotel erklärt, auf Englisch. So dtosse ich mein Vehikel den steilen Berg wieder aufwärts und finde dann kurz darauf das Hotel auch. Mein Zimmer im 5. Stock hat sogar seitlichen Meerblick. Mal sehen, ob ich das mit dem Velo regeln kann, ein Velomech wäre nicht schlecht, aber ob sich das hier finden lässt? Das Frontrack hat übrigens auch die heutigen Strapazen überstanden.

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