Sonntag, 23. August 2015

Sonntag, 23. August 2015; Tag 4

Sehr gut geschlafen, Frühstück war gut, dann losgefahren. Es gehört sich schon fast, die ersten paar Km im Kreise oder so ähnlich zu fahren... Dann klappt es aber doch noch mit der Orientierung und ich fahre entlang der Vrbas aus Banja Luka.
Die Strasse ist gut, wenig Verkehr, so komme ich gut voran. Bald entfernt sich mein Weg von der Vrbas und es geht nun in Richtung Kneževo. Es steigt leicht an, aber angenehm zu fahren, so gewinne ich an Höhe. Es ist immer noch etwas frisch, teilweise leicht windig, meist bewölkt und oft im schattigen Wald, warm gibt also einzig der Aufstieg...
Es folgt eine Abfahrt und wieder ein Anstieg, bis ich dann Kneževo erreiche. Hier werde ich von einem "Töffli" verfolgt, der ältere Mann spricht Deutsch, lebe in München und lädt mich zu Kaffe und Kuchen in sein Haus ein. Natürlich erzählt er mir viel, was an dem Haus noch so gemacht werde, es sind gerade einige Handwerker noch mit Bauarbeiten beschäftigt. Er will mir noch sein Land zeigen, also fährt er mit mir dorthin, zeigt mir sein Land und seine Quelle und erklärt mir seine Visionen und Ideen. Gästehäuser und ein Kinder-Ski-Lift, Kneževo ist im Winter ein Skiort. Wer also in einigen Jahren günstige Skiferien machen möchte, Jugo (das sei sein Spitzname) freut sich über zahlreiche Gäste ;-) Auch der Krieg ist zwischendurch mal Thema und dass noch immer gewisse Spannungen bestehen, er sei Muslime, davon gebe es hier nur 3%, die anderen seien Serben oder Kroaten. Bevor ich wieder weiterfahre, schüttelt er mir noch einige Äpfel vom Baum. Dann fährt er mir noch voraus, um mir die richtige Abzweigung zu zeigen und verabschiedet sich.
Nun folgt eine lange Abfahrt. Dann geht's einem Bach entlang, mehr oder weniger flach, bis es irgendwann wieder ansteigt. Mittlerweile lässt sich die Sonne auch öfters zwischen den Wolken blicken, was nun für mehr Wärme sorgt. So fahre ich weiter, erneut erreiche ich einen "Höhepunkt" auf den eine lange Abfahrt folgt, die Strasse ist teilweise etwas holprig, was ein "Laufenlassen" leider verunmöglicht. Und so dauerhaft abwärts mit Bremsen oder in Bremsbereitschaft kann auch ganz schön anstrengend sein. Dann biegt die Strasse auf die "Grosse Strasse" ein, hier ist nun viel Verkehr, was gleich nicht mehr so angenehm zum Fahren ist. So erreiche ich, immer noch abwärts fahrend, Travnik. Ich fahre kurz durch, es hat etwas orientalisches an sich, Moscheen und der Duft der Shishas in der Luft. Trotzdem entscheide ich mich zur Weiterfahrt, laut Karte befindet sich in Vitez ein Campingplatz. Es geht wieder auf der Schnellstrasse leicht abwärts und in und um Vitez versuche ich den Camping zu finden, wahrscheinlich ein weiterer Druckfehler auf der Karte ;-) Wild campieren ist hier auch nirgendwo verlockend und so drehe ich meine Runden bis ich eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden habe. Heute das Motel "Bor".
Kurz bevor ich das Motel gefunden habe, musste ich feststellen, dass die Schnapsflasche von Marijan zu Bruch gegangen ist, ein intensiver Schnapsgeruch hat mich darauf gebracht :-( Glücklicherweise kam es aber zu keinen Folgeschäden und die ganzen Karten, die in derselben Tasche waren, blieben trocken.

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