Mittwoch, 2. September 2015

Mittwoch, 02. September 2015; Tag 14

Die Nacht verging rasch, habe wieder nicht so schlecht geschlafen, fühle mich aber etwas steiff im Nacken... Aber den Sonnenaufgang habe erneut verpasst. Nachdem ich mich etwas frisch gemacht habe (so dürfte man dies wohl nicht benennen...), gibt es wieder Kaffe und Schokogipfel, dies gehört zu einer Fährfahrt obligat dazu. Dann folgt das definitive Erwachen in der Morgensonne an Deck, mit dem Meereslüftchen ist dies noch angenehm und die Einfahrt in Durres, das ich ja schon kenne, die Tauarbeit ist aber immer wieder faszinierend (die Knoten und Schlaufen sind bei diesen Tauen schon vorgefertigt, Fränzi, die kann man einfach über die Festmachdinger hängen. Die Festmachdinger haben auch einen Namen, nur ist mir der gerade entfallen...).
Dann geht's von Board, durch den Zoll und schonbin ich wieder in Durres. Ich fahre gleich los, will noch einkaufen und kurz umziehen, dies folgt dann aber doch erst nach ein, zwei Km. Nachdem der Wassertank wieder aufgefüllt ist, die Elektronik installiert und ich mich noch mit einer zusätzlichen öligen Sonnencremeschicht überzogen habe geht's richtig los. Wieder auf einer grossen Strasse. Und kurz darauf verfahre ich mich schon... Nachdem ich das Meer plötzlich hinter mir statt vor oder neben mir sehe, bin ich definitiv davon überzeugt und kehre um. Jetzt geht es abwärts, daher ist es nicht so tragisch. Dann nehme ich die richtige Abzweigung, die Wegweiser sind für mich manchmal nicht ganz eindeutig platziert (vielleicht liegt's auch an meiner Logik...). Es geht nun wieder auf so einer autobahnähnlichen Strasse, die Polizisten am Anfang taten aber wieder nichts dergleichen. Gleich daneben führt eine weitere, etwas kleinere Strasse, sie wäre wohl angenehmer gewesen, aber ich komme jetzt nicht mehr weg von der Autobahn. Erst bei Golem, dort gehe ich ab der Autobahn, vrfahre mich wieder ein Stückchen und finde dann die Strasse entlang der Autobahn. Es ist definitiv angenehmer zu fahren und ich kann mehr auch in der Landschaft herum sehen, auch wenn hier nicht gerade kein Verkehr ist.
Bei Kovajë fahre ich durch den Ort, danach geht's noch ein Stück weiter auf der breiten aber nur noch mässig befahrenen Strasse und irgendwann ändert der Belag wiedr auf Schotter, aber eher befestigter, do dass doch noch mit einigermassen sinnvollem Tempo gefahren werden kann. Irgendwann führt die Strasse dann wieder auf die Autobahn, die hier aber gerade erst noch ausgebaut wird und daher nur einspurig und langsamer befahren wird. Es kommen einige Fruchtstände am Rand und ich kaufe zwei Nektarinen als Erfrischung und Energiespender. Kurz darauf wird aus der Strasse tatsächlich eine Autobahn, also mit entsprechender Kennzeichnung und Veloverbotstafel. Ich bleibe kurz davor stehen, esde mal die Nektarinen und studiere die Karte. Irgendwie muss ich da durch, ein anderer Weg gibt es nicht. Und als ein Töffli so locker an mir vorbeibraust, nehme auch ich die Autobahn in Angriff. Etwas später biege ich rechts auf einen Kiesweg, vielleicht geht's ja auch hierdurch... die Autobahn ist mir doch etwas unangenehm. Kurz darauf kommt mir ein Lastwägelchen entgegen, grüsst mich (also der Fahrer) und ich frage ihn nach dem Weg. Er schickt mich zurück auf die Autobahn und später dann rechts weg. Hier komme man nur zum Fluss... Na gut, dann los auf die Autobahn. Das Stück ist nicht sehr lange, vielleicht ein oder zwei, höchstens drei Km. Dann ist die Autobahn wieder zu Ende und ich muss sowieso rechts weg. Die Strasse wird verkehrsärmer und qualitativ auch etwas schlechter. Interessant ist, dass immer dann, wenn Gegenverkehr kommt oder ein Auto überholen will, am Rand ganz schlechte Verhältnisse herrschen (die Strassenmitte ist iptimal zum Fahren). Egal. Ich komme vorwärts, mehrheitlich verlief und verläuft alles flach. Die Sonne scheint nun schon kräftig und es dürften wieder gut über 30°C sein. Mein Trinkwasser ist damit wieder gut temperiert, es muss jedenfalls nicht erst aufgetaut und geschmolzen werden... Dann komme ich in Divjakë an. Dies liegt an einer Lagune, also es sind doch noch ein paar Km von hier bis zur Lagune. Ich habe erst die Strasse zur Lagune gewählt, unterwegs nochmals auf der Karte geschaut und gefunden, dass ich nichts davon habe. Beim Kartenlesen hält ein Fahrer und fragt ob er mir helfen könne, erklärt mir, dass es hier zur Lagune und nach rechts zum Park gehe und in etwa einem Km ein Infostand zu Park und Lagune kämen. Ich bedanke mich freundlich, fahre dann aber doch zurück. Die Strasse sollte etwas näher zur Lagune führen und durch ein oder zwei Ortschaften in unmittelbarerer Lagunennähe führen. Vielleicht bietet sich da irgendwo eine Übernachtungsmöglichkeit, es ist bald Mittag und dann könnte ich noch etwas Baden und Wäsche waschen. Bald kann ich die Lagune von weitem sehen. Und es folgt dann ein Hinweisschild zu einem Restaurant, als Symbol ist auch ein Bett aufgeführt. Also folge ich dem, finde es dann auch. Es heisst jedoch, sie hätten keine Zimmer. Mit Italienisch könnte ich mich hier verständigen, wenn ich es denn könnte. So verstehe ich zumindest, dass hier nirgendwo ein Hotel sei. Das Zelt könne ich hier überall aufstellen (da bin ich mir beim Verständnis aber nicht mehr so sicher... nach stetigem Lächeln und Nicken, verneine ich dann am Schluss auch die Frage, ob ich verstanden hätte. :-) Wir lachen zusammen, dann ziehe ich weiter. Also erstmal wieder ein Stück zurück, dann wieder auf der ursprünglichen Strasse. Vorerst will ich jetzt sicher bis Fier, dort mal sehen wie ich zeitlich und körperlich noch mag und dann allenfalls weiter bis nach Vlorë. Unterwegs habe ich mir mal wieder eine kalte Erfrischung gegönnt, jeweils köstlich nach dem warmen Wasser. Ich gekange wieder auf eine grosse, autobahnähnliche Strasse. Hier habe ich zum ersten Mal auf der Tour merklich mit Wind zu kämpfen, seitlich und Gegenwind. Er ist spürbar, aber noch nicht im totalen Demotivationsbereich. Ich fahre hier nicht auf dem Seitenstreifen, resp. nur hin und wieder, besonders bei überholenden Lkws, aber der Verkehr idt nicht sehr dicht. Die Strasse ist einfach lang und gerade. Dies gibt mir manchmal das Gefühl, nicht vorwärts zu kommen, das ist fast demotivierender wie der Wind. Mit kurzen (Trink-)Pausen komme ich aber doch bald in Fier an, kurz vor vier Uhr. Wieder eine kalte Erfrischung und der Entscheid steht, die 37Km bis Vlorë werden noch in Angriff genommen, es sollte diesmal ohne ganz grosse Strasse gehen, was zwar etwas Unsicherheit bzgl. Strassenbelag, dafür grundsätzlich entspannteres Fahren ermöglicht.
Kurz nach Fier geht es steil hoch. Ich mag noch und meistere die Steigung, trotz viel Verkehr. Danach geht es einige Km flach oder abwärts. Und dann kommt die Trennung, entweder auf die Autobahnstrasse oder die etwas daneben. Ich nehme zweitere, der Belag ist auch bald nicht mehr ganz so gut, aber dafür nur noch wenig Verkehr. So komme ich trotzdem gut voran und bleibe auch bei Laune ;-)
Es geht wirklich schneller wie erwartet vorwärts, schon bald sind es nur noch einige Km bis Vlorë. Es ist wieder ein Blick auf eine Lagune in def Ferne möglich, die Sonne steht dchon tiefer am Himmel, das hat schon was. Dann geht's noch etwas hügeliger weiter, gesäumt von Olivenbäumen. Und nach einem Anstieg und einer Kurve wird der Blick auf Vlorë möglich. Es liegt weiter unten, davor ist noch der sanft abfallende Hügel mit den Olivenbäumen, dahinter das Meer. Wie aus dem Bilderbuch. Bei der Abfahrt überhole ich einen Mann, der sein Velo stösst, ich frage, ob alles ok sei, ich scheine ihm aber wohl nicht so geheuer, er schickt mich weiter... So fahre ich abwärts bis nach Vlorë. Hier hindurch und schaue nach einem Hotel. Gegen Ende finde ich eines und frage mal nach. Ich kann hier ein Zimmer für 25€ inkl. Frühstück haben. Mit Meerblick (Fotos mit den Palmen im Vordergrund sind vom Balkon aus). Und für an den Strand (der Strand sieht hier allerdings fast eher nach einer ehemaligen Baustelle aus...) ist nur die Strasse zu überqueren. Natürlich ist es keine Luxussuite und hat andere Mängel, aber für eine Nacht reicht das :-D
Endlich wieder duschen. Obwohl dies hier wohl eher zu den Mängeln gehört, das Wasser wechselt teilweise plötzlich zu brennend heiss oder dann eiskalt (das ist noch auszuhalten und erfrischend...) Aber ich schaffe es, die Dusche wieder ohne Verbrühungen und sauber zu verlassen. Dann ist die Wäsche dran. Das Wasser ist da schon fast schwarz... War anscheinend wirklich nötig :-) Dann geht's noch etwas ins Städtchen und etwas essen, bevor ich wieder in einem richtigen Bett schlafen werde.

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