Dienstag, 16. Mai 2017

Dienstag, 16. Mai 2017 (Tag 20): "Wolken, Kamille und Ägäis"



Der Wetterbericht sah für heute nicht so gut aus, wieder Regen. Beim Aufwachen ist es jedoch trocken, zumindest von oben. Der Boden ist nass, draussen. Ich gehe Frühstücken, dann gemütlich packen. Nach dem Auschecken besorge ich noch Wasser und gehe noch einen Kaffee trinken. Kurz nach elf Uhr fahre ich los.
Es ist bewölkt, regnet aber nicht. Und warm ist es auch, so um die 20 Grad. Es geht gleich etwas abwärts, bevor die erste Steigung folgt. Die Strasse ist tiptop. Trotz dem eher durchzogenen Wetter komme ich schnell ins Schwitzen, geht es abwärts, ist es aber auch schnell frisch. Ich radle an Mohnwiesen vorbei. Zwischendurch erreicht mich immer wieder der Duft von Kamille, vereinzelt wachsen diese am Wegesrand. In leichtem Auf und Ab geht's voran. Irgendwann ziehe ich für eine Abfahrt doch die Windjacke an, ist angenehmer so.
Nach dem lateinischen und kyrillischen Alphabet, muss ich mich seit gestern nun noch mit dem griechischen Alphabet auseinander setzen. Es ist mir deutlich weniger geläufig und bereitet doch etwas Mühe. Aber es besteht eine gewisse Ähnlichkeit zum Kyrillisch, das hilft. Griechenland, das siebte Land durch welches ich auf dieser Tour reise, die sechste Sprache (je nachdem...), nur die Währung gehört zu den altbekannten und habe ich sowohl in Montenegro als auch im Kosovo schon benötigt.
Es geht einmal mehr auf unbefestigten Weg, etwas sandig, aber fahrbar. Später folgt noch Kies, bevor ich wieder den Asphalt geniessen kann. Es ist eher düppig und unterschiedliche Düfte streifen meine Nase, nebst der bereits erwähnten Kamille, die immer wieder auftaucht, vereinzelt auch wieder Kiefer und andere Kraut- und Baumgerüche. In Ortschaften ist es teilweise auch der Duft von frischem Gebäck.
In Kolchiko, ich habe noch nicht ganz die Hälfte, mache ich Mittagshalt, esse in einer Bäckerei ein Sandwich. Dann fahre ich weiter. Es geht nun tendentiell flach oder leicht abwärts, vorbei am Koroniasee und dann entlang dem Volvisee. Das Wetter hält, noch kein Regentropfen heute. Die Strecke dem See entlang zieht sich, die Strasse führt weiter in leichtem hoch und runter. Ich sehe dafür zahlreiche Pelikane.
Nachdem ich die Seelänge geschafft habe, fehlen noch gute 10Km. Es geht nun vorwiegend leicht abwärts, entlang dem Flüsschen Richios durch bewaldete Hügel. Und dann erreiche ich Stravos und kurz darauf das Meer. Nach 20 Tagen habe ich die Ägäis erreicht. Je nach Definition ist es das sechste Meer, das ich erradle, nach dem offenen Mittelmeer (2010), dem Schwarzen Meer (2012), dem adriatischen Meer (2014/2015), dem ionischen Meer (2015) und der Ostsee (2016) nun also auch die Ägäis.
Es gibt einen griechischen Frappe, dann geht's in ein Hotel. Die Saison ist hier noch nicht so wirklich eröffnet, vieles hat noch geschlossen. Der restliche Abend verläuft wie üblich :-D

2 Kommentare:

  1. hej jetzt hast du aber thessaloniki ausgelassen??? wo fährst du eigentlich hin?

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  2. Sehr aufmerksam :-)
    Ich fahr nach Thessaloniki, habe aber noch etwas Zeit übrig, daher fahre ich noch ein wenig durch Chalkidiki ;-) Am 18. sollte ich aber Thessaloniki erreichen...

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