Mittwoch, 17. Mai 2017

Mittwoch, 17. Mai 2017 (Tag 21): "Vom Meer in die Hügel, Stärkung mit Τσίπουρο und dann noch mehr Meer."



Nach der Rückkehr zum Hotel gestern, hatte ich keinen Strom mehr im Zimmer. Es dauerte etwa eine Stunde, bis jemand kam, der mir helfen konnte (so ist das in der Vorsaison, wenn man der einzige Gast ist :-)), danach gab es aber keine Probleme mehr. Das Wetter sieht leicht besser aus wie gestern, aber es ist immer noch bewölkt.  Frühstück war tiptop, danach alles bepackt, Saccoche wieder neu geklebt, bezahlt und losgefahren. Das heisst erst noch etwas Wasser einkaufen, warm ist es nämlich schon. Dann, etwa viertel vor elf ging's los. Die ersten 7Km entsprechen den letzten von gestern, dadurch bin ich wieder weg vom Meer. Es geht heute quer durch Chalkidiki. Nach den ersten 7Km geht es auf der anderen Seite des Volvisees entlang. Hier ist ebener. So fahre ich eine Weile, bis es links weg vom See geht. Es geht dabei nicht nur weg vom See, sondern auch langsam hinauf. Wiesen und Felder in diversen Farben, dann folgt der Blick auf die Ebene und den See im Hintergrund. So im Aufstieg wird einem nochmals deutlich wärmer. Zwischendurch geht aber auch ein frisches Lüftchen.
In Paleochora, das ist kurz vor der Hälfte, noch vor der Hauptsteigung und auch etwa der letzte Ort bis nach dem Anstieg, mache ich um etwa zwei Uhr Mittagspause. Ich habe wieder keinen Proviant dabei, sondern gehe in ein kleines Beizchen. Es sitzen schon einuge Männer dort, essen Kleinigkeiten und trinken dazu, Schnaps wie sich herausstellen wird. Einer der Gäste übersetzt für den Wirt, ich erhalte einen Tomatensalat und Käse sowie Brot. Der Dolmetscher fragt kurz darauf, ob ich auch Alkohol wolle, was ich verneine. Kurz darauf hakt er nochmals nach, meint ein wenig, ich willige ein und bedeute nochmals, nur wenig. Ich bekomme das essen und den Schnaps, Tsipouro, gesponsert vom Dolmetscher. Wenig ist relativ. Es wird angehoben, da machen gleich die meisten Gäste mit. Das Schnäpschen brennt... Es kann oder soll aber auch mit Wasser verdünnt werden, was ich natürlich auch mache, dann wird es doch zu einem trinkbaren Durstlöscher :-) Nach und nach verabschieden sich die meisten der Herren, immer auch von mir. Wenn ich sie richtig verstanden habe, arbeiten sie alle bei einer Fetafabrik.
Ich verabschiede mich nach dem Zahlen ebenfalls und fahre leicht schwankend weiter. Nein, natürlich schwanke ich nicht und da es weiter aufwärts geht, ist vom Alkohol schnell nichts mehr zu spüren. Nach der ersten Steigung kommt eine kürzere Abfahrt, dann folgt die Hauptsteigung. Die hat es teilweise in sich, aber bietet wieder tolle Blicke auf Ebene und Hügellandschaft. Nach dem Mittag hat sich die Wolkendecke auch etwas gelichtet und die Sonne hat zwischenzeitlich gabz gut geheizt. Gegen Ende des Aufstiegs ist die Sonne aber wieder hinter den Wolken. Ich ziehe für die Abfahrt die Windjacke an. Dann geht's los. Eigentlich eine tolle Abfahrt. In der Ferne ist das Meer wieder erkennbar, grösstenteils relativ übersichtlich zu fahren. Aber es hat teilweise stärkere Windböen, die sind nicht ganz ungefährlich, gerade bei rasanten Tempi. Ich erreiche immerhin eine Maximalgeschwindigkeit von 67Km/h, knapp nicht ganz Rekord dieser Tour... Die Abfahrt flacht ab, es geht durch gelbgrüne Felder, durch Oliven- und Aprikosenplantagen, weiterhin leicht abwärts. Zwischendurch eben, dann wieder abwärts, kaum noch aufwärts. Ich bin in der Ebene, nur noch einige Km bis zum Ziel. Dann sehe ich das Städtchen von weitem, eine Kirche, ich glaube noch im Bau oder in Restauration, steht zentral und erhöht. Dann fahre ich in Nea Moudania ein. Und bin wieder am Meer. Es ist windig, trotzdem trinke ich hier wieder einen Frappé, bevor ich eine Unterkunft beziehe.
Hier wieder ausruhen, duschen, ausruhen, schreiben, dann geht's noch etwas essen.
Morgen findet die letzte Etappe auf dem Festland statt, etwa 50Km bis Thessaloniki, von dort geht's übermorgen per Flugzeug weiter nach England.

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