Samstag, 13. Mai 2017

Samstag, 13. Mai 2017 (Tag 17): "Hitzetag, Reptilien und volle Motivation"



Ich habe recht gut geschlafen, die Sonne scheint bereits am Morgen. Ich packe, trinke auf dem Balkon des Hostels noch einen Kaffee und belade anschliessend das Velo. Es ist kurz nach zehn und schon sehr warm. Ich gehe in einem Restaurant frühstücken. Ich fühle mich fit und motiviert, das Wetter trägt natürlich auch dazu bei. So beschliesse ich, heute doch etwas weiter wie geplant zu fahren, 40Km bis Prilep sind zu wenig. Ich nehme die Tour von morgen noch dazu, dann sind es knapp 100Km, bis nach Negotino. Nach dem Frühstück kaufe ich noch Wasser.
Dann, kurz vor halb zwölf, fahre ich los. Bis Prilep sollte es mehr oder weniger flach gehen. Und es ist so warm, dass ich seit langem wieder kurzärmlig fahren kann, ja muss! Es geht gut vorwärts, auch wenn bald wieder Kopfsteinpflaster kommt. Aber ich habe Zeit und die Ruhe zurück. Das Kopfsteinpflaster bleibt nicht ewig, kommt ab und zu aber wieder für kürzere Strecken. Dazwischen gut geteerte Strassen, manchmal aber auch etwas brüchige. Der Wegrand ist von Mohnblumen gesäumt. Der Verkehr eher rar. Die Landschaft flach, im Hintergrund malerische Hügel.
Bereits um halb zwei fahre ich durch Prilep, eine Banane zur Stärkung für den baldigen Aufstieg, dann fahre ich weiter. Es wäre wirklich schade, jetzt schon am Ziel zu sein. Die Achillessehne geht auch relativ gut. Es geht nun auf grosser, eher verkehrsreicherer Strasse, weiter. Und nun schon leicht aufwärts. Dann geht's seitlich auf einen Weg, ein Schotterweg, aber gut fahrbar, auch aufwärts. Ich kremple die Hosen hoch, es ist wirklich heiss, wunderbar. Die Steigung ist bald geschafft und fast gleichzeitig auch etwa die halbe Strecke. Es geht wieder auf grosser Strasse weiter, nach einem weiteren kurzen Aufstieg folgt die Abfahrt. Die Strasse etwas bucklig und immer wieder Verkehr. Auch eher kurvig und teilweise eher steil, so dass Konzentration gefragt ist. Aber ich komme rasch abwärts und die Luft ist so warm, dass der Fahrtwind richtig angenehm ist und locker in kurzem Tenue gefahren werden kann. Teilweise gibt es noch etwas Windböen, einmal bremst er meine Abfahrt richtig ab. Es geht aber alles gut und ich komme natürlich schnell vorwärts so. Es geht nochmals ein Stück auf Erdwegen, dann aber wieder auf Strasse. In Kavadarci mache ich kurzen Halt um noch Wasser einzukaufen, die Hitze macht durstig :-) Dann geht's weiter, noch etwa 15 Km. Es folgt nochmals eine kleine Steigung, danach geht es eigentlich nur noch abwärts, bis ich Negotino erreicht habe. Unterwegs habe ich nebst zahlreichen Eidechsen und grösseren grünen Echsen auch eine relativ grosse Schlange gesehen, sie erforderte sogar ein Abbremsen von mir, sonst hätte ich sie vielleicht erwischt. Und später hat sich am Wegrand auch noch ein kleineres Schlängchen gerade noch davongeschlängelt. Es waren alle Tiere zu schnell für ein Foto :-)
In Negotino gibt's eine Cola, an vielen Tischen wird hier fleissig Backgammon gespilt, die Würfel klacken überall. Dann suche ich das angepeilte Hotel, finde es auch. Per SMS melde ich mich, da kein 24/7-Service bedteht und ein Anschlag dazu auffordert, sich zu melden. Nach einer guten halben Stunde meldet sich die Besitzerin, kurz darauf kommt sie und gibt mir ein Zimmer. Es ist nun etwa sechs Uhr. Ich dusche, wasche meine Kleider wieder einmal, das Wetter ist günstig zum Trocknen. Dann gehe ich zu Abend essen. Zurück ins Zimmer und noch etwas entspannen. Morgen geht's rund 75Km bis nach Strumica.

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