Samstag, 20. Mai 2017

Samstag, 20. Mai 2017 (Tag 24): "Englisches Wetter, Velo eingefahren & spontane Einladung in Oxford"



Ich starte den Tag mit Frühstück weisser Toast und Orangenmarmelade :-) Das Wetter sieht noch sonnig aus, aber bald ziehen Wolken auf. Kurz vor elf checke ich aus und fahre bald darauf los.
Gleich zu Beginn starte ich rechts. In der Fussgängerzone ist das nicht so schlimm und bemerke meinen Fehler schnell und wechsle die Seite wieder. Es geht auf eher grösseren Strassen, teilweise mit separatem Veloweg. Bald regnet es, kurz darauf scheint wieder die Sonne. Dann wieder Regen. Und wieder Sonne. Der Wechsel erfolgt ungefähr alle 5-10 Minuten. Die Strecke ist nicht wirklich toll zu fahren, grösstenteils jedenfalls, besonders wegen der grossen Strassen mit viel und schnellem Verkehr. Auch benötige ich weiterhin viel Konzentration wegen des Linksfahrens. Besonders zum Rechtsabbiegen muss ich jedesmal anhalten und die Strasse fast als Fussgänger überqueren. Durch das dichtere Strassennetz ist die Navigation auch schwieriger wie in Südosteuropa, andauernd kommen Kreuzungen und ich muss wieder schauen, wo ich durch muss. Kurz vor der Hälfte befinde ich mich auf einer dreispurigen Strasse, etwas hilflos vor einer Kreuzung. Beim Studium des Navis (am Strassenrand) stelle ich fest, es geht nach rechts, also die Spur ganz rechts wäre angesagt. Zusätzlich beginnt es nun auch noch stark zu regnen. Doch es lässt sich meistern und etwas später fahre ich in Reading ein. Das Wetter bereits wieder besser, nein sogar sonnig. Hier mache ich Mittagshalt, kaufe mir im Tesco Sandwich und zu trinken und trinke anschliessend noch einen Kaffee in einem Restaurant.
Dann geht es weiter. Nun fahre ich die meiste Strecke auf der Route 5 des National Cycle Networks. Und da geht es auf angenehmen und schönen Wegen. Ich werde mich über diese Routen nochmals genauer informieren und mich künftig eher an solchen orientieren. Ich fahre vorbei an farms, barns und cottages, alle mit eigenen Namen. Vorbei an Feldern und Weiden. Durch Wälder und Dörfer. Mittlerweile ist das Velo auch wieder eingefahren, es benötigt so um die 100Km. Das Pedal quietscht nicht mehr, die Schaltung schaltet reibungslos, die Bremsen ziehen. Tiptop. Auf den kleinen Strassen und Wegen ist der Linksverkehr auch nicht so zentral und das Wetter hält nun auch, nicht immer sonnig, aber kein Regen mehr. So hatte ich den Satz im Kopf bereits für den Blog. Doch es kommt nochmals Regen, erneut heftig, so dass ich bald durchnässt bin. Aber ich komme Oxford näher und die Umstände, abgesehen vom Wetter, sind ganz gut. Langsam habe ich mich nun auch in England akklimatisiert :-D
Das letzte Stück verläuft entlang einem Kanal, ruhig und friedlich und der Regen hat auch wieder aufgehört. Temperaturmässig ist es natürlich deutlich kälter wie noch in Griechenland, nur noch etwa die Hälfte... Dann fahre ich in Oxford ein. In der Fussgängerzone mache ich Halt, will mich etwas orientieren. Da spricht mich ein Mann an, erkundigt sich über meine Tour und Herkunft. Dann geht er mit seiner Freundin weiter. Doch kurz darauf kommen sie nochmals, fragen wo ich heute schlafe und laden mich dann zu sich ein. Es ist halb sieben, sie haben noch etwas vor, aber um etwa neun sollte es passen. Sie geben mir ihre Adresse und wir tauschen die Nummern. Dann gehen sie weiter und ich ebenso. Ich erkunde die Stadt ein wenig, auf der Suche nach einem passenden Restaurant um mich etwas zu wärmen. Ich gehe dann indisch essen. Danach nochmals eine kurze Tour durch die Stadt, die Sonne schickt ihre letzten Strahlen. Dann mache ich mich auf den Weg zu meinen Gastgebern. Kurz nach neun treffen sie dann auch ein. Shayl, so heisst er, war bis letzten August selbst auf einer 17-monatigen Velotour um die Welt. Ich kann duschen und wir unterhalten uns dann noch ein wenig. Dann geht's zu Bett.
Seit dem Abend macht nun mein Handy Probleme, überhitzt dauernd und startet alle paar Minuten neu. Ich kann es so nicht mehr nutzen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen