Freitag, 5. Mai 2017

Freitag, 05. Mai 2017 (Tag 9): "Ruhetag in der Rugova-Schlucht"



Heute ist ein Ruhetag eingeplant. Das heisst, ich fahre die Rugova-Schlucht hoch, etwa 26Km und rund 700 Höhenmeter, bis zur Grenze zu Montenegro, die jedoch gesperrt ist. Dann geht es wieder zurück, denselben Weg, was eigentlich eine Ausnahme, aber hier nicht anders möglich ist. So starte ich gemütlich in den Tag, schlafe etwas aus, frühstücke, gehe noch einen Kaffee trinken. Dann packe ich wieder alles ordentlich zusammen, checke aus und hole mein Velo aus dem Keller, es wird bepackt, dann gehe ich auf Proviantsuche. Einiges finde ich bald, was mir noch fehlt ist Brot. Auf der Suche nach einer Bäckerei spricht mich ein Sicherheitsmitarbeiter einer Bank an. Auf Deutsch, er habe sechs Jahre in Stuttgart gearbeitet. Er erzählt mir einiges, wie schlecht der Lohn hier ist, dass er eine Familie hat, gerne ein Visum für die Schweiz hätte um dort zu arbeiten. Er hört nicht mehr auf zu berichten, auch Politik ist Thema. Nach etwa einer halben Stunde gibt er mir seinen Namen und Telefonnr. auf einem Post-it Blöckli. Damit ich bzgl. Visum vielleicht etwas machen könnte. Dann verabschieden wir uns, er hat mir noch eine Bäckerei angegeben, dort hole ich nun noch etwas Brot.
Dann fahre ich endgültig los, es ist nun schon etwa 11.45 Uhr. Nachdem ich die Stadt hinter mir habe, beginnt schon bald die Einfahrt in die Schlucht, sieht bereits zu Beginn lohnenswert aus. Und steigt schon leicht. Aber das Wetter ist nicht schlecht. Hat bereits mehr Wolken wie vor einer Stunde, aber es ist noch warm. In der Ferne sind aber auch wieder dunklere Wolken erkennbar. Und kurz darauf tropft es leicht. Velo gleich regenfest gemacht, mich noch nicht. Die Aufwärtsfahrt geht gemütlich weiter, der Regen hat schon wieder aufgehört, die Sonne scheint weiterhin.
Die Schlucht ist wirklich eindrücklich, der Ausflug hat sich gelohnt. So fahre ich und komme relativ gut voran. Die Wolken werden dunkler und es wird frischer, so dass ich die Wind-/Regenjacke doch noch hervor nehme. Nach einer Weile erreiche ich dann die Abzweigung zur Grenze, es geht auf unbefestigtem Weg weiter. Und er ist teilweise recht unwegsam, knappe 2Km, aber die haben es nochmals in sich. Dann ist es aber geschafft und ich bin an der blockierten Grenze angelangt. Und nun fängt auch der Regen stärker an. Es ist etwa 14.25 Uhr. Glücklicherweise hat es einen kleinen Felsvorsprung unter dem ich im Trockenen zu Mittag essen kann. Die dichten grauen Wolken werden aber bald weggeblasen und es wird doch wieder blau. Nach dem Essen und einigen Fotos, mache ich mich wieder auf den Rückweg, von Montenegro her ziehen wieder dunklere Wolken auf, vielleicht bin ich ja schneller :-)
Wie ich erst jetzt feststelle, ging es das letzte Stück auf unbefestigtem Weg auch noch aufwärts, mir kam es flach vor, aber nun merke ich, dass es abwärts geht. So komme ich zügiger voran. Und dann geht es die gesamte Strecke bei schönstem Wetter wieder zurück. Einige Fotostopps, Videos... und kurz bevor ich Peja wieder erreiche nochmals einen Platten. Unaufmerksamkeit bei einem Schlagloch... Doch bei dem guten Wetter und ohne Zeitdruck ist so ein Schlauchwechsel ganz was anderes ;-) Dann das letzte Stück noch etwas aufmerksamer gefahren und wieder in einem Hotel eingecheckt. Es ist doch schon fast fünf Uhr. Geduscht und wieder in die Stadt, Kaffe trinken. Nun hat es hier zu regnen begonnen. Und auch ein beachtlicher Wind fegt durch die Strassen. Dann gehe ich noch etwas essen und zurück ins Hotel, ein wenig relaxen. Vom Balkon aus habe ich einen super Blick über Peja.

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