Samstag, 6. Mai 2017

Samstag, 06. Mai 2017 (Tag 10): "Ersatzschläuche, Achillessehne & Hunde"



Nach dem Frühstück, Packen und Auschecken, habe ich wie üblich das Velo beladen und losgefahren. Bei einem Supermarkt noch etwas Proviant (die Gurken sehen aus wie riesige Cornichons) und bei einer Bäckerei frisches Brot eingekauft. Kurz darauf fahre ich bei einem Velomech vorbei, halte an und will einen Reserveschlauch erwerben. Nachdem es mit der Verständigung geklappt hat, organisiert er einen. Jedoch mit falschem Ventil. Es lässt sich keiner mit passendem Ventil auftreiben, also fahre ich wieder weiter. Nachdem ich gestdrn meinen dritten Ersatzschlauch benötigt habe, bin ich nun ausgeschossen. Lediglich das Flickzeug habe ich natürlich noch.
Es geht relativ flach, da etwas hoch, dort etwas runter. Linkerseits sind die Berge, rechter Hand die leicht hügelige Ebene. Das Wetter ist bewölkt aber trocken, nicht kalt aber auch nicht warm. So komme ich voran. An einem der zahlreichen Auto-Service halte ich und lasse meine defekten Schläuche flicken. Alle Löcher wurden gefunden, dank Wasserbad und tiptop geflickt. Somit habe ich wieder drei Ersatzschläuche, die passen. Es fährt sich so etwas unbeschwerter :-)
Landschaftlich ist es anschaulich, der Mix aus den immer weiter entfernten Bergen und der Ebene. Jeweils nach den kurzen Aufstiegen, auf den Hügeln, ist eine gute Weitsicht möglich. Aber das stete Auf und Ab ist auch anstrengend. Und ich spüre seit gestern meine linke Achillessehne. Keine Ahnung weshalb... aber teilweise kann ich kaum noch pedalen, da es so schmerzt. Es bleibt aber nichts anderes übrig als auf die Zähne zu beissen.
Irgendwann erreiche ich die Abzweigung nach Lubovec, die Strasse bleibt gut, ist aber noch etwas weniger befahren. Es geht wieder aufwärts und als ich oben bin, mache ich, nach knapp 60Km, Mittagsrast. Danach geht es weiter, nun mehrheitlich abwärts. Es hat auch etwas Wind und ist weiterhin bewölkt, dadurch doch etwas kühl. Und dann sehe ich von Weitem Prishtina, das Tagesziel. Noch etwa 30Km. Es sieht von hier nun ein wenig aus wie in einem Kessel. In der Ferne sind rundherum höhere Berge sichtbar, dazwischen ist es mehrheitlich flach. Kurz darauf geht es von der mittlerweile wieder grösseren Strasse auf eine Nebenstrasse. Der Asphalt ist hier nicht mehr so gut, netzartig gerissen. Aber ich habe mich für die Route und gegen die Hauptstrasse entschieden. Weiter geht es in leichtem hoch und runter. Und nun komme ich wieder einmal zum Thema Hunde. Bisher wsren diese praktisch immer angeleint oder im Garten eingesperrt. Sie haben immer wieder gebellt, aber konnten mir nichts antun. Nun auf dieser Strasse haben mich an verschiedenen Orten Hunde über den Asphalt gejagt. Glücklicherweise war ich immer schneller und es war flach, auch wenn ich gut auf Schlaglöcher achten musste. Bei diesen Hetzjagden kam ich immerhin zügig voran und die Schmerzen in der Achillessehne gingen etwas vergessen. Die Strasse führt nun nicht immer durch schöne Gegenden, teilweise liegen Abfallberge am Rand und führt durch ghettoähnliche Dörfer. Dann überholt mich ein Auto, nachdem es gehupt hat und mir der Fahrer zugewunken hat, etwas weiter vorne hält er an und steigt aus. Ich halte ebenfalls an, er spricht mich auf Englisch an, erzählt dass er diese Art zu reisen möge. Ich soll vor ihm parkieren, damit wir ein wenig sprechen können. Ich komme dem nach und wir plaudern ein wenig. Er habe schon mehrmals in Norwegen als Koch gearbeitet, dort würden viele so reisen. Sein Bruder habe ihm gerade gesagt, dass hier jemand mit dem Velo durch sei, daher sei er mir jetzt nach. Er erklärt mir noch, dass das kommende Dorf das letzte serbische sei, danach beginne der albanische Teil. Dann wünscht er mir noch eine gute Reise und er hoffe, dass mir der Kosovo gefalle. Wir verabschieden uns und fahren beide weiter.
Etwas später entscheide ich mich, doch auf die grosse Hauptstrasse zu wechseln, da es nun sowieso langsam in die Grossstadt geht und landschaftlich nicht mehr viel zu erwarten ist. Es zieht sich, bis ich die Strasse erreiche, aber dann ist es geschafft. Es ist eine autobahnähnliche Strasse, die Autos fahren relativ schnell, zweispurig in beide Richtungen und mit Mittelleitplanke, die die Richtungen trennt. Es gibt einen breiten Seitenstreifen, den ich nutze. So erreiche ich dann relativ schnell Prishtina. Und bin bald beim angepeilten Hotel. Doch dies ist ausgebucht. Der Receptionist organisiert mir aber gleich in einem anderen Hotel in der Nähe einen Platz. Bald ist auch das Hotel gefunden, uch habe eingecheckt und geduscht und gehe in die Stadt. Ich irre etwas herum, bis ich die zentrale Fussgängerzone gefunden habe. Dort esse ich zu Abend, flaniere noch etwas und begebe mich dann wieder zurück ins Hotel.

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